Interessensvertretung : Bundesverband Elektromobilität Österreich gegründet

Mit dem ganzheitlichen Ansatz bietet Elektromobilität große Potenziale und ist die Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur klima- und umweltfreundlichen Mobilität der Zukunft. Das System Elektromobilität zeichnet sich durch die Zusammenarbeit verschiedener Branchen aus und wirkt sich auf das gesamte Mobilitätsverhalten und die Umwelt aus. Innovative Pilotprojekte und Modellregionen von Vorarlberg bis Wien zeigen bereits heute die Möglichkeiten für eine umweltfreundliche Mobilität.

Generalsekretärin Katharina Olbrich, Vorstandsvorsitzender Jürgen Halasz, Bundesverband Elektromobilität Österreich - © Kristine Veit

Bundesverband Elektromobilität Österreich Damit die Potenziale von Elektromobilität in Österreich noch besser genutzt werden können, starten elf Landes- und kommunale Energieversorgungsunternehmen (EVU) im Jänner 2015 eine gemeinsame Interessensvertretung – den Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ). "Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, ein offenes, interoperables, österreichweites Ladestellen-Netz zu entwickeln. Der BEÖ versteht sich hier als Impulsgeber", sagt Jürgen Halasz, Vorstandsvorsitzender des neu gegründeten Bundesverbands für Elektromobilität Österreich (BEÖ). Halasz: "Wir wollen eine kosteneffiziente und flächendeckende Versorgung mit Elektromobilität ermöglichen." Aufschwung der Elektromobilität Derzeit haben E-Autos noch einen geringeren Anteil am gesamten (Welt-) Automobilmarkt, doch Experten erwarten einen deutlichen Anstieg von E-Fahrzeugen in den nächsten fünf Jahren. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2014 in Österreich doppelt so viele E-Autos und Plug in-Hybride neu zugelassen (2014: 1.281) wie im Jahr davor (2013: 654). Fahrzeuge mit alternativen Antrieben trugen auch dazu bei, dass die CO2-Emission der PKW insgesamt weiter zurückgingen. Im vergangenen Jahr waren es im Durchschnitt 129 g/km. Ziel für 2021 sind 95 g/km. Zusätzliche Impulse notwendig Der Bundesverband für Elektromobilität (BEÖ) wird aktiv an Gesetzesvorschlägen, Richtlinien und Normierungen mitwirken. "Österreich hat Nachholbedarf bei Förderungen und Anreizsystemen für Elektromobilität ", meint Jürgen Halasz. "In Ländern mit hohen Anreizsystemen, wie etwa Norwegen und die Niederlande, stieg nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung, sondern auch die Marktdynamik. Daher begrüßen und unterstützen wir die Ökologisierungsanreize etwa bei Dienstfahrzeugen, die in der derzeit laufenden Steuerreform-Kommission erarbeitet werden." Außerdem möchte der BEÖ das Thema Elektromobilität stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Erweiterung des Ladestationen-Netzes Befragt man potenzielle NutzerInnen, zählen neben dem Kaufpreis vor allem Reichweite und Zugang zu einer öffentlichen Ladestation derzeit zu den größten Hürden für den Kauf eines Elektroautos. Derzeit sind mehr als 1.600 Ladepunkte von unterschiedlichen Anbietern in Österreich für eine öffentliche Nutzung verfügbar. "Eine einfache und zuverlässige, anbieterübergreifende Ladeinfrastruktur erhöht die Nutzbarkeit des Fahrzeugs", weiß Katharina Olbrich, Generalsekretärin des BEÖ zu berichten. "Die Einbindung in moderne Verkehrskonzepte muss daher möglichst frühzeitig im Alltag erprobt werden, um in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Chancen der Elektromobilität zu schaffen", so Olbrich.

Der Bundesverband für Elektromobilität (BEÖ) wird daher die Erkenntnisse aus Pilotprojekten aufgreifen und weiterentwickeln. Wie beispielsweise das Projekt "e-pendler in niederösterreich". Im September 2014 startete in der Modellregion Wien-Niederösterreich ein Testlauf, um die Ladestationen für die Kunden anbieterübergreifend zugänglich zu machen. Erste Ergebnisse nach einem Quartal: Von insgesamt knapp 2.000 Ladevorgängen wurde die Möglichkeit beim jeweils anderen Ladestationsbetreiber zu laden bereits 182 Mal genutzt. Österreichweit vereinheitlichtes Stromtanken ermöglichen Ein anderes Beispiel ist das "Modellübergreifende Interoperable Schnellladen, kurz MISch". In diesem Pilotprojekt werden bis Sommer 2015 vier Schnellladestationen entlang der Autobahn A2 Wien-Graz errichtet, die von unterschiedlichen Anbietern betrieben werden, jedoch für die Kunden interoperabel zugänglich sein werden. Erste Erkenntnisse aus diesen beiden Projekten zeigen die große Nachfrage nach anbieterübergreifenden Ladestationen.

Als Interessenvertretung für Elektromobilität in Österreich setzt sich der BEÖ für den konsequenten Aufbau eines offenen, interoperablen, österreichweiten Ladesystems ein. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Vernetzung der Zugangssysteme der einzelnen EVUs zu ihren Ladestationen, um ein österreichweites, vereinheitlichtes Stromtanken zu gewährleisten.