Haustechnik : So hat sich die Elektronik im Smart Home weiterentwickelt

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Alles begann mit der Jahrtausendwende. Den ersten Schritt ins Smart Home machte das Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner mit dem Haus der Gegenwart. Die Idee dazu entstand innerhalb eines Architekturwettbewerbs des Süddeutsche Zeitung Magazins. Ursprünglich war eine Realisierung des Projekts gar nicht geplant, doch 2005 wurde das 500 Quadratmeter große Haus am Gelände der Bundesgartenschau in München errichtet. Das Gebäude soll als Modell und Experimentierbereich der zeitgenössischen Wohnform dienen und neue Möglichkeiten des modernen Wohnens aufzeigen. Bereits damals ließen sich alle elektronischen Vorgänge im Haus zentral steuern, sodass Beleuchtung, Beschattung und Raumtemperatur vom PC aus gesteuert werden konnten.

Die Deutsche Telekom zog nach und präsentierte im März 2005 das voll vernetzte Musterhaus T-Com-Haus in Berlin. Die installierte Haustechnik konnte dort über einen tragbaren Computer oder einen Multifunktionsbildschirm gesteuert werden. Außerdem waren bereits damals Statusabfragen von unterwegs aus möglich. Das Smart Home wurde so zum ersten Mal Thema in der Öffentlichkeit, das Interesse hielt sich jedoch noch in Grenzen.

Die Entwicklung des Smart Homes

2013 erstellte die Deutsche Telekom dann ein neues, moderneres Musterhaus. Heizung, Beleuchtung und Haushaltsgeräte konnten von nun an über das Smartphone, Tablet oder den PC bedient werden. In dem Musterhaus wurden Produkte verschiedener Hersteller installiert und kombiniert.

„Wirklich gebräuchlich ist der Begriff Smart Home erst seit ein paar Jahren. Begonnen hat die Entwicklung mit dem Smart Home 1.0, wo Geräte noch über Bussysteme gesteuert wurden“, erklärt Bianca Gattringer, Pressereferentin des oberösterreichischen Smart Home-Anbieters Loxone. Zum Smart Home 1.0 zählen zum Beispiel einfache Lichtschalter, die gedimmt werden können. Weiter ging es mit dem Smart Home 2.0, das vielfach bereits eine Steuerung per App zuließ. Das Smart Home 2.0 findet auch heute noch vielerlei Anwendung, wurde aber bereits weiterentwickelt. „Heute sprechen wir von einem Smart Home 3.0. Das ist ein mitdenkendes Zuhause, das den Bewohnern in den eigenen vier Wänden viele Handgriffe abnehmen soll“, so Gattringer. Statt einfacher Lichtschalter gibt es nun Smart Lighting, also eine intelligente Beleuchtung, durch die verschiedene Stimmungen im Raum erzeugt werden können.

Konsumenten-Interesse steigt

Die Deloitte Smart Home Studie aus 2018 zeigt, dass nicht nur das Smart Home-Angebot, sondern auch das Interesse der Konsumenten steigt. 16 Prozent der Deutschen nutzen bereits Smart Home-Lösungen. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist das ein deutlicher Anstieg. Am beliebtesten sind smarte Geräte bei Personen zwischen 25 und 34 Jahren. Vor allem in Häusern und eigenen Immobilien sind die Technologien beliebt: 22 Prozent der Hausbesitzer und jeweils 19 Prozent der Wohnungseigentümer und Hausmieter nutzen intelligente Geräte. Lediglich 12 Prozent der Wohnungsmieter verwenden Smart Home-Geräte. Als Grund dafür gelten laut Studie die teuren Anschaffungskosten der Systeme. Mit steigender Einkommensklasse erhöht sich auch das Interesse am Smart Home.

Auch in Österreich steigt das Interesse am Smart Home. Das Statistik-Portal Statista prognostiziert für 2019 einen Umsatz am Smart Home Markt von 310 Millionen Euro. Bis 2023 soll das Marktvolumen auf 628 Millionen Euro ansteigen. Das entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 19,3 Prozent. Der größte Umsatz mit dem Smart Home wird derzeit aber in den USA generiert. 24.125 Millionen Euro werden dort jährlich umgesetzt. Vor allem die Bereiche Komfort und Sicherheit werden von den Konsumenten als Vorteile des Smart Homes gesehen.

Die Studienergebnisse bestätigt Bianca Gattringer: „Die Sicherheit ist eines der großen Themen. Komplettsysteme, die Beleuchtung, Beschattung, Lautsprecher und Türsensoren miteinbeziehen, sind gefragt. Außerdem spielt der Komfort eine wichtige Rolle im Smart Home. Die intelligente Lösung soll den Nutzern den Alltag erleichtern.“

Gesamtlösung statt einzelner Geräte

Ein Zukunftstrend, der sich auch jetzt schon abzeichnet, liegt laut Gattringer im Smart Home als Komplettlösung. Es werden nicht mehr nur einzelne smarte Geräte installiert, sondern bereichsübergreifende Systeme, mit denen intelligente Szenarien erstellt werden können. „Ein Haus wird ja nicht nur für die nächsten zwei Jahre gebaut, sondern die Haustechnik soll ein Hausleben lang funktionieren. Deshalb setzen immer mehr Hausbesitzer darauf das Smart Home zukunftsorientiert umzusetzen und die Anschlüsse dementsprechend zu planen. Es müssen nicht alle Geräte sofort installiert werden, die Haustechnik kann mit der Zeit wachsen. Die grundlegenden Installationsbedingungen müssen aber schon bei der Planung beachtet werden“, erklärt die Smart Home-Expertin.

Produkte wie sprechende Toiletten sieht Gattringer eher als nettes Gimmick, aber nicht als zukunftsorientierte Technologie: „Wenn jemand Spaß an solchen Installationen hat, warum nicht. Der Trend geht aber eher Richtung Produkte, die den Alltag spürbar erleichtern und ein Hausleben lang funktionieren. Das entspricht auch unserem Fokus.“