Stadt Wien : Neuer Schutzschirm für die Wien Energie

Die Stadt Wien löst die bisher mit der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) vereinbarte Kreditlinie für die Wien Energie in Höhe von 2 Mrd. Euro durch einen eigenen Schutzschirm in gleicher Höhe ab. Die bisher nicht benötigte ÖBFA-Kreditlinie läuft am 30. April nämlich aus. Der Wiener Schutzschirm soll ab 1. Mai zur Verfügung stehen und mit einer Laufzeit von zwei Jahren die nächsten beiden Heizperioden abdecken. Eine Verlängerung um maximal ein weiteres Jahr ist möglich.

„Damit sind die Wiener Stadtwerke für mögliche extreme Ausreißer auf den Energiemärkten bestens gerüstet”, begründet Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke. Mit Blick nach Europa erwähnt er auch, dass die deutsche Bundesregierung ihren Schutzschirm ebenfalls bis Ende 2023 verlängert hat. Es habe sich gezeigt, „dass ein Schutzschirm die heimische Energieinfrastruktur schützen kann", so Hanke.

Darüber hinaus verhandeln die Wiener Stadtwerke mit einem Bankenkonsortium überweitere Kreditlinien in Milliardenhöhe, die im Bedarfsfall zuerst zur Absicherung herangezogen werden müssen, bevor der städtische Schutzschirm zum Einsatz kommt. Der Schutzschirm darf ausschließlich für die Absicherung von Energiegeschäften an der Energiebörse in Anspruch genommen werden.

Warum ein Schutzschirm für die Wien Energie?

Nach wie vor müssen an der Strombörse handelnden Unternehmen das Gesamtvolumen ihrer Energie-Deals in Form von Margin-Zahlungen als Kaution hinterlegen. Infolge der Preissteigerungen 2022 konnte Wien Energie die benötigten Sicherheitsleistungen nicht mehr selbst finanzieren. Im Sommer 2022 stellte Stadt Wien daher einen Notkredit von 1,4 Mrd. Euro zur Verfügung, die ÖBFA daraufhin die oben genannten 2 Mrd. Euro. Die Wien Energie zahlte den der Kredit der Stadt Wien Ende im Dezember 2022 vollständig zurück, die Kreditlinie der ÖBFA wurde bisher nicht benötigt.

Gut zu wissen: Die nächsten Schritte für den Schutzschirm

Der Wiener Schutzschirm geht als Kreditrahmenvertrag IV am 6. März in den Finanzausschuss. Die Genehmigung soll in der Gemeinderatssitzung am 23. März erfolgen. Weiters wurde vereinbart, dass die Wien Energie während der gesamten Laufzeit des Vertrages keine Gewinne an die Wiener Stadtwerke ausschütten darf.

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