Arbeitsplatzbeleuchtung : Die richtige Beleuchtung: So verändert Licht das Arbeitsklima

Diese vermeintlich günstige Lösung wirkt sich jedoch auf die Arbeitsatmosphäre und -kraft aus. Produktivität und Klima leiden unter zu heller, zu dunkler oder punktueller Beleuchtung. Im schlimmsten Fall führt die falsche Beleuchtung zu Arbeitsunfällen. Mit einem gut durchdachten Konzept lässt sich dies vermeiden. Die Wirkung der richtigen Beleuchtung Licht wirkt sich direkt auf den menschlichen Körper und seine Leistungsfähigkeit aus. Zu diesem Ergebnis kamen unter anderem Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts, die sich mit der Wirkung von LED und OLED-Beleuchtung im Bereich der Informationsverarbeitung beschäftigten, um ideale Konzepte zu entwickeln. Demnach sorgt die falsche Beleuchtung für Sehbeeinträchtigungen, Stress, Stimmungsschwankungen und Konflikte am Arbeitsplatz. Die Produktivität wird gedämpft, es kommt zu vermehrten Fehlern bei der Arbeit durch Aufmerksamkeitsstörungen. Eine unzureichende oder zu kühle Beleuchtung kann wortwörtlich krank machen, wenn die Melatonin-Produktion gehemmt wird. Mitarbeiter fallen öfter aus, verfallen in depressive Stimmungen, sind unzufriedener mit ihrem Job. Besonders gut zu beobachten ist dieses Phänomen in den dunklen Wintermonaten, wenn ausschließlich die künstliche Beleuchtung genutzt werden kann.

Die richtige Beleuchtung kann mit all diesen Faktoren aufräumen und so für ein produktives, ausgeglichenes Arbeitsumfeld sorgen, in dem sich Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen wohlfühlen. Als perfekte Beleuchtung gilt zuerst eine Tageslichtquelle, etwa durch Fenster oder transparente Dächer von Hallen und Industriegebäuden. In der realen Arbeitsplatzgestaltung ist der Zugang zu Tageslicht und Sonne jedoch für viele Branchen nicht möglich, oder nicht förderlich. Eine tageslichtbeleuchtete Werk- oder Lagerhalle würde durch Schattenbildung und Direkteinstrahlung die Arbeit behindern und Waren schädigen. Die ideale Beleuchtung muss daher durch Kombination verschiedener Leuchtmittel simuliert werden. Korrekt beleuchten nach Arbeitsgebieten Die Mindestbestrahlung eines jeden Arbeitsplatzes ist mit 300 Lux vorgeschrieben, in Büroräumen gelten 500 Lux. Diese können durch direkte oder indirekte Beleuchtung in Kombination erreicht werden. Von einer indirekten Beleuchtung spricht man, wenn Wände, Decken und Arbeitsplätze mit Uplights bestrahlt werden und das Licht zurückwerfen. Eine helle Gestaltung ist auch daher unerlässlich. Eine direkte Bestrahlung wird zum Arbeiten mit Details und Kleinteilen notwendig. Im Industriebereich gelten hier 600 Lux als Mindeststandard nach DIN EN 12464-1, bei dem Mitarbeiter entspannt arbeiten können. Aber Achtung, die Luxzahl entspricht nicht der zusammengezogenen Wattzahl der Lampen, sondern gibt an, wie hell das Licht an einem bestimmten Punkt im Raum ist. Je weiter entfernt die Beleuchtung, desto niedriger die Luxzahl. Ein dunklerer Gang im Gebäude liegt oft bei rund 150 Lux, Außenanlagen mit punktueller Beleuchtung bei Nacht bei nur noch 25 Lux.

Zur Beleuchtung größerer Räume werden idealerweise Rohrlampen und LED-Leisten eingesetzt. Gleich, welche Form gewählt wird, ein Warmweiß, beziehungsweise Tageslichtweiß mit einer Farbwiedergabe von 80 bis 90 Punkten auf dem Index, ist für Industriearbeitsplätze die richtige Wahl. Die elektrische Leistung der Lampen reicht von 5 bis 55 Watt. Die Lampen können in Lichtbandsysteme geschaltet, oder einzeln montiert werden. Werkstätten sind verpflichtet, Sicherheitsbestimmungen bei der Beleuchtung einzuhalten. Diese sind in Zonen unterteilt. Eine Tischlerei muss etwa Zone 20 bis 22-Leuchten nutzen. Neben der Allgemeinbeleuchtung sollten Mitarbeiter kleinere Leuchten zu ihrem Arbeitsplatz hinzu schalten können, oder wo möglich Rollläden öffnen können, um Tageslicht zu nutzen. Auf lange Sicht spart ein professionelles Beleuchtungskonzept Kosten und erhöht den Umsatz des Unternehmen, eine Umrüstung bei veralteter Beleuchtung lohnt sich demnach in jedem Fall.