Auszeichnung : Beschichtungslösung für beschädigte PV-Module erhält ÖGUT-Umweltpreis 2021

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Henriette Spyra (BMK), Gabriele Eder, Christoph Auner (beide Rembrandtin Coatings GmbH) Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin)

Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Henriette Spyra (BMK), Gabriele Eder, Christoph Auner (beide Rembrandtin Coatings) und Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin) (v.l.n.r.)

- © Katharina Schiffl

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete Ende März zum 35. Mal die besten Projekte und Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit aus. ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer, ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer sowie Vertreter*innen der Sponsor*innen überreichten die Auszeichnungen im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs.

Reparatur von PV-Modulen

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte bei ihrer Begrüßung einen Gründungsauftrag der ÖGUT hervor: „Konflikte zwischen Umwelt und Wirtschaft durch Aufeinanderzugehen und konstruktive Diskussionen zu lösen“. Ebenfalls hob Gewessler hervor, dass der ÖGUT-Umweltpreis erstmals auch in der Kategorie „Kreislaufwirtschaft“ vergeben wurde, einer Kategorie zu der seitens des BMK auch eine neue Strategie entwickelt wurde. In dieser Kategorie erhielt ein PV-Projekt den ÖGUT-Umweltpreis 2021: Rembrandtin Coatings wurde für die „Verlängerung der Lebensdauer von schadhaften Photovoltaik-Modulen durch Reparatur von rissigen Rückseitenfolien“ ausgezeichnet.

Innovative Beschichtungslösung

Polymere Photovoltaik (PV)-Rückseitenfolien sind darauf ausgelegt, die photo-elektrisch aktiven Komponenten des Moduls vor Umweltbelastungen zu schützen. Im Rahmen des Projekts wurden Reparaturlösungen für Risse in den Rückseitenfolien entwickelt und getestet. Dadurch kann die Nutzungsdauer verlängert und eine Abfallvermeidung erreicht werden. Felderfahrungen zeigen, dass die Zuverlässigkeit von Glas/Backsheet-Modulen von der Lebensdauer der Backsheets abhängt.

Obwohl die Reparatur von Backsheets für die PV-Community von großem Interesse ist, um sowohl wirtschaftliche als auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsinteressen zu befriedigen, existierte zum Zeitpunkt des Projektstarts (2019) keine wissenschaftlich fundierte Lösung, die einen kommerzialisierbaren Weg zur Sanierung defekter Backsheets erlaubt. Außerdem fehlte eine umfassende Kenntnis der Schadensbilder und der Ursachen und Mechanismen der Rissbildung als Grundlage für eine zielgerichteten Entwicklung von Reparaturlösungen.

Im Rahmen des Projekts wurde eine Beschichtungslösung bestehend aus Primer und Decklackentwickelt, die sich derzeit in der Markteinführung befindet und vom Projektpartner Rembrandtin Coatings produziert und vermarktet wird. Sie verhindert das weitere Wachstum von oberflächennahen Mikrorissen und erleichtern die Reparatur von tiefen Backsheet-Rissen und Wiederherstellung der elektrischen Isolationseigenschaften. Durch die im Rahmen von PVRe² entwickelte Reparaturbeschichtung ist es nun möglich, die Nutzungsdauer von Solarmodulen deutlich zu erhöhen. Vor allem die Wiederverwendung der gesamten Komponente und die Sanierung vor Ort konnten die Jury für sich gewinnen. Gleichzeitig ist die Jury davon überzeugt, dass es zukünftig einen großen Markt dafür geben wird. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gestellt.