Unternehmensentwicklung : "Auf Wachstum eingestellt"
Als Lieferant, Planer und Dienstleister ist Rowa-Moser auf Baustellen in ganz Österreich unterwegs. Durch Digitalisierung, Marketing und Recruiting wird die Marktpräsenz in nächster Zukunft verstärkt, wie Geschäftsführer Stefan Moser im Exklusiv-Interview erläutert. Seit April hat das Unternehmen zudem seine eigene Baustelle: In Oberösterreich entsteht eine neue Niederlassung.
Elektropraxis: Teil der Modernisierungsbestrebungen von Rowa-Moser sind Neuerungen im Bereich der Digitalisierung. Worum geht es konkret?
Stefan Moser: Unsere Website wird in nächster Zukunft überarbeitet und optimiert. Sie wird sich damit 2022 noch moderner und service-orientierter präsentieren – inklusive digitalisierter Unterlagen und Informationen. Seit kurzem ist Rowa-Moser auch auf LinkedIn zu finden. In der Folge werden wir weitere Social-Media-Kanäle bespielen. Dazu haben wir in der Innsbrucker Zentrale bereits neue Image-Filme gedreht, welche die moderne Weiterentwicklung von Rowa-Moser vermitteln sollen.
Das zweite große Projekt im Bereich der Digitalisierung ist die Verbesserung und Erweiterung des Webshops. Erste Ergebnisse wird man ebenfalls 2022 sehen. Derzeit laufen unter Hochdruck die Vorbereitungen für einen „Webshop light“ mit rund 1.000 Artikeln des täglichen Bedarfs. Kommendes Jahr werden wir mit noch schnellerem Zugriff, noch mehr Service und noch rascherer Lieferung aufwarten können. Darüber hinaus beschäftigten wir uns bereits seit Monaten professionell mit PIM oder Produktinformationsmanagement.
Was zeichnet Rowa-Moser aus Ihrer Sicht gegenüber anderen Anbietern aus?
Wir sind mehr als bloß ein Anbieter von Produkten. Als Spezialist rund um Kabelmanagement, Elektro-Heizungssysteme, Beleuchtung, Unterflur- und Office-Systeme, Doppel- und Hohlraumböden sowie Bodenbeläge unterstützen wir auch gerne und kompetent bei Planung und Montage. Viel Wert legen wir auf kompetente Beratung, um so den Grundstein für eine erfolgreiche Projektausführung zu legen. Dabei ist uns kein Auftrag zu klein, aber auch keine Herausforderung zu groß.
Gerade auch für Industriekunden sind wir daher der wahrscheinlich attraktivste Anbieter am Markt. Niemand bietet ein umfangreicheres Sortiment an Kabelverlegetechnik und vor allem auch Sonderlösungen. Und bei Bedarf sind unsere exzellenten Fachleute für sämtliche Produktbereiche sofort vor Ort.
Das Zusammenspiel aus fachlicher Kompetenz, Schnelligkeit und Flexibilität, Menschlichkeit, Verlässlichkeit und Handschlagqualität ist es, was uns aus meiner Sicht auszeichnet. Das wissen auch unsere Kunden und Partner zu schätzen.
Was sind die Vorzeige-Projekte der jüngeren Vergangenheit?
Moser: Wir beliefern und planen zahlreiche Projekte aller Größenordnungen, sodass es schwerfällt, hier einzelne hervorzuheben. Viel Freude macht mir aber beispielsweise der Science Park in Linz, der von uns mit Energiesäulen aus eigener Produktion sowie mit Schwerlastbodenkanälen und Beleuchtung ausgestattet wurde. Auch das Parlament, eines der größten Projekte in Österreich überhaupt, wurde von uns mit Energiesäulen beliefert. Das zeigt, dass sich Rowa-Moser als der bevorzugte Partner für besondere Herausforderungen etabliert hat.
Wie macht sich die allgemeine Rohstoffkrise bemerkbar?
Moser: Auch bei Rowa-Moser machen wir gegenwärtig unliebsame Erfahrungen mit leichten Lieferengpässen und eklatanten Preiserhöhungen. Wir führen dabei stets ausführliche Gespräche nicht nur mit unseren Kunden, sondern auch mit den jeweiligen Lieferanten. Wir unternehmen größte Anstrengungen, um volle Lieferfähigkeit und nachvollziehbare Preise aufrecht zu erhalten.
