Electric Power Systems : Flughafen Wien mit zweitem Rechenzentrum

EPS Flughafen Wien
© Karin Ahamer

Das Rechenzentrum-Infrastruktur-Unternehmen EPS Electric Power Systems aus Niederösterreich hat für den Flughafen Wien ein neues Rechenzentrum errichtet. Die IT-Versorgung des Flughafens erfolgt nun unterbrechungsfrei von zwei Standorten aus und setzt auf gezielte Kaltluftzuführung, sichere Stromversorgung und ausfallsichere Differenzstrommessung.

Der Flughafen Wien fertigte im Jahr 2022 rund 23,7 Mio. Passagiere ab und ist damit Österreichs größter Flughafen. Dafür braucht es eine entsprechend ausfallsichere und effiziente IT-Infrastruktur, die nun mit einem neuen Rechenzentrum erweitert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. Umgesetzt wurde es vom Unternehmen EPS, das bereits das primäre Rechenzentrum mitkonzipiert hatte.

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Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sei es notwendig gewesen, zusätzlich zum Hauptstandort ein weiteres Rechenzentrum zu errichten, wie Susanne Ebm, Leiterin des Bereichs Informationssysteme am Flughafen Wien, erklärt. „Dabei waren uns ein ganzheitlicher Planungsansatz und eine professionelle Betreuung besonders wichtig, weshalb wir uns dazu entschieden haben, wieder auf die Expertise von EPS setzen“, so Ebm.

Durch die integrierte Kalt- und Warmbereichstrennung auf Rack-Ebene wird der Energieverbrauch im Rechenzentrum massiv reduziert.
Peter Reisinger, Vertriebsleiter bei EPS

Einsatz von Regulated Cooling Solutions-Racks

Nach rund 1,5 Jahren Planung und Pandemie-bedingten Verzögerungen wurde das neue Rechenzentrum erfolgreich in Betrieb genommen. Sein Herzstück ist die effiziente Kühlung des IT-Equipments durch den Einsatz von RCS-Racks, sogenannter Regulated Cooling Solutions-Racks, mit gezielter und regulierbarer Kaltluftzuführung. „Durch die integrierte Kalt- und Warmbereichstrennung auf Rack-Ebene wird der Energieverbrauch im Rechenzentrum massiv reduziert. Es wird nur gekühlt, was auch tatsächlich gekühlt werden muss", betont Peter Reisinger, Vertriebsleiter bei EPS. Das sei nicht nur effizienter und klimaschonender, sondern reduziere auch die Energiekosten.

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EPS Flughafen Wien
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Zusätzlich zur sicheren und redundanten Stromversorgung wurde auf hohe Verfügbarkeit Wert gelegt und eine Differenzstrommessung eingesetzt, die im Problemfall reagiert und so regelmäßige Wartungs- und Prüfungsfenster obsolet macht. Der gesamte Bereich – also der IT-Whitespace mit Klimaspange sowie USV-, Batterie- und Technikräume – wurde mit einem digitalen Leckwarnsystem ausgestattet.

Die strukturierte LWL OM4 MPO-Verkabelung kam bereits im Hauptrechenzentrum zur Anwendung und durfte auch im neuen Rechenzentrum nicht fehlen. Mit den beiden Rechenzentren betreibt der Flughafen Wien aktuell 1.200 virtuelle und rund 200 physikalische Server mit einer Gesamtleistung von 92 Kilowatt und einer Reserve von 150 Kilowatt.

Technische Details zum neuen Rechenzentrum des Wiener Flughafens:

  • IT-USV Schaltanlagen und Niederspannungsinstallation mit Redundanzlevel 2N
  • Differenzstrom-Überwachungssysteme Wechsel-, puls, und allstromsensitiv
  • RCS-Serverracks mit Regulierung der Kaltluft zur Reduktion der Kühlkosten
  • Strukturierte LWL OM4 Netscale MPO Storage & LAN MTP Datenverkabelung für 40/100Gbit Migration mit hoher Packungsdichte
  • Upgrade Doppelboden
  • Overhead Kabeltrassierungssystem mit Biegeradiuskontrolle
  • Digitales Leckwarnsystem zur Ortung von Lecks
  • Monitoring und Alarmierungssystem
  • IEC Lock abzugsichere Stromkabel
  • 19“ PCS IT-Power Cable Sets
  • Inbetriebnahme / Probetrieb und Projektmanagement
EPS Flughafen Wien
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