Leuchtstoffröhren-Verbot 2023 : Lampenverbot 2023 – Das müssen Elektrotechniker*innen wissen

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Mit dem offiziellen Aus für die Leuchtstofflampe Ende August 2023 setzt sich der Siegeszug der LEDs fort. Grund dafür sind die Rahmenbedingungen der RoHS-Richtlinie und der Ökodesign-Verordnung. Ihnen nach dürfen Lampen nicht mehr in der EU in Verkehr gebracht – also produziert oder importiert – werden. Das bedeutet: Bereits installierte Leuchtstofflampen dürfen weiterhin betrieben werden, auch der Abverkauf und die Verwendung gelagerter Restposten sind noch erlaubt.

Möglichst lange mit dem Austausch von Leuchtstofflampen zu warten, ist dennoch nicht zu empfehlen. „Wir müssen jetzt anfangen", betont Florian Gansterer, Ledvance-Österreich-Geschäftsführer. Denn in Österreich ist ein Austauschbedarf von etwa eineinhalb Jahren eingelagert, wie Robert Pfarrwaller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Elektrogroßhändler Rexel Austria, schätzt. Rund 10 Mio. Leuchtstofflampen sind hierzulande jedoch noch im Einsatz. Gemeinsam mit Richard Lesonitzky, Geschäftsführer bei Der Leso, diskutierten Gansterer und Pfarrwaller beim TGA Round Table den Umstieg auf LED.

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RoHS-Richtlinie und Ökodesign-Verordnung

Die beiden EU-Gesetzesvorgaben und ihre nationale Umsetzung bringen 2023 das Ende für traditionelle Leuchtstofflampen. Während die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) sich umweltgefährdenden Stoffen – Quecksilber im Fall von Leuchtstofflampen – in Elektro- und Elektronikgeräten widmet, legt die Ökodesign-Verordnung verpflichtende Mindestanforderungen an die Energieeffizienz und ökologische Anforderungen von Produkten fest.

Seit 25. Februar ist Schluss für T5-Leuchtstofflampen in Ringform und Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel (CFLni). Mit 25. August wurden lineare T5- und T8-Leuchtstofflampen, mit 1. September auch Hochvolt- und Niedervolt-Halogenlampen vom Markt genommen.

So sieht er aus, der sogenannte Phase-out-Plan bei Leuchtstofflampen.
Phase-out-Plan für Leuchtstofflampen - © DENEFF
Wir müssen jetzt anfangen. Sonst wird der eine oder andere im Dunklen sitzen, weil wir nicht das Potenzial haben, alles auf einmal umzurüsten.
Florian Gansterer, Ledvance-Österreich-Geschäftsführer

Muss es eine neue Leuchte sein?

Die Verfügbarkeit ist freilich nicht das größte Argument für LEDs, sondern ihre Energieeffizienz. Bis zu 80 Prozent Energiekosten kann ein Umstieg auf LED sparen – damit amortisieren sich Investitionskosten für einen Lampentausch entsprechend schneller. Die Umwelt profitiert ebenso, denn „bis zu 15 Prozent des Stromverbrauchs ist Licht", wie Pfarrwaller ausführt.

Als nächstes stellt sich die Frage nach der Art des Lampentauschs: Ist Retrofit möglich, lieber ein Upgrade, eine Neuverdrahtung oder doch ein Komplettaustausch – unterschiedliche Lampenarten erfordern unterschiedliche Lösungen. Oder? „Grundsätzlich ist die beste Endlösung immer eine neue Leuchte", betont Gansterer. Wen das insbesondere betrifft: Der Großteil der Leuchtstofflampen sei in Österreich in Industrie und Gewerbe anzutreffen, schätzt Lesonitzky: „Die Konsument*innen wird das am wenigsten betreffen." Auch Pfarrwaller sieht speziell im B2B-Bereich noch Aufklärungsbedarf.

⇨ Was die drei Experten unter der Moderation von Klaus Paukovits, WEKA Industrie Medien, noch zu Förderungen, Lichtmanagement-Systemen und Automatisierung sowie Lichtplanung besprochen haben, können Sie im Video nachschauen.

Die Leuchtstoffröhre war überall und ist überall. Und die Investitionen müssen jetzt stattfinden.
Robert Pfarrwaller, Vorsitzender der Geschäftsführung Rexel Austria