Kauflaune : Go West! Klenk & Meder auf Expansionskurs.

Österreichs größtes Elektrotechnik-Unternehmen im Privatbesitz wird noch größer: Während in Wieselburg eine neue Niederlassung auf der grünen Wiese entsteht, wurde mit Elektro Lechner ein Betrieb in Salzburg übernommen. Von hier aus wird der westösterreichische Markt bearbeitet.

„Wir wollen im Westen Fuß fassen und schauen einmal, wie weit wir in diese Richtung marschieren“, meinte Klenk & Meder-Chef Herbert Klenk im November des Vorjahres anlässlich der Übergabe des Wirtschaftspreises „Leopold“ durch die Niederösterreichischen Nachrichten. Er spielte damit auf das Büro in München an, den damals fünften Unternehmensstandort nach der Zentrale in St. Pölten sowie den Niederlassungen in Krems, Purgstall und Wieselburg.

Spatenstich in Wieselburg

Seitdem ist vieles in Bewegung geraten: Im Februar dieses Jahres konnte so endlich der Spatenstich für eine neue Niederlassung in Wieselburg erfolgen. Der Baustart hatte sich durch die Pandemie um rund ein Jahr verschoben. Am neuen Standort im Gewerbegebiet Zeiselgraben/Getreidestraße werden die Mitarbeiter der Niederlassungen Wieselburg und Purgstall zusammengeführt. Auch die Haustechnik-Firma Maitz wird dort zu finden sein. Die 100prozentige K&M-Tochter Maroscheck GmbH, ein HKLS-Betrieb mit 90 Mitarbeitern, hat Maitz im April des Vorjahres übernommen.

Mit der neuen Niederlassung hat die Platznot an den bisherigen Standorten in Wieselburg und Purgstall ein Ende. Dafür hat die Klenk-Privatstiftung ein mehr als 10.000 Quadratmeter großes Areal direkt an der Ortsumfahrung Wieselburg erstanden. Hier entsteht ein Betriebsgebäude mit 300 Quadratmetern Büro- und 500 Quadratmetern Lagerfläche. Inkludiert ist eine Verkaufsfläche für Elektromaterial. Insgesamt soll der neue Standort rund 100 Mitarbeiter beherbergen. Niederlassungsleiter wird Hermann Bayer, der zurzeit die noch bestehenden Standorte Purgstall und Wieselburg leitet.

In Kauflaune

„Vom neuen Standort aus ist es nicht weit zur Autobahn. Damit ist man schnell in Wien oder Linz“, erklärt Marketingleiter Matthias Steiner. Damit der Westen Österreichs kein weißer Fleck auf der K&M-Landkarte bleibt, war das Unternehmen zuletzt in Salzburg-Bergheim auf Einkaufstour. Hier wurde mit Elektro Lechner ein 75 Jahre alter Traditionsbetrieb erstanden. Für die knapp 40 Mitarbeiter des Unternehmens ergibt sich damit eine Zukunftsperspektive.

Die top ausgebildeten Fachkräfte von Elektro Lechner waren auch einer der Hauptgründe für die Akquisition, bestätigt Steiner: „Die Mitarbeiter sind heutzutage das Um und Auf in unserem Bereich. In der gesamten Baubranche wie auch in den nachfolgenden Gewerken wird die Suche nach Lehrlingen und Fachkräften immer schwieriger.“ Zurzeit bildet Klenk & Meder mehr als 120 Lehrlinge aus, 40 weitere werden aufgenommen.

Geleitet wird die Salzburger Niederlassung von Daniel Hinterleitner, der seit 2011 als Techniker bei Klenk & Meder beschäftigt ist. In dieser Zeit wickelte er große Projekte wie die Revitalisierung des Businessparks Wien Nord oder Umbau und Erweiterung der Firma Schrack Seconet in Wien ab.

Großkundenakquise und andere Pläne

Elektro Lechner war vornehmlich im Kunden- und Störungsdienst, aber auch bei größeren elektrotechnischen Projekten tätig. Eine Aufgabe des neuen Niederlassungsleiters wird darin bestehen, Großkunden die K&M-Leistungen schmackhaft zu machen.

Unterstützung erhält er dabei vom Marketingchef: „In Niederösterreich denkt man bei gelben Fahrzeugen sofort an uns“, meint Matthias Steiner. „Dasselbe soll künftig auch im Salzburger Raum der Fall sein. Wir werden daher zunächst die Autos umlackieren und in der Folge in Printmedien und auf Social Media aktiv sein, um mit Klenk & Meder als Marke und Arbeitgeber bekannter zu werden.“

Freilich fällt mit dem zentralösterreichischen Standort auch der Schritt nach Westösterreich und nach Süddeutschland leichter. „Gerade der deutsche Markt ist für uns interessant. Die Präsenz in Salzburg bietet für uns in dieser Hinsicht noch mehr Möglichkeiten.“ Das Büro in München bleibt bestehen.

Bauvorhaben rasch umsetzen

Optimistisch gestimmt ist Geschäftsführer Herbert Klenk für den Geschäftsverlauf in 2021: „Was man zurzeit stark spürt, ist die Auswirkung der Investitionsförderung in Höhe von 14 Prozent. Viele versuchen, ihre Bauvorhaben rasch umzusetzen.“ Zu den Vorzeigeprojekten der jüngeren Vergangenheit zählen beispielsweise der Austria Campus, der ÖBB-Bildungscampus, das Wiener Bürohaus Lassallestraße 5 und das Haus C des Universitätsklinikums St. Pölten, dem nun das Haus D folgt.

Mit etwas niedrigem Wachstum im Vergleich zum Rekordjahr 2019 schloss Klenk & Meder das mit Februar beendete Geschäftsjahr 2020/21 ab. Grund dafür waren vor allem vorübergehende Baustopps bei Großbaustellen

"Auch in Salzburg soll man angesichts unserer gelben Fahrzeuge an Klenk & Meder denken", sagt Marketingleiter Matthias Steiner.

"Wir wollen im Westen Fuß fassen."

Herbert Klenk, Klenk & Meder

Vorzeigeprojekt: Am Entstehen des Austria Campus war Klenk & Meder maßgeblich beteiligt.

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