Zumtobel : Riesenballons bringen Sicherheit und Effekt

Die Allianz Arena bei Sonnenuntergang ganz in rot beleuchtet.
© Faruk Pinjo

Das Lichterlebnis, das den Fußballfans im Inneren der Allianz Arena in München durch eine bereits 2019 von der Zumtobel Group realisierte Effektbeleuchtung an den Abendspielen geboten wird, umschließt künftig auch die Esplanade des prestigeträchtigen Stadions. Rechtzeitig zur Wiederzulassung von Zuschauern in den Stadien säumen 16 überdimensionale und in ihrer lichttechnischen Ausführung anspruchsvolle Ballonleuchten der Zumtobel Group nach dem Design von Herzog & de Meuron den weitläufigen Aufgangsbereich. Der Lichtkonzern setzt für die Allianz Arena eine Komplett-Lichtlösung in mehreren Bereichen um. In dieser Beleuchtungsetappe wurde eine Sonderlichtlösung realisiert, die neben ihrer ästhetischen Komponente zugleich als Wegeleitsystem dient und durch eine hellere sowie gleichmäßige Ausleuchtung der Esplanade für mehr Sicherheit während der Spiele sorgt.

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Wartungsaufwand reduziert

Mit der Ablöse der bestehenden Ballonleuchten – ausgeführt als Luftkissenkonstruktion und mit konventioneller Lampentechnik – sollte für die neue spezifische Lichtlösung die äußere Form der Leuchte erhalten bleiben, der Wartungsaufwand aber durch moderne LED-Technik und eine aus solidem Material hergestellte Ballonhülle reduziert werden. Aus lichttechnischer Sicht war das Ziel, mit der LED-Technik eine absolut homogene Ausleuchtung der Ballonoberfläche zu erreichen, aber auch die Beleuchtung zu verbessern sowie das Licht auf die gesamte Esplanade zu bringen. Dafür wurde das neue Beleuchtungskonzept, neben der lichttechnischen Optimierung, mit zusätzlichen Installationen flächenmäßig ausgedehnt.

Transmission und Diffusität

Der insgesamt 18 Meter hohe Lichtmast wurde speziell gefertigt, um die von Herzog & de Meuron entwickelte Formensprache des Ballons aufzunehmen. Die Krönung in Form der sechs Meter hohen Ballonhülle aus stabilem Vollkunststoff genügt höchsten lichttechnischen Anforderungen an Effizienz und gleichmäßigem Erscheinungsbild der Leuchtenoberfläche. Letztere weist einen sehr hohen Transmissionsgrad mit gleichzeitig großer Diffusität auf. Dadurch wird das Licht stark aufgestreut und selbst an den schmalen Stellen am Mastansatz werden die einzelnen LED-Punkte, die unmittelbar um den Mast angeordnet sind, perfekt aufgelöst. Auch der Lichtmast, der sich nach zwölf Metern im Inneren des Ballons fortsetzt, um die Hülle an ihrem höchsten Punkt zu halten, bleibt dem Betrachter an dieser Stelle verborgen und weicht der gleichmäßigen Ausleuchtung.

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Lichttechnik im Mast integriert

Die Ballonform, besonders in der Eigendimension von sechs Metern und in einer Höhe von 18 Metern über dem Boden, stellt höchste Ansprüche an die Lichttechnik. Um die Ballonhülle auf den Mast schieben zu können, musste die gesamte Lichttechnik unmittelbar am Mast eingebaut werden, sodass sich sehr unterschiedliche Abstände zwischen Leuchtmittel und Hülle ergaben. In den Bereichen nahe am Mast, mit einem minimalen Abstand zwischen Hülle und LED-Lichtquelle, wurde die größte Dichte an Einzel-LEDs verbaut, um eine maximale Gleichmäßigkeit zu erzielen, während gleichzeitig in der Mitte des Ballons der größte Lichtstrom erforderlich war. Abstände und Dimmwerte der Lichtpunkte mussten für jeden Montagepunkt individuell berechnet und ausgelegt werden. Die Lösung brachte eine Helix aus LED-Streifen.

Verbessertes Sicherheitsgefühl

Die Esplanaden-Beleuchtung dient zugleich als Wegeleitsystem – zur Orientierung der Besucher aus Parkhaus und U-Bahn sowie Markierung der Servicepunkte. Mit der neuen Lichtlösung wird das Sicherheitsgefühl erheblich verbessert. Es gibt keine dunklen Bereiche mehr und auch Gesichter sind gut erkennbar.

© Faruk Pinjo