Blitz- und Überspannungsschutz : Solarkraftwerke optimal schützen
Werden Solarkraftwerke z. B. auf Dächern bestehender Gebäude montiert, ist es unbedingt erforderlich, Kenntnisse über die vorhandenen Installationen am und im Gebäude sowie über den Zustand und die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Blitzschutz- und Erdungssysteme zu haben. Nur mit diesem Wissen und der richtigen Herangehensweise kann ein Solarkraftwerk so geschützt werden, dass eine unterbrechungsfreie Energieerzeugung gewährleistet ist und im Falle eines direkten oder indirekten Blitzeinschlages kein Schaden entsteht.
Solaranlagen befinden sich oft an exponierten Stellen. Sie sind deshalb bei einem direkten Blitzeinschlag dem gesamten Blitzstrom ausgesetzt, der durch die Montagekonstruktion, die Modulrahmen und die Anschlusskabel des Solarkraftwerks fließt. Gibt es keinen ausreichenden Schutz, hat das die Zerstörung der PV-Module und der Anlage zur Folge, auch ein Brand kann nicht ausgeschlossen werden.
Äußerer Blitzschutz
Nach Möglichkeit wird bei der Planung des Blitzschutzes auf ein isoliertes Außenschutzsystem zurückgegriffen. Die PV-Module und die Montagekonstruktion sind in diesem Fall von den Blitzableitern getrennt. Dieser Trennungsabstand gewährleistet, dass elektrische Überschläge bei einem direkten Blitzeinschlag vermieden werden. Die PV-Module sind dem Blitzstrom also nicht direkt ausgesetzt. Auch bei der Installation der Fanganlage müssen sich die Elemente des Solarkraftwerks innerhalb des geschützten Bereichs befinden, damit sie nicht direkt vom Blitz getroffen werden können. Außerdem müssen mögliche Verschattungen berücksichtigt werden.
Innerer Blitzschutz
Während der äußere Blitzschutz direkte Blitzeinschläge abfangen und ableiten soll, schützt der interne Blitzschutz sowohl vor den Auswirkungen eines direkten als auch eines indirekten Blitzeinschlages. Ein adäquater Innenschutz ist ein Überspannungsschutz, der in Übereinstimmung mit der internationalen Norm EN 62305-4, die die Blitzschutzzonen definiert, konzipiert und ausgeführt wird.
Für einen ausreichenden Schutz sollte beim Übergang von Anlagen von einer Zone in eine andere ein Potentialausgleich durchgeführt und eine geeignete Überspannungsschutzeinrichtung (SPD) installiert werden. Welches SPD installiert wird, hängt von den Blitzschutzzonen (LPZs) ab, zwischen denen die Installationen wechseln.
Professionelle Planung
Die Planung für einen richtig dimensionierten Blitz- und Überspannungsschutz von Solarkraftwerken gehört auf jeden Fall in professionelle Hände. Mit dem von Hermi entwickelten „Shield-Programm“ kann der optimale Schutz für jede Anwendung realisiert werden.