Spaniens Lichter
Angesichts der Corona-Pandemie sind die Reisemöglichkeiten leider nach wie vor eingeschränkt. Wir schweifen daher zumindest im Geiste in die Ferne – mit unserer Serie zur Europas Lichtlösungen. Diesmal begleiten wir elektroinstallateur-Autor Tamás Déri nach Andalusien.
Insbesondere während es schneit und kalt ist, wärmen die Gedanken an meditarrene Zufluchtsorte. Die Völker Südeuropas haben eine ganz besondere Beziehung zum Licht, was wohl nicht zuletzt auch an der intensiven Sonneneinstrahlung in den Regionen am Mittelmeer liegt. So ist es kein Zufall, dass ausgerechnet hier die Kunstrichtungen der Antike und der Renaissance entstanden sowie die barocke Malerei, Plastik und Architektur ihre Blüte hatten.
Wegweiser
Bei dieser prachtvollen Fassade übersieht man es fast, aber im rechten unteren Eck lässt sich für Adleraugen ein Wegweiser finden. Dieser zeigt unter anderem die Wege nach Berlin, London und Paris an. Wer weiß, vielleicht eine unserer nächsten Destinationen, um europäische Lichtlösungen zu bewundern?

Banco de España
Zunächst bewundert der Stadtspaziergänger hier das abendliche Bild der Banco de España . Beleuchtet wird der Raum hinter der korinthischen Säulenreihe des Gebäudes im antiken Stil von den in die Decke versenkten Reflektoren mit Halogen-Metalldampflampen. Die Säulen selbst werden von ebensolchen Bodenleuchten erhellt.

Nur ein paar Meter weiter...
...befindet sich das regionalgeschichtliche Museum, das ebenfalls eine nähere Betrachtung verdient. Die Besonderheit: Das dekorative Licht beschränkt sich hier auf die Beleuchtung der Fensterrahmen durch LED-Leuchten. Die Gebäudefassade erhellt eine Straßenbeleuchtung mit Natriumdampflampen. Die dekorative Beleuchtung hebt so architektonische Details hervor, wie den Regenschutz, der sich im oberen Bereich der Mauern nach vorne zieht. Angenehmer Nebeneffekt: Für Installation und Wartung braucht es keinen Korbkran. Es genügt, die Fenster zu öffnen, um erforderliche Instandhaltungsarbeiten aus dem Gebäudeinneren zu erledigen.

Fossil dekorativer Beleuchtung
Das genaue Gegenteil stellt die Beleuchtung des Amtsgerichts dar, die in traditioneller Weise mit Hilfe von Fluchtlicht aus Halogen-Metalldampflampen gelöst ist. Diese Lösung darf heute aus einer Reihe von Gründen als „Dinosaurier“ im Bereich der dekorativen Beleuchtung betrachtet werden. Der größte Nachteil besteht wohl darin, dass zu diesem Zweck Straßenbeleuchtungsmasten oder gar eigens aufgestellte Lichtmasten verwendet werden. Beim Einsatz der für Installation und Wartung erforderlichen Korbkräne ist zudem auf mögliche Einschränkungen des Straßenverkehrs Rücksicht zu nehmen. Optisch ist diese Art der Beleuchtung zudem wesentlich eintöniger als eine dekorative Beleuchtung, die die visuelle Monotonie durch Hervorhebung einzelner architektonischer Elemente auflöst.

Bischöfliche Lichtlösung
In der abendlichen Erscheinung des Bischofssitzes vereinen sich zwei der weiter oben genannten Lichtlösungen: Hier findet sich das Flutlicht von Natriumdampflampen gemeinsam mit LED-Leuchtkörpern, die von den Balkonen aus die darüber liegenden Fensterrahmen erhellen. Dadurch kommt die Farbenpracht des Gebäudes zur Geltung.

Leuchtende Akzente
Besonders wirkungsvoll sind auch die von der obersten Fensterreihe aus erstrahlenden weißen Lichter und die in einer Nische platzierte, durch LED-Leuchten hervorgehobene Pietà.

Color Blocking
Wer die Hauptstraße des Stadtzentrums weiter entlangschlendert, steht bald vor einem ungewöhnlichen Beispiel für dekorative Beleuchtung: So werden die beiden von der Straße aus einsehbaren Fassadenfronten des Stadttheaters in unterschiedlichen Farben beleuchtet. Lichtquelle sind in beiden Fällen Metall-Halogendampflampen, allerdings kommt in einem Fall ein rosafarbener Filter zum Einsatz.

Urbane Beleuchtung
Dieses Foto entstand auf dem zentralen Platz der Innenstadt. Hier wurde dynamische Dekorativbeleuchtung gewählt, deren Farbe und Beleuchtungsstärke sich abhängig von der Zeit ändert – LED-Technologie macht’s möglich. Dieses Beispiel zeigt spannenden Beleuchtungsmöglichkeiten, die in Zukunft wohl in immer mehr europäischen Städten erprobt werden.

Einfallsreich
Eine architektonisch interessante Lösung: Das Gebälk der dorischen Säulen wird von unten durch eine LED-Reihe erleuchtet. So ein Ambiente lädt doch zu einem nächtlichen Spaziergang bei Sommertemperaturen ein.

Kathedrale Santa Iglesia
Last but not least: Aufnahmen der Kathedrale Santa Iglesia, die von Gebäuden eng umringt ist, sodass sich von den Straßen und Plätzen nur jeweils einzelne Details erfassen lassen. Auch die Beleuchtung wurde je nach Standort unterschiedlich gelöst, teils durch Metall-Halogendampflampen, teils durch Reflektoren mit Natriumdampflampen.

Akzente setzen
Touristische Hotspots wie dieser müssen auch bei Nacht gekonnt in Szene gesetzt werden. Durch den Kontrast zum dunklen Sternenhimmel kommt die Architektur noch besser zum Vorschein.

Wegweiser
Bei dieser prachtvollen Fassade übersieht man es fast, aber im rechten unteren Eck lässt sich für Adleraugen ein Wegweiser finden. Dieser zeigt unter anderem die Wege nach Berlin, London und Paris an. Wer weiß, vielleicht eine unserer nächsten Destinationen, um europäische Lichtlösungen zu bewundern?