Business: Digitalisierung und die Millennials : Über den Kulturwandel in Organisationen

Focused group of diverse young designers working on a laptop together at a desk in their startup office

Die Generation der Millennials wird in Kürze den gesamten Arbeitsmarkt dominieren. Erfolgreiche Unternehmen gehen schon jetzt auf ihre Bedürfnisse ein.

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Angesichts des aktuellen Paradigmenwechsels ist auch unsere Politik gefragt. Sie muss endlich aufhören, hart erarbeitete Steuergelder für unsinnige Umverteilungen zu verplempern, um Wahlen zu gewinnen. Stattdessen sollte massiv in digitale Infrastruktur, Wachstumsförderung des Mittelstandes, in Spitzenforschung, Start-ups und Bildung investiert werden.

Und die Unternehmen? Sie sollten mehr Frauen in Vollzeit und bei gleichem Lohn in den Arbeitsmarkt integrieren. Und sie müssen Arbeitsarchitekturen und Organisationsstrukturen verbessern. Unser Ziel muss es sein, Österreich in einen Magneten für Wissenschaft, Forschung und Unternehmen aus der ganzen Welt zu verwandeln. Für Expert*innen, die zukünftige Beschäftigungstrends und -bedürfnisse vorhersehen. Wir müssen junge Menschen dazu befähigen, mit und neben Maschinen zu arbeiten, die immer intelligenter und stärker vernetzt sein werden, statt mit ihnen zu konkurrieren. Es sollte unsere primäre Aufgabe sein, ganze Denkfabriken für die Arbeitswelten von Morgen zu gründen!

Arbeitskompetenzen im globalen Wandel

Die Welt beschleunigt sich immer mehr und stellt im digitalen Zeitalter neue Anforderungen an die Menschen und an ihre Fähigkeiten. Das World Economic Forum sagt voraus, dass 65 Prozent der Jobs, in denen die Generation Z zukünftig arbeiten wird, heute noch gar nicht existieren. Wir müssen uns ständig weiterentwickeln, um mit dem Fortschritt Schritt halten zu können. Auch weil in internationalen ökonomischen Beziehungen der Wettbewerb und der Leistungsanspruch an uns alle deutlich steigen werden.

Bilden wir unsere Jugend aktuell dahingehend aus? Zu wenig! Die Aussage vieler Eltern: „Mach Matura, geh‘ zur Universität, dann wirst du immer einen sicheren Job haben!“ hat mit der Realität nichts mehr zu tun. Es ist nicht mehr Titel oder Status, der über den beruflichen Erfolg entscheidet, sondern die permanente Weiterentwicklung der eigenen Stärken, der digitalen Kompetenz, Selbstfürsorge, der sozialen Kompetenz und Kreativität.

Wir stehen in der Selbstverantwortung, uns ständig weiterzuentwickeln. Diese Aufgabe wird niemand für uns übernehmen. Schon gar nicht unser veraltetes Aus- und Weiterbildungssystem. Dieses besteht aus zumeist siloartigen Trainings, die von zweit- oder drittklassigen Trainern vermittelt werden und kaum auf individuelle Kenntnisse und Bedürfnisse ausgerichtet sind. Das ist frustrierend und ein Attraktivitätskiller für talentierte junge Mitarbeitende. Wer den modernen Ansprüchen einer nutzenorientierten Weiterbildung als Unternehmen nicht nachkommt, wird seine Talente an die Konkurrenz verlieren.

Millennials sind die Treibenden des Kulturwandels in jedem Unternehmen.

Die digitalen Könner der Millennials-Generation

Wer sind eigentlich die Menschen, die wir als Millennials bezeichnen? In Zahlen ausgedrückt sind die Millennials die Gesamtheit der Generation Y (Geburtsjahrgänge 1980-1995) und der Generation Z (Geburtsjahrgänge 1995-2010). Viele von diesen Menschen sind in Wohlstand aufgewachsen. „Macht, was euch Spaß macht!“ war das Credo ihrer Eltern. Sie wurden grundsätzlich in gute Voraussetzungen hineingeboren und leben in einer Zeit der Multi-Optionalität nach dem Motto: Die Welt steht uns offen!

Anders als ihre Eltern leben die Millennials keine Drei-Phasen-Biografie, sondern Multigrafien zwischen Vollzeitbeschäftigung, Selbständigkeit, Sabbaticals, Auslandsaufenthalten und dem Springen zwischen Branchen. Davon geht zumindest das World Economic Forum aus. Man wird viel öfter die Jobs wechseln, um sich horizontal zu entwickeln, statt sich über Jahre hinweg mühselig auf der vertikalen Karriereleiter hoch zu schuften. Wenn Millennials das Gefühl haben, in einem anderen Unternehmen ein interessanteres Arbeitsumfeld zu finden, sich dort besser entwickeln zu können oder mehr Wirkkraft zu entfalten, dann sind sie ganz schnell weg.

Millennials werden in Kürze als größte Gruppe den gesamten Arbeitsmarkt dominieren. Und niemand ist besser geeignet als diese Generationen, die Entwicklungen voranzutreiben, zu erforschen und zu steuern, denn sie sind in dieser Zeit aufgewachsen. Sie haben ein digital geprägtes, vernetztes und kollaboratives Mindset und die Deutungshoheit über die wichtigste Massentechnologie unserer Zeit: Das Internet. Deswegen sollte jedes Unternehmen sich mit diesen Generationen intensiv auseinandersetzen, um zu verstehen, wie sie ticken, und um sie entsprechend zu fördern und zu fordern. Millennials sind die Treibenden des Kulturwandels in jedem Unternehmen.