Light+Building : Potenziale der Energieeinsparung

Eine im Auftrag des Zentralverband Elektotechnik- und Elektronikindustrie e.V.(ZVEI) erarbeitete Studie der Hochschule Biberach hat ergeben, dass durch Gebäudeautomatisierung der Energieverbrauch bis zu 50% reduziert werden kann. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Hauptsächlich das Nutzerverhalten ist für den Energieverbrauch von hoher Bedeutung.

Es ist es deshalb sinnvoll, vernetzte Raum- und Gebäudeautomation einzusetzen – hier spricht man vom Smart Building Konzept. Den aktuellen Stand der Technik rund um das Smart Building zeigt die Light+Building, Weltleitmesse für Architektur und Technik, vom 15. bis zum 20. April 2012 in Frankfurt am Main. Rund 2.100 internationale Hersteller präsentieren auf einer Fläche von 240.000 Quadratmetern ihre Weltneuheiten zu Licht, Elektrotechnik, Haus- und Gebäudeautomation sowie Software für das Bauwesen.

Weltweit führende Anbieter aus allen Bereichen der Haus- und Gebäudeautomation zeigen die aktuellen Möglichkeiten, neue smarte Produkte und Systeme sowie die künftigen Trends und Technologiekonzepte für ein intelligentes Gebäude. Hohe Einsparpotenziale im Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen Die höchsten Einsparpotenziale bestehen in gewerblich und öffentlich genutzten Räumen wie Büros, Hotelzimmern, Werkstätten, Hallen oder Schulräumen. Einer Erhebung der Deutschen Energie Agentur zufolge kann der Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen in Deutschland bis zu 50 Prozent seines Stromverbrauchs einsparen. Hier ist es zum Beispiel wirtschaftlich sinnvoll, eine tageslichtabhängige Beleuchtungsregelung mit Helligkeitssensoren zu realisieren. Moderne Gebäude haben oftmals großflächige Fensterfassaden, die Räume erhalten viel Tageslicht. Das Kunstlicht muss hier nicht immer und vollständig eingeschaltet werden. Eine intelligente Lichtsteuerung kann die Beleuchtung in ungenutzten Räumen abschalten bzw. regulieren. Der Einsatz von Präsenzmeldern erlaubt hier das anwesenheitsabhängige Ein- bzw. Ausschalten des Lichts. Energieeffiziente LED-Technologie spart vor allem in Büros, Hotels und Schulen viel Energie und erhöht den Komfort und das Wohlbefinden für die anwesenden Personen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Beleuchtungslösungen erlaubt die LED-Technologie eine dynamische Lichtführung. Dadurch lassen sich Lichtszenen verwirklichen, die für eine angenehme Atmosphäre im Raum sorgen. Fühlt sich der Mensch wohl, ist er leistungsfähiger. Intelligentes Wohnen heißt Vernetzung Was verbirgt sich hinter intelligentem Wohnen? Charakteristisch ist das Zusammenspiel der verschiedenen Gewerke wie Heizung, Beleuchtung, Haushaltgeräte, Computer, Radio, TV etc. Die intelligente Vernetzung der Haustechnik mit der Informations- und Kommunikationstechnik bildet die Grundlage für Smart Home. Das Gebäude wird als Gesamtsystem betrachtet. Die unterschiedlichen Technologien helfen dem Bewohner bzw. Nutzer unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden.

In Privathaushalten liegt der Anteil am Energieverbrauch für Raumwärme bei über 70%, für Elektrogeräte und Beleuchtung beziffert er sich auf etwa 20%. Der restliche Anteil wird benötigt um Wasser zu erwärmen. Durch die Vernetzung von Gebäudefunktionen wie Licht, Jalousien, Heizung/Klima/Lüftung kann der Energieverbrauch optimiert werden. Ein Beispiel ist das Zusammenspiel von Temperatursensoren mit der Heizungs-, Lüftungs- und Beschattungsanlage: Eine Wetterstation meldet die aktuellen Daten an die zentrale Steuerung, von der aus die entsprechende Weiterverarbeitung, je nach individuellen Nutzerwünschen, erfolgt. Möglich ist beispielsweise eine Raumtemperaturregelung in Abhängigkeit von der Außentemperatur.

Oder eine Herabsetzung der erforderlichen Kühlleistung, indem bei starkem Sonnenschein die Jalousien automatisch herunterfahren. Auch eine automatische Absenkung der Raumtemperatur bei Abwesenheit oder bei geöffneten Fenstern ist durch die Vernetzung möglich. Die vielen Funktionen eines vernetzten Gebäudes lassen sich einfach und übersichtlich über einen zentralen Bildschirm steuern und kontrollieren. In Wohngebäuden gibt es oftmals eine Bedieneinheit im Eingangsbereich. Für die Kontrolle von unterwegs, aber auch als gemeinsame Fernbedienung für mehrere Geräte und Funktionen im Gebäude, erfreuen sich heutzutage Smartphones oder Tablet-PCs großer Beliebtheit.

Das besondere am Smart Home Konzept: Die Energieeinsparung erfolgt ohne Komfortverlust. Durch die intelligente Vernetzung erschließen sich für den Nutzer neue Dienstleistungen und die Wohnsicherheit wird erhöht. Wird das vernetzte Haus zudem mit Smart Metern ausgestattet, kann der Kunde seinen Energieverbrauch zeitnah und transparent beobachten. Smart Meter – also intelligente Energiemessgeräte – summieren den Energieverbrauch nicht einfach. Sie ermitteln ihn in Echtzeit und speichern die Messwerte in kurzen Intervallen (zum Beispiel wochen- oder tageweise). Alle Daten stehen abrufbereit zur Verfügung und lassen sich über ein elektronisches Display ablesen. Die digitalen Stromzähler sind eine wichtige Voraussetzung für den notwendigen Ausbau der Netzte zu intelligenten Stromnetzen, den sogenannten Smart Grids. Weitere Informationen: Light+Building, Weltleitmesse für Architektur und Technik, in Frankfurt am Main Öffnungszeiten: Vom 15. bis 19. April 2012, täglich 9 bis 18 Uhr und am 20. April 2012 von 9 bis 17 Uhr