Energietechnik : Finnische Mehrheitsbeteiligung an Röhrbacher

Untergrund-Kabelarbeiten, die von zwei Technikern in Warnwesten durchgeführt werden.
© Ensto

Ensto Oy hat 51 Prozent der Anteile an Röhrbacher Technik erworben. Das österreichische Unternehmen mit Sitz in Böheimkirchen ist mit 6 Mitarbeitern auf den Handel mit elektrotechnischen Produkten spezialisiert. Das finnische Unternehmen entwickelt und produziert innovative Lösungen für Stromverteilungsnetze. Ensto wurde 1958 gegründet und beschäftigt heute über 1.300 Mitarbeiter in Europa, den USA und Asien. Der Jahresumsatz beträgt rund 250 Mio. Euro.

EVUs im Fokus

Im Fokus der Kooperation steht der Markt für die Energiewirtschaft, ein Kernbereich von Röhrbacher Technik. Schon bisher bietet der Händler Produkte und Dienstleistungen für Infrastruktursysteme entlang der gesamten Prozesskette zur Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Nutzung von Energie an. "Ensto ist ein bekanntes Familienunternehmen mit einer Weltklasse-Marke auf dem Markt für elektrische Systeme und Zubehör. Es ist toll, dass Ensto mit uns in Österreich zusammenarbeiten wollte und sich langfristig für Röhrbacher engagiert", sagt Georg Kastenberger, geschäftsführender Gesellschafter von Rörhbacher Technik. Sein Unternehmen wird Teil der EVU-Sparte von Ensto und wird unter dem Namen Ensto Röhrbacher Technik GmbH weitergeführt. Georg Kastenberger wurde zum Geschäftsführer des neuen alten Unternehmens bestellt.

Innovative Kabel- und Freileitungsprodukte

In einem ersten Schritt wird Ensto Röhrbacher Technik - neben dem schon bisher gut ausgebauten Sortiment und den bestehenden Vertretungen für den österreichischen Markt - innovatives Standardmaterial für die Energiewirtschaft in Österreich auf den Markt bringen. Das umfasst zum einen Kabelsysteme, zum anderen Freileitungssysteme. Zu den Innovationen im Kabelsektor, der den österreichischen Kunden echte Vorteile bringen wird, zählt Kastenberger beispielsweise Schraubverbinder-Sets in Kaltschrumpftechnik. Diese bieten den in der Energieübertragung engagierten Unternehmen Zeit- und Materialersparnis bei der Montage, geringere Kosten und Erleichterungen durch den Wegfall der Notwendigkeit von Heißarbeitsgenehmigungen. Bei den Freileitungsystemen bietet Ensto mit dem FCCS System eine echte Neuheit am Markt. Neben diesen zwei Kernbereichen werden selbstverständlich alle Bereiche der erneuerbaren Energie angesprochen, die beispielsweise auch Wallboxen für Elektroautos beinhalten. "Alle Produkte werden von Ensto selbst entwickelt und produziert", betont Kastenberger den hohen Qualitätsanspruch seines neuen Partners, der neben der Zentrale in Finnland noch in sechs weiteren Ländern Fertigungsstandorte hat. Man wird wie auch schon bisher die Konzentration nicht nur auf die EVU Kunden setzen, sondern auch auf Montagefirmen, wie auch Großhandelspartner um eine entsprechende Marktabdeckung zu erreichen. Alle Produkte von Ensto sind für Kastenberger eine logische Erweiterung des bisherigen Portfolios.

EAG umsetzen, Energiehunger stillen

Die Nachfrage am Energiesoktor wird in Zukunft massiv steigen. Kastenberger: "Die EVUs müssen die Vorgaben des EAG umsetzen, was zum einen technische Herausforderungen stellt, zum anderen sie noch mehr als bisher zwingt, die eigenen Kosten zu optmieren." Dazu kommt der wachsende Energiehunger, der die Versorgung mir elektrischer Energie in 10 bis 20 Jahren massiv verändern wird. Im zweiten Schritt wird Ensto Röhrbacher Technik daher Lösungen für Power Quality in Österreich auf den Markt bringen, die jetzt schon in vielen Ländern der Welt erprobt sind. Ensto ist in genau diesem Markt auf globalem Expansionskurs und verhandelt neben der im Juni 2021 fixierten Beteiligungen an Röhrbacher Technik weitere Mergers & Akquisitions in verschiedenen Ländern.

Globale Expansion, lokale Schulungen

"Diese Akquisition bietet Ensto eine hervorragende Grundlage, um unser Geschäft in Österreich auszubauen. Wir freuen uns sehr, die Zusammenarbeit mit den Menschen bei Röhrbacher und seinem umfangreichen Kunden- und Partnernetzwerk vertiefen zu können", sagt Hannu Keinänen, Präsident und CEO der Ensto Group. Georg Kastenberger verspricht, die Stärken von Röhrbacher in Zukunft mit den innovativen Produkten und der Handschlagqualität des finnischen Partners zu verbinden: "Wir werden weiterhin gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten und beispielsweise verstärkt Trainings für die Montage der innovativen Produkte anbieten."

Georg Kastenberger (li.) mit Martin Staffenberger, Key Account Manager EVU bei Ensto Röhrbacher Technik: "Die EVUs müssen die Vorgaben des EAG umsetzen, was zum einen technische Herausforderungen stellt, zum anderen sie noch mehr als bisher zwingt, die eigenen Kosten zu optimieren."

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