Energiespeicherung : Von der Autobatterie zum Second-Life-Energiespeicher

Christopher Schöpf, Gründer und CEO von e.battery systems

Christopher Schöpf, Gründer und CEO von e.battery systems

- © Martin Schachenhofer

Das Vorarlberger Unternehmen e.battery systems startet mit der Produktion von stationäre Energiespeichersystemen für Industrie und Gewerbe - und zwar auf Basis gebrauchter Fahrzeugbatterien. Dafür wurden Verträge mit mehreren internationalen Automobilherstellern abgeschlossen, die die notwendigen Lithium-Autobatterien liefern. Die innovativen Second-Life-Energiespeicher kommen etwa zum Einsatz, um den Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage zu speichern, Lastspitzen abzufangen oder Stromausfälle zu überbrücken. Ihre Kapazitäten reichen von 100 Kilowattstunden bis zu mehreren Megawattstunden.

Durch die Wiederverwertung gebrauchter Lithium-Ionen-Batterien kann deren Lebensdauer um bis zu zehn Jahre verlängert werden. Wertvolle Ressourcen bleiben so länger im Zyklus und die sehr gute Ökobilanz von E‑Fahrzeugen wird nochmals verbessert.
Christopher Schöpf, CEO von e.battery systems

Niedervoltbatterien für den Energiespeicher

Bei den Energiespeichern kommen erstmals Niedervoltbatterien zum Einsatz. „Die softwarebasierte Umrichtertechnologie ermöglicht eine Art ‚Plug & Play’-System für Großspeicher mit Niedervoltspannung. So können in einem Energiespeicher verschiedene Bordnetzbatterien einfach kombiniert werden“, erklärt Schöpf.

Mit mehr als 30 Prozent Preisersparnis gegenüber Neusystemen sehe er ein enormes Marktpotenzial für die Lösung. Die Produktion soll schon im kommenden Jahr bis zu 30 Megawattstunden erreichen. Und die Nachfrage sei durchaus hoch, wie Schöpf betont, auch internationale Anfragen seien bereits eingetrudelt.

Bild eines Battery Packs.
Das Battery-Pack-Modulsystem von e.battery systems - © NOART

e.battery systems

Das Vorarlberger Unternehmen - ein Spin-off von Akku Mäser - entwickelt und fertigt Energiespeicher-Lösungen für Industrie und Gewerbe sowie kundenspezifische Batterien für Elektrofahrzeuge, Baumaschinen und Industrieanlagen. Das Unternehmen wurde 2019 von Christopher Schöpf gegründet. Im Vorjahr wurde die Belegschaft von 20 auf 45 mehr als verdoppelt. Anfang 2022 bezog man in Wolfurt einen neuen Produktionsstandort mit rund 3.000 Quadratmeter Fläche.