Energiewirtschaft : Erneuerbare Energien bringen „doppelte Dividende“
Erneuerbare Energien – eine utopisch-nette Idee, aber nichts für die Realität? Der Arbeitsmarkt würde das anders sehen.
Das Energieinstitut an der Johannes Keppler Universität Linz veröffentlicht gemeinsam mit dem Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) eine neue Studie zu den wirtschaftlichen Effekten von Investitionen in regenerative Energien. "Die Studie hat ergeben, dass durch den Ausbau erneuerbarer Energien bis zu 100.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können“, sagt Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ.
Doch noch können die Potentiale nicht voll ausgeschöpft werden – dafür braucht es Ausbaupläne und Strategien. Ein regulatorischer Rahmen auf allen Ebenen etwa ist essenziell, um Anreize für den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu setzen. Die Studie geht bei ihrer Arbeitsplatzberechnung von jährlichen Investitionen in Erneuerbare in der Höhe von 4,5 Milliarden Euro aus. Damit würde, so die Forscher, auch ein zusätzliches BIP von durchschnittlich 9,8 Milliarden Euro generiert werden können. Die CO2-Emissionen wiederum würden bis 2030 um über 13 Millionen Tonnen reduziert.
Auch in „in strukturschwachen Gegenden Österreichs“
Konkret untersucht wurden die Potentiale von Biogas, Biomasse, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, Solarthermie, Windkraft und Pumpspeicherkraftwerken. Das Ergebnis: Der Ausbau jeder dieser Technologien wäre ein Konjunkturmotor. Es würde sich also eine doppelte Dividende ergeben – gleichzeitig positive ökonomische und ökologische Auswirkungen.
"Erneuerbare Energie schaffen Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze in den Regionen. Es gibt einige schöne Beispiele von Unternehmen, die als kleine Tüfteleien und mit viel Idealismus starteten und durch Pioniergeist und Innovationskraft zu erfolgreichen, hoch professionellen und auch international tätigen Unternehmen herangewachsen sind“, so Prechtl-Grundnig. „Viele von Ihnen beschäftigen mittlerweile hunderte Mitarbeiter und sind tief in den Regionen verwurzelt. Einige dieser Unternehmen befinden sich in strukturschwachen Gegenden Österreichs und sichern und schaffen dort attraktive und zukunftsfähige Arbeitsplätze.“
Eine Technologieoffensive könnte auch dabei helfen, Marktanteile heimischer Unternehmen weiter zu steigern – „sodass die angeführten volkswirtschaftlichen Ergebnisse noch positiver ausfallen können", sagt Horst Steinmüller, Geschäftsführer des Energieinstitutes.