Energy Storage : e.battery systems sichert sich neue Wechselrichter-Technologie

Die Vorarlberger e.battery systems GmbH, Entwickler und Hersteller hochwertiger Batteriesysteme, hat sich die Wechselrichter-Technologie von STABL Energy im Bereich Second-Life-Batterien gesichert. Die beiden Unternehmen schlossen ein Abkommen über eine Zusammenarbeit bei Entwicklung und Vertrieb von Energy-Storage-Systemen. Bereits im kommenden Jahr soll das Produkt weltweit verfügbar sein und mehrere Megawattstunden Speicher installiert werden. STABL Energy ist ein Spin-Off der Universität der Bundeswehr München und TU München.

Zukunftsmarkt Großspeicher

e.battery systems mit Sitz in Dornbirn (Vorarlberg/Österreich) entwickelt und fertigt kundenspezifische Batteriesysteme für unterschiedliche Anwendungen. Das erst 2019 gegründete Unternehmen hat derzeit Aufträge von 50 Millionen Euro in seinen Büchern und erwartet in den kommenden Jahren ein enormes Wachstum. Einen Zukunftsmarkt sieht e.battery systems bei Energiespeichern mit über 100 Kilowattstunden Kapazität. Sie können in Industrie und Gewerbe Lastspitzen abfangen und den Eigenverbrauch von Photovoltaikanlagen deutlich erhöhen.

Ideal ist dafür der Einsatz sogenannter Second-Life-Module. Gebrauchte Batterien aus Elektroautos beispielsweise verfügen nach 250.000 Kilometern meist noch über 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. In Energiespeichern können sie noch jahrzehntelang eingesetzt werden und sparen so Kosten und Ressourcen für die aufwändige Herstellung neuer Batterien. Die Umweltbilanz von Elektroautos verbessert sich deutlich.

Second life als technische Herausforderung

Technisch ist der Einsatz eine Herausforderung: Jedes gebrauchte Modul ist in unterschiedlichem Zustand (State of health), hat eine andere Restkapazität und liefert eine etwas andere Spannung. Bisher mussten diese Module vor dem Zusammenschalten aufwändig in einen gleichwertigen Zustand gebracht werden. Der Ausfall eines Moduls hatte den Ausfall des Gesamtsystems zur Folge.

Die Wechselrichter-Technologie von STABL Energy steuert die Module softwarebasiert an und gleicht die Unterschiede aus. Sie lassen sich so viel ökonomischer kombinieren. Auch den Ausfall eines Moduls kann die Software problemlos ausgleichen.

Baukastensystem für Industrie und Gewerbe

„Günstiger, umweltfreundlicher, wartungsarm und praktisch ausfallsicher“: Das sind für Christopher Schöpf, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von e.battery systems, die wesentlichen Vorteile der modularen Wechselrichter. „Das Baukastensystem von e.battery systems und die modularen Wechselrichter von STABL ergänzen sich perfekt. Das gemeinsame Produkt bietet eine Sicherheit, gerade für industrielle Anwendungen, wie es sie bisher noch nicht gab.“

In den kommenden Monaten arbeiten die beiden Unternehmen gemeinsam am Bau des ersten Prototyps. Zudem werden die Patente für die Entwicklungen gesichert. Ab September erfolgt die Zertifizierung. Schöpf geht davon aus, dass das Produkt bereits Anfang 2022 erhältlich sein wird: „Wir rechnen mit einem Start am europäischen Markt und einem raschen weltweiten Roll-out.“

Für die Energy-Storage-Systeme hat e.battery systems bereits Anfragen „namhafter Kunden aus fast allen Kontinenten“, schildert der Unternehmensgründer. Für das kommende Jahr ist die Installation von einigen Megawattstunden Speicherkapazität geplant, mittelfristig schätzt Schöpf das Potenzial auf mehrere Gigawattstunden. Es besteht bereits ein Vertrag mit einem deutschen Automobilhersteller zur Lieferung gebrauchter Module. Verhandlungen mit weiteren großen Autoherstellern laufen bereits.

"Wir haben bereits Anfragen namhafter Kunden aus fast allen Kontinenten."

Christian Schöpf, e.battery-systems

- © Foto: Martin Schachenhofer

Die Wechselrichter-Technologie von STABL Energy steuert die gebrauchten Batterien softwarebasiert an und gleicht Unterschiede bei Restkapazität und Spannung aus. Damit wird der Einsatz von Second-Life-Modulen deutlich einfacher.

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