Fachkongress Energie im Krankenhaus : Angewandtes Energiemanagement im Krankenhaus

DI Dr. Klaus Reisinger, Geschäftsführung, ENGIE Gebäudetechnik GmbH

TGA: Sie halten einen Vortrag beim Kongress „Energie im Krankenhaus“. Können Sie uns bitte vorab eine kurze Inhaltsangabe Ihres Vortrags geben?

K. Reisinger: Der Energieverbrauch in den österreichischen Krankenanstalten macht rund 1 Prozent des gesamten österreichischen Endenergieverbrauchs aus, die Kosten dafür betragen je nach Spital allerdings nur rund 2 bis 3 Prozent der „Krankenhaus-Gesamtkosten“. In absoluten Zahlen bietet der Energieverbrauch daher enormes Einsparungspotenzial und ist durch gezielte Maßnahmen nachweislich zu beeinflussen. Ein angewandtes Energiemanagement, also die Erfassung mithilfe eines Energie-Monitoringsystems, ein ausgeklügeltes und abgestimmtes Benchmarking sowie die Ableitung von Optimierungsmaßnahmen können wesentlich dazu beitragen, den Energieverbrauch in einem Krankenhaus zu senken.

Am Beispiel unseres Projekts mit der NÖ Landeskliniken-Holding werden die wichtigsten Schritte zur Entwicklung eines Energiemanagementsystems für ein Krankenhaus und einen ganzen Krankenhausverbund vorgestellt.

TGA: Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Digitalisierung. Welche Erfahrungen haben Sie bisher damit gemacht und welches Potenzial sehen Sie in dieser Entwicklung?

K. Reisinger: Mit fortschreitender Digitalisierung in immer mehr Dienstleistungs- und Industriebereichen können Prozesse einerseits deutlich vereinfacht, durch die enorme Datenflut unter Umständen aber auch komplexer werden. Die große Herausforderung wird es sein, die Systeme und Daten für den jeweiligen Anwendungsfall bestmöglich zu nutzen und diese in die Prozesslandschaft zu integrieren. Für die Gebäudetechnik bringt die Digitalisierung jedenfalls schnellere und einfachere Möglichkeiten zur Erfassung und Optimierung von Gebäuden und Anlagen. Darüber hinaus bietet die Digitalisierung auch riesige Chancen für Verbesserungen beim Neubau von Krankenhäusern.