Der direkte Draht zu den Lieferanten ist es auch, was uns besonders auszeichnet. Als eigentümergeführtes Tiroler Unternehmen mit österreichischen Wurzeln und europäischem Charakter kaufen wir unsere Produkte ausschließlich in Europa. Das unterscheidet uns von den großen Konzernen dieser Branche. Billigware aus China gibt es mit uns nicht. Qualität und regionale Wertschöpfung sind für uns nicht bloß Lippenbekenntnis, wir leben unsere Überzeugung.
Eigentum statt Miete
Im April erfolgte der Spatenstich für eine neue Rowa-Moser-Niederlassung samt Schauraum im oberösterreichischen Allhaming. Sind die Bauarbeiten im Plan?
Moser: Die Umsiedlung von einem Mietobjekt in Leonding in ein neues vierstöckiges Bürogebäude mit Schauraum und Lagerhalle ist von langer Hand geplant. Das gut 4.000 Quadratmeter große Grundstück in Allhaming haben wir bereits vor vier Jahren erstanden, zweieinhalb Jahre wurden für die Planungsphase aufgewendet. Auf 1.300 Quadratmetern entstehen hier Büroräumlichkeiten und ein Schauraum, weitere 1.300 Quadratmeter stehen für Lagerflächen zur Verfügung.
Wir sind im Zeitplan. Ende November, Dezember und Jänner soll die Übersiedlung über die Bühne gehen. Voraussichtlich ab Ende Jänner können wir unsere Kunden dann in einem top ausgestatteten Neubau begrüßen.
Warum haben Sie sich zu diesem Umzug entschlossen? Und was haben die Kunden davon?
Moser: Notwendig wurde die mit dem Umzug verbundene Erweiterung der Räumlichkeiten und Lagerflächen durch die äußerst positive Entwicklung unseres Unternehmens in Oberösterreich, insbesondere in der Industrie, aber auch bei den mittelständischen Elektrotechnikern.
Durch die großzügigen Lagerkapazitäten wird sich unsere Lieferfähigkeit drastisch verbessern. Wir rücken näher zum Kunden, indem wir unseren repräsentativen Schauraum auch für Produktvorführungen nutzen. Unsere Partner erhalten hier einen perfekten Einblick in den aktuellen Stand der Technik bei Doppel- und Hohlraumböden samt Oberbelägen, Elektro-Heizungs-, Kabelführungs- und Unterflursystemen, Energiesäulen und Office-Systemen sowie neu auch im Bereich Beleuchtung.
Warum hat man sich für Allhaming entschieden?
Moser: Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut gelegen – mit eigener Autobahnabfahrt – und so von überall in Oberösterreich schnell erreichbar sowie weithin sichtbar. Das ist ein wichtiger Aspekt, denn das Rowa-Moser-Gebäude soll zur Kommunikationsplattform und zum Netzwerkhaus für Planer, Architekten, Investoren, Elektriker und all jene werden, die mit uns in Oberösterreich die Zukunft aktiv gestalten möchten. Unsere Partner können dabei auch ihre Kunden mitnehmen. Rowa-Moser-Partner und solche, die es werden wollen, merken sich am besten schon jetzt den Mai 2022 vor. Dann laden wir zu einem „Jahrhundertfest“ in Allhaming, das heißt, wir werden es ordentlich krachen lassen!
Gerade in dieser Zeit ist das Projekt, wie ich denke, ein deutliches Signal an unsere Kunden und Mitarbeiter. Wir bekennen uns mit dieser Investition klar zum Standort und haben vor Ort noch viel vor.
Personelles Wachstum
Ergeben sich dadurch auch personelle Zuwächse?
Moser: In Oberösterreich stocken wir von acht auf zwölf Mitarbeiter auf. Allerdings wächst Rowa-Moser an allen Standorten personell. Wir suchen auch für 2022 wieder Lehrlinge und besetzen neue Stellen in Produktentwicklung, Einkauf, Lager, Innen- und Außendienst. Mit August dieses Jahres hat Alexander Pali die Leitung für Marketing und Personal übernommen. Und mit 1. November besetzen wir die neu geschaffene Position eines Vertriebsleiters und schaffen so die Strukturen für weiteres Wachstum.
Nötig wird die personelle Verstärkung nicht nur durch den größer werdenden Kundenstock und unsere Entwicklung, sondern auch aufgrund strategischer Weichenstellungen: Wir werden den Digitalisierungsgrad verbessern und als Hersteller noch stärker auf Qualität aus eigener Produktion setzen.