PROJEKT MIT BETEILIGUNG DER TU GRAZ : Wenn Bakterien Leuchtdioden produzieren

Neues aus der Forschung: Im FET-Open-Projekt „Enabled“ arbeitet Gustav Oberdorfer von der Technischen Universität Graz gemeinsam mit Forschern aus Spanien und Italien an umweltfreundlichen und günstig zu produzierenden LED. Die Basis für die Vision wurde am Institut für Biochemie der Grazer Universität gelegt, wo Oberdorfer und sein Team mit Hilfe von Simulations-Software Proteine designen. „Wir testen, wie sich Proteinstrukturen verändern müssen, um unterschiedliche, fluoreszierende organische Moleküle zu binden“, erklärt der Wissenschaftler.

Vorbild sind fluoreszierende Meeresbewohner

LEDs emittieren kurzwelliges blaues Licht, das durch eine Schicht anorganischer Leuchtmaterialien absorbiert und in längerwelliges und damit energieärmeres Licht umgewandelt wird. Das gesamte Spektrum ergibt weißes Licht, so wie wir es wahrnehmen. Rubén Costa vom Madrider Institut für Höhere Studien entwickelte dazu eine stabile organische LED-Beschichtung als Alternative zu herkömmlichen Beschichtungen. Eingebettet sind fluoreszierende Proteine, wie sie von Meereslebewesen als Lichtquelle genutzt werden.

Claudia Barolo von der Universität Turin wiederum beschäftigt sich mit der Synthese organischer Farbstoffe mit guter Lichtausbeute. Gesucht wird ein geeigneter Farbstoff, der sich mit minimalem Aufwand herstellen und so verändern lässt, dass er als künstliche Aminosäure in Proteine eingebaut werden kann. „Der Plan ist, diese Proteine aus der Zelle der Bakterien selbst zu ,ernten‘“, erläutert Oberdorfer, der das Projekt in vier Jahren abschließen wird.

Gustav Oberdorfer erntet den Rohstoff für seine LED aus Bakterienstämmen.

- © Lunghammer/TU Graz