Parlamentssanierung : Neue Sicherheitstechnik für österreichisches Parlament
Nach fast fünf Jahren Umbau und Sanierung hat das Parlamentsgebäude in Wien Anfang 2023 seine Pforten wieder für den parlamentarischen Betrieb geöffnet. Das Hohe Haus gehört zu den historischen Bauten an der Wiener Ringstraße und wurde zwischen 1874 und 1883 nach den Plänen des Architekten Theophil Hansen erbaut.
Mehr als 130 Jahre Dauerbetrieb machten eine Generalsanierung des denkmalgeschützten Parlamentsgebäudes notwendig, inklusive einer umfassenden Modernisierung der Sicherheitstechnik. Zur verbesserten Authentifizierung von Mitarbeitenden wurde im Zuge dessen der Haupteingang mit der Zutrittsschleuse Galaxy Gate 1.1 des Access-Experten Wanzl ausgestattet.
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Vollautomatische Gesichtserkennung
Mehrere 100 Personen betreten das österreichische Parlamentsgebäude täglich über den Haupteingang. Hierzu zählen sowohl Mitarbeitende als auch Besucher*innen. Der Sanierungsplan sah vor, eine Art "Fast Lane" für Mitarbeitende einzurichten, um ihnen einen schnellen und gesicherten Zutritt unabhängig vom Besuchseingang zu ermöglichen. Bis dahin regelte ausschließlich das Sicherheitspersonal den Zugang.
„Zu diesem Zweck wurde im Rahmen des gesamtheitlichen Parlamentsumbaus eine Zutrittsschleuse von Wanzl am Eingang installiert. Das Galaxy Gate 1.1 ermöglicht authentifizierten Mitarbeitenden einen kontrollierten und hindernisfreien Zutritt zum Gebäude und spart zugleich den Einsatz von Personal ein“, erläutert Daniel Elsner, zuständiger Projektleiter bei Wanzl Österreich. Der Zutritt ins Gebäude verläuft für Mitarbeitenden mittels Gesichtserkennung vollautomatisch. Nach einer einmaligen Schulung mit Fotoregistrierung können Mitarbeitende das Gebäude dank der Gesichtserkennung ohne Zeitverlust betreten. Alternativ kann die Anlage durch RFID-Ausweiskarten oder ein manuelles Bedienpult vom Sicherheitspersonal geöffnet werden.
Das Zutrittssystem ist an die Brandmeldeanlage angeschlossen. Im Alarmierungsfall wird diese stromlos. Das heißt, die Schwenkarme bleiben als Fluchtwege offen.Daniel Elsner, Wanzl Österreich
Anschluss an Brandmeldeanlage
Das Galaxy Gate 1.1 hat eine Durchgangsbreite von 90 cm, und ist somit auch barrierefrei für Rollstühle geeignet. Sicherheitstechnisch überzeugt die Zutrittsschleuse durch seine 1.800 mm hohen ESG-Schwenkarme, die in Kombination mit einem Deckensensor Manipulationsversuche verhindern, wie beispielsweise unerlaubtes Übersteigen, Offenhalten, Unterkriechen oder Aufdrücken des Gates. Für Sicherheit sorgen in Notsituationen der sofortige Abbruch der Öffnungs- oder Schließbewegung, um Personen oder Gegenstände zu schützen.
„Das österreichische Parlament ist ein wichtiges staatliches Organ, weshalb im Gebäude besonders strenge Sicherheitsstandards gelten“, erklärt Elsner und führt weiter aus: „So wurde beispielsweise die Zutrittsschleuse mittels Direktverkabelung aller verbauter Komponenten an das Parlamentsnetzwerk sicherheitstechnisch eingebunden. Zudem ist das Zutrittssystem an die Brandmeldeanlage angeschlossen. Im Alarmierungsfall wird diese stromlos. Das heißt, die Schwenkarme bleiben als Fluchtwege offen.“
Rücksicht auf vorhandene Substanz
Bei der denkmalpflegerischen Instandsetzung wurde neben der umfassenden Modernisierung besonders darauf geachtet, die architektonische Substanz des Parlamentsgebäudes zu bewahren. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit wurde die Zutrittsschleuse von Wanzl daher auf sondergefertigten Montageplatten am Boden befestigt. Mit dem Edelstahlgehäuse und den Sperrelementen aus ESG-Glas fügt sich das Galaxy Gate 1.1 dezent in den Eingangsbereich ein. Auch die Einlasssysteme sorgen mit LED-beleuchteten Glaselementen für eine leicht erkennbare Visualisierung der Zugangsberechtigung.
„Wir von Wanzl freuen uns sehr, dass wir uns bei diesem äußerst komplexen und einzigartigen Projekt beteiligen durften. Dieses Jahrhundertprojekt, die Sanierung des österreichischen Parlamentsgebäudes, verlief über einen mehrjährigen Zeitraum, den Wanzl in enger Abstimmung mit seinem Projektpartner und Systemintegrator Pronovum bis zur Wiedereröffnung Anfang 2023 begleiten und zufriedenstellend abschließen konnte", fasst Elsner zusammen.