EVUs : EnergieAllianz Austria zieht die Indexanpassung vor

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Der Zählerstand wird wohl weiter an Tragweite gewinnen.

- © Thomas Madel - stock.adobe.com

Die EnergieAllianz Austria hat eine vorgezogene Indexanpassung für Strom und Gas ab Anfang September 2022 angekündigt. Die bisher gültigen Lieferbedingungen der beiden Unternehmen wurden zuletzt Ende letzten Jahres angepasst und waren eigentlich für 1.1.2023 bzw. 1.2.2023 vorgemerkt. Als Grund nennt die Allianz die Entwicklungen an den internationalen Strom- und Gas- Großhandelsmärkten sowie der Anstieg des Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) um 247 Prozent und des Österreichischen Gaspreisindex (ÖGPI) um 323 Prozent innerhalb eines Jahres.

Basis der Preisanpassungen seien Lieferbedingungen, die transparent dem steigenden Verlauf dieser Indizes folgen, heißt es in der Aussendung der Allianz. Die vorgezogene indexgebundene Preisanpassung per 1. September 2022 gilt für Produkte der regionalen Energievertriebsgesellschaften der Energieallianz Austria in Wien und Niederösterreich, die im Preisblatt keine detaillierten Preisanpassungsklauseln haben: EVN und Wien Energie. Im Burgenland wird die indexgebundene Preisanpassung im Bereich Strom und Gas nicht vorgezogen.

Beispiele für die Preisänderungen
Für Haushaltskund*innen mit einem Stromverbrauch – je nach Haushaltsgröße – von 3.500 Kilowattstunden (kWh) beziehungsweise von 2.000 kWh bedeutet die Preisanpassung monatliche Mehrkosten von etwa 57 Euro beziehungsweise 36 Euro (jeweils inkl. Ust.).
Für Haushaltskund*innen mit einem jährlichen Gasverbrauch – je nach Haushaltsgröße – von 15.000 kWh beziehungsweise 8.000 kWh bedeutet die Preisanpassung monatliche Mehrkosten von etwa 108 Euro beziehungsweise 60 Euro (jeweils inkl. Ust.).

Wien Energie will mit Aktionen abfedern

Wien Energie will diese Preisanpassung für seine Kund*innen abfedern. Mit zusätzlichen Bindungs- und Treueaktionen können die Kund*innen die Steigerung auf 24 Prozent bei Strom und 50 Prozent bei Erdgas reduzieren. Das bedeutet für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt monatliche Mehrkosten von rund 10 Euro bei Strom bzw. rund 31 Euro bei Gas. Dazu gibt es eine Preisgarantie für 12 Monate

Öffentliche Resonanz

Von Seiten der Arbeiterkammer hagelt es an Kritik aufgrund der vorgezogenen Preisanpassung. „Wir fordern die Unternehmen dringend auf, von übereilten Preiserhöhungen Abstand zu nehmen“, so AK-Präsidentin Renate Anderi . In einer Aussendung appelliert die Arbeiterkammer zudem dafür, auf die angekündigten Entlastungsmaßnahmen der Regierung zu warten. Es sei „völlig unverständlich", wieso die Lieferbedingungen wieder geändert werden und Preiserhöhungen damit um mehrere Monate früher kommen.

Auch an den Bindungs- und Treueaktionen wie sie etwa Wien Energie plant, hat die AK etwas auszusetzen: Kund*innen die zum Beispiel aufgrund eines Umzugs einen neuen Vertrag benötigen, würden dadurch benachteiligt werden. Auch FPÖ und Grüne halten sich nicht mit Kritik zurück. Als „modernes Raubrittertum" bezeichnet FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann Herbert Kickl etwa die angekündigte Erhöhung, während sich Peter Kraus, Parteivorsitzender der Wiener Grünen, fragt warum Wien Erster bei den Preiserhöhung sein wolle.

Gut zu wissen

Die Energieallianz Austria wurde im Jahr 2001 gegründet. Das Unternehmen ist die gemeinsame Energievertriebs- und -handelsgesellschaft von Burgenland Energie, EVN und Wien Energie. Insgesamt werden im In- und Ausland 2,8 Mio. Kundenanlagen – Privathaushalte sowie Gewerbe und Industrie – mit Strom, Erdgas und den dazugehörenden
Dienstleistungen beliefert.