Jahresbilanz : So kam Infineon Austria durch 2021

Die Vorstände der Infineon Technologies Austria AG von links: Thomas Reisinger - Vorstand für Operations, Sabine Herlitschka – Vorstandsvorsitzende; Oliver Heinrich – Finanzvorstand
© Infineon Technologies Austria AG

Die Infineon Technologies Austria-Gruppe ist im vergangenen Geschäftsjahr 2021 stark gewachsen. Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Umsatz von 3,898 Milliarden Euro. Der Vorjahreswert von 3,109 Milliarden Euro konnte somit um 25 Prozent ausgebaut werden. Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 361 Millionen Euro, ein erheblicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr um rund 165 Millionen Euro oder 84 Prozent (2020: 196 Millionen Euro). Das Wachstum lässt sich auf die hohe Nachfrage nach Mikroelektronik zurückführen. Besonders die Digitalisierung und Elektrifizierung sind wesentliche Faktoren für diese Entwicklung.

Chipfabrik in Villach zum richtigen Zeitpunkt

Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria: „Mit dem Bau der neuen High-Tech Chipfabrik hat Infineon genau zum richtigen Zeitpunkt Mut und Konsequenz bewiesen. Chips sind derzeit eines der meistgefragtesten Güter weltweit und wir können seit dem Produktionsstart der neuen Chipfabrik im August über die bestehende Fertigung hinaus liefern." Auch die strategische Ausrichtung auf Digitalisierung und nachhaltige Technologie zeige Erfolg: Mit ‚Tech for Green‘ leisten man Beiträge zur Energiewende und damit zum Erreichen der Klimaziele. Auch die Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2021 um 20 Prozent erhöht und betrugen damit 464 Millionen Euro: Investiert wurde vor allem in Sachanlagen für die neue, vollautomatisierte Chipfabrik für 300-Millimeter- Leistungshalbleiter in Villach, Produktionskapazität und Infrastruktur für neue Halbleitermaterialien (Siliziumkarbid, Galliumnitrid) sowie in Forschung, Entwicklung und Innovationsprojekte. „Mit den Erweiterungen an den österreichischen Standorten in den letzten beiden Jahren sind wir in Forschung und Entwicklung, Produktion sowie in der Vermarktung unserer Produkte und Systemlösungen bestens aufgestellt“, betont Oliver Heinrich, Finanzvorstand von Infineon Technologies Austria.

Personal auf Höchststand

Zum Bilanzstichtag beschäftigt Infineon Austria zudem insgesamt 4.820 Personen. Mit über 300 neuen Mitarbeitern und damit einer Steigerung von rund sieben Prozent ist die Belegschaft auf einem neuen Höchststand. Insgesamt rund 2.100 Mitarbeitern arbeiten aktuell in der Forschung & Entwicklung, Infineon Austria beschäftigt damit rund ein Fünftel der F&E-Belegschaft des gesamten Konzerns. Mit derzeit 85 Lehrlingen verzeichnet das Unternehmen ebenfalls einen Höchststand in der Lehrlingsausbildung, rund ein Viertel der Lehrlinge ist weiblich.

Nächster Innovationssprung: Neue Halbleitermaterialien

Infineon Austria ist seit 2017 das globale Kompetenzzentrum für neue Halbleitermaterialien wie Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Diese Halbleitermaterialien schalten Strom effizienter und ermöglichen kleinere Bauteile. Sie sind schon heute in unterschiedlichen Anwendungsbereichen wie etwa Solaranlagen, in Elektroautos, Rechenzentren oder Ladestationen im Einsatz. Thomas Reisinger, Vorstand für Operations von Infineon Technologies Austria dazu: „Der Produktionsstandort Villach ist als Innovationsfabrik nun zum wichtigen Bestandteil einer Megafabrik geworden. Mit der Zusammenführung der beiden 300-mm-Standorte Villach und Dresden zu einer virtuellen Fabrik gehen wir wieder einen Schritt weiter. Wir steigern die Produktivität und schaffen zusätzliche Flexibilität für unsere Kunden." Die vollautomatisierte Chipfabrik für die Fertigung auf 300-Millimeter- Dünnwafern in Villach wurde im August 2021 in Betrieb genommen und im September 2021 offiziell eröffnet. Der Vollausbau ist für die nächsten vier Jahre geplant. Die beiden Standorte Villach und Dresden bilden eine virtuelle Megafabrik, die „One Virtual Fab“.

Im Sommer 2022 wird am Standort Villach voraussichtlich eine neue Wasserstoffanlage in Betrieb gehen, mit der grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird. Eine Wiederverwertung dieses Wasserstoffes im öffentlichen Busverkehr wird im Rahmen eines Forschungsprojektes evaluiert. Erste Busse sollen bereits 2023 in der Region Villach eingesetzt werden.