Grüner Strom : ÖBB errichtet neues Pumpspeicherkraftwerk in Salzburg

Kraftwerk Tauernmoos
© ÖBB EQ-Vis

Mobilität wird sich in Europa in den nächsten Jahren verändern. Bereits jetzt ist klar: Jeder mit der Bahn zurückgelegte Kilometer trägt zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Das im Falle der ÖBB liegt unter anderem an der Nutzung von 100 Prozent Grünstrom aus nachhaltigen Quellen für den Zugbetrieb. Um den Anteil an selbst produziertem Grünstrom weiter zu steigern, errichten die ÖBB im Salzburger Stubachtal ein neues Pumpspeicherkraftwerk mit einer geplanten Nennleistung von 170 MW.

„Mithilfe des Kraftwerks Tauernmoos kann sowohl Strom erzeugt als auch Energie gespeichert werden – durch das Pumpen von Wasser aus dem Tauernmoossee in den 220 Meter höher gelegenen Weißsee. Zu Zeiten hoher Stromnachfrage wieder abgelassen, treibt es die Turbinen erneut an, sodass die Abdeckung von Leistungsspitzen im Bahnstromnetz noch besser gewährleistet werden kann", schildert EQOS Energie Geschäftsführer Uwe Trampnau die Besonderheit des Projektes.

Gut zu wissen: Woher kommt der restliche grüne Strom für die ÖBB?

Die ÖBB Infrastruktur betreibt bereits acht eigene Wasserkraftwerke. Diese erzeugen rund ein Drittel des in Österreich benötigen Bahnstroms. Dazu kommt das weltweit erste Solarkraftwerk für Bahnstrom, das in Wilfleinsdorf (NÖ) steht. In Höflein (NÖ) plant die ÖBB außerdem die weltweit erste 16,7 Hz-Bahnstrom-Windkraftanlage als Prototyp. Die erzeugte Energie soll direkt in die Oberleitung der Bahn eingespeist werden.

Höhe eines zwölfstöckigen Hauses

Das EQOS Energie Profit Center Umspannwerke Österreich errichtet im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur Teile der kraftwerkstechnischen Ausstattung für die neue Anlage. Markus Mairhofer, Leiter des Profit Centers, skizziert die beeindruckenden Dimensionen des Vorhabens: „Wir arbeiten in hochalpinem Gelände bis zu einer Seehöhe von 2.250 Metern. Zudem handelt es sich um ein Kavernenkraftwerk, die maschinellen und elektrischen Einrichtungen sind also zu einem großen Teil unterirdisch angeordnet. Die Ausmaße sind gewaltig, die Kaverne erreicht in etwa die Höhe eines zwölfstöckigen Hauses.“

Zuständig ist EQOS Energie dabei für die Eigenbedarfsversorgung. Im Detail umfasst die Beauftragung die Installation von 5 bzw. 10 kV Mittelspannungs-Schaltanlagen und Transformatoren sowie umfangreiche Verkabelungsarbeiten. Zur Errichtung einer 400 Volt-Eigenbedarfsanlage kommt der Aufbau einer gesicherten Gleichstrom-Versorgung (220 Volt), sowie einer Unterbrechungsfreien Wechselstrom-Versorgung (230/400 Volt). Das EQOS Energie-Team koordiniert zudem große Teile der Elektrotechnik und sorgt für die detaillierte Dokumentation der gesamten Eigenbedarfsversorgung.
Die Umsetzung dieser Arbeiten erfolgt schrittweise, mit den Planungen starteten die EQOS Energie-Exper*innen bereits im Oktober.

Kraftwerk Tauernmoos
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