Messtechnik : So lassen sich die drei größten Sicherheitsrisiken bei PV-Installationen vermeiden
Erneuerbare Energien zählen zu den am schnellsten wachsenden Märkten der Welt. Diese rasante Expansion beschleunigt die Suche nach Möglichkeiten zur Reduzierung der Risiken, die mit der Inbetriebnahme und Installation von etwa Solar-/Photovoltaik-Anlagen verbunden sind. Daraus folgt ein Bedarf an präzisen Handmessgeräten, die in diesen Anwendungen sichere und zuverlässige Messungen durchführen können. Mit Einführung des CAT-III-1500V-True-RMS-Solarzangenmessgeräts - dem Fluke 393 FC - will Fluke diesen Bedarf decken.
Das Fluke 393 FC schützt vor den drei wichtigsten elektrischen Gefahren: Stromschlag durch spannungsführende Leiter, Überschläge, die Brände auslösen und Lichtbögen, die Explosionen verursachen können. Kontrollmaßnahmen und Praktiken zur Minderung dieser Risiken unterscheiden sich bei der Arbeit mit Photovoltaikanlagen von der Arbeit mit anderen Arten von Energieerzeugungsanlagen. Es ist daher wichtig, dass Multimeter, Messleitungen und Sicherungen für die Anwendung geeignet sind, an der gearbeitet wird.
1. Stromschlag | 2. Überschläge & Lichtbögen | 3. Umstellung auf 1500 V |
---|---|---|
Ein Stromschlag durch spannungsführende Leiter kann auftreten, wenn der Strom einen unerwünschten Weg durch den menschlichen Körper nimmt; dabei können schon 50 mA tödliche Folgen haben, wenn sie durch das Herz fließen. Ursachen für Stromschläge sind meist mangelhafte Isolierung von Kabeln und Leitungen, beschädigte Isolierung von Sicherheitsabdeckungen oder unsachgemäße Erdung. Die wichtigsten Stellen, an denen solche Bedingungen in einer PV-Anlage herrschen, sind der Schaltschrank, der Erdungsleiter der Anlage sowie die Leiter der PV-Quelle und des Ausgangsstromkreises. | Lichtbögen, die Brände auslösen, sind elektrische Hochspannungsentladungen zwischen zwei oder mehr Leitern. Diese Entladungen verursachen Hitze, die zu einer Schädigung oder sogar zum Abbrand der Kabelisolierung führen kann. PV-Anlagen sind besonders anfällig für Überschläge, die durch Leitungs-Unterbrechungen oder unerwartete Ströme zwischen zwei Leitern verursacht werden, oft als Folge eines Erdschlusses. Überschläge sind ein Phänomen großer PV-Anlagen mit mittleren bis hohen Spannungen. Erst seit Einführung großer Solarenergiesysteme sind Überschläge im Gleichstrombereich ein Thema. Daher empfiehlt es sich, bei Gleichstromsystemen mit mehr als 120 V eine Risikoanalyse durchzuführen. Besonders häufig tritt das Problem bei der Fehlersuche in stromführenden Verteilerkästen auf, in denen PV-Quellstromkreise zur Erhöhung des Stroms parallelgeschaltet sind, oder bei der Prüfung von Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen und Transformatoren. Lichtbögen entstehen, wenn eine erhebliche Energiemenge für einen Lichtbogenfehler in Gleich- und Wechselstromleitern zur Verfügung steht. Dabei werden heiße Gase und Strahlungsenergie mit Temperaturen von bis zu 19.500 °C freigesetzt (viermal so heiß wie die Sonnenoberfläche). Am stärksten gefährdet sind Wechselrichter für Wohngebäude mit einer Eingangsspannung von bis zu 500 V und Großwechselrichter mit bis zu 1500 V. Man sollte daher unbedingt ein Messgerät verwenden, das für die entsprechende Messkategorie oder CAT-Einstufung sowie für das Spannungsniveau der Anwendung ausgelegt ist. So kann das Gerät nicht nur durchschnittliche Spannungen messen, sondern auch hohe Spannungsspitzen und Transienten, die Stromschläge oder einen Lichtbogen auslösen können. | Die meisten großen Hersteller von Wechselrichtern und Solarmodulen stellen von 1000-- auf 1500V-Systeme um, um höhere Wirkungsgrade zu erzielen. Bei Solaranlagen kommen vermehrt Systeme der Überspannungskategorie CAT III 1500 V zum Einsatz, und CAT-III- sowie CAT-IV-Geräte sind für PV-Anlagen in großen Höhen unerlässlich. Das Fluke 393 FC True-RMS-Solar-Zangenmessgerät erfüllt die Isolationsanforderungen solcher CAT-III-Umgebungen. Das Messgerät wurde speziell für PV-Installationstechniker und Wartungsspezialist*innen entwickelt, die in Hochspannungs-Gleichstromumgebungen arbeiten. Die Zange kann bis zu 1500 V Gleichstrom, 1000 V Wechselstrom, DC-Leistung und -Strom bis zu 999,9 A Gleich- oder Wechselstrom über die dünne Klemmbacke messen - ideal für die beengten Platzverhältnisse in Verteilerkästen oder Wechselrichtern. Ein weiteres wichtiges Merkmal der Klemme ist eine akustische Polaritätsanzeige. Sie hilft, versehentliche Fehlverdrahtungen zu vermeiden und stellt sicher, dass die PV-Paneele korrekt installiert sind. Polaritätsfunktionen sowie akustische und visuelle Polaritätsprüfungen sind bei der Inbetriebnahme einer neuen Anlage von entscheidender Bedeutung, sei es auf der Ebene des Verteilerkastens oder auf der Ebene des Wechselrichters. Mit einer DC-Polaritätsprüfung kann man leicht feststellen, ob die Polarität von Strängen versehentlich vertauscht wurde, und so das Risiko von Bränden am Schaltkasten sowie von Schäden an der Anlage und Gefahren für das Personal vermeiden. |
Verbindung zum Smartphone
Sämtliche Prüfergebnisse werden über die Fluke Connect-Software, die zum Lieferumfang des Fluke 393 FC True-RMS Solar Clamp Meters gehört, aufgezeichnet und gemeldet. Techniker*innen können mit einem Smartphone schnell Messungen durchführen und speichern, wobei 10 Minuten aufgezeichnet und die Messwerte an Kolleg*innen weitergeleitet werden. Das Messgerät kann Messungen und Aufzeichnungen von bis zu zwei Wochen Dauer vornehmen; es wird außerdem mit einer flexiblen 18-Zoll-iFlex-Stromsonde für erweiterte Wechselstrommessungen bis zu 2500 A geliefert. Die Messleitungen sind für CAT III 1500 V DC ausgelegt.
Hans-Dieter Schuessele, Senior Electrical Application Engineer und Standardization Manager EMEA, Fluke, erläutert: „Sicherheit ist bei der Inbetriebnahme und Installation von PV-Anlagen von entscheidender Bedeutung. Die Zukunft der Energieversorgung braucht Werkzeuge, die den Anwendenden in rauen Umgebungen schützen - Risiko ist keine Option, denn man muss seinem Messgerät buchstäblich sein Leben anvertrauen."