ARBEITSWELTEN DER ZUKUNFT : Der Arbeit gehen die Arbeitnehmer aus

Viele Menschen haben die Zeit der großen Massenarbeitslosigkeit noch in lebhafter Erinnerung. Damals herrschte intensive Angst unter arbeitenden Menschen. Sie fürchteten jeden Tag aufs Neue, gekündigt zu werden und am Arbeitsamt vorstellig werden zu müssen. Nun ist eine neue Ära angebrochen, die gegenteilige Entwicklungen verspricht. Ist die Zukunft unserer Arbeitswelt also das neue Paradies? Für Arbeitnehmer gewiss. Doch wie sieht es auf Seite der Unternehmer aus?

Für unsere auf Wachstum und Innovation getrimmte Wirtschaft gibt es kaum eine schlimmere Prognose als Vollbeschäftigung. Denn es ist nicht die Konjunktur, die dazu führt, sondern die demografische Entwicklung und damit das tragische Verschwinden vieler heute noch arbeitender Menschen aus dem Arbeitsmarkt. Mit anderen Worten: Es gibt zu wenig arbeitende Menschen für die vielen zur Verfügung stehenden Jobs.

Vertragslos in die Zukunft

Diese Entwicklungen führen zu einer drastischen Machtverschiebung zwischen den Unternehmen auf der einen und ihren Mitarbeitern auf der anderen Seite. Wie überall gilt auch hier das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Als Folge prognostizieren Zukunftsforscher, dass die heute noch dominierenden langfristigen Anstellungsverhältnisse in der Wirtschaft bis 2030 auf einen Anteil von 30 bis 40 Prozent sinken werden. Zugleich verdoppelt sich der Anteil der Selbstständigen auf rund 20 Prozent. Für die größte Veränderung in der Arbeitswelt der Zukunft sorgen jene Menschen, die ab 2030 freiwillig in befristeten Verträgen arbeiten werden. Das werden bis dahin laut Studien bis zu 40 Prozent aller Erwerbstätigen sein.

Diese Menschen sind Projektarbeiter. Sie kennen keine 38-Stunden-Woche, keine geregelte Kaffee- und Mittagspause, keine Prämie oder Lohnsteigerung aufgrund ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit. Sie wechseln ihre Arbeitgeber oft und schnell und gehören zu jener „Creative Class“, die Richard Florida in seinem Buch „The Rise of the Creative Class“ beschreibt. Doch nicht ihre Kreativität charakterisiert die neu entstehende Masse an Projektarbeitern, sondern ihre Herangehens- und Arbeitsweise und ihr Verständnis der Arbeit als gestaltbares Element der Selbstverwirklichung in ihrer Patchwork-Biografie. Nicht nur Partner, Kinder und Wohnorte werden so zu Mosaiksteinen der individuellen Biografie, sondern auch Jobs, Tätigkeiten und Projekte.

Human Resources - Herz der Betriebe

Genau diese Situation erwartet die Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in den allermeisten Branchen. Die grundlegenden daraus entstehenden Probleme für Betriebe: eklatante Produktionsengpässe durch permanent und langfristig fehlende Mitarbeiter sowie die Gefahr von massiven Gewinneinbrüchen und dadurch öffentlich sichtbaren Misserfolgen für Unternehmen und Manager.

Diese dramatischen Auswirkungen werden das Human-Resources-Management direkt ins Herz der Unternehmen rücken. Die HR-Abteilung ist nicht länger nur unternehmensinterner Dienstleister. Sie wird zum wichtigsten Aspekt bei der Sicherung der Zukunft. Unternehmen tun gut daran, sich bereits jetzt darauf einzustellen.

Wir gratulieren!

„Ich bin geflashed und voll absoluter und immenser Freude!“, schrieb uns Richard Gappmayer Ende September. Der Grund dafür: Am Vorabend hatte der Unternehmensberater, Lifecoach und ELEKTROPRAXIS-Autor bereits zum zweiten Mal den Constantinus Award in Gold im Bereich „Management Consulting“ entgegengenommen – und zwar für das Projekt „FerRobotics: Vom unbekannten Startup zum global erfolgreichen Hidden Champion“. Gappmayer: „Der abermalige Erhalt dieses Branchen-Oscars ist für mich eine tolle Bestätigung. Und wer weiß ... aller guten Dinge sind drei!“

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