Bilanz 2023 : Infineon Austria mit 5,6 Milliarden Umsatz

Thomas Reisinger, Vorstand für Operations Infineon Technologies Austria, Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria und Jörg Eisenschmied, neuer Finanzvorstand von Infineon Austria (v.l.n.r.)

Thomas Reisinger, Vorstand für Operations Infineon Technologies Austria, Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria und Jörg Eisenschmied, neuer Finanzvorstand von Infineon Austria (v.l.n.r.)

- © Infineon Technologies Austria/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Die Infineon Technologies Austria-Gruppe konnte ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäfts­jahr 2023 mit 5,604 Mrd. Euro um sieben Prozent (2022: 5,240 Mrd. Euro) steigern. Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 835 Mio. Euro, das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um rund 172 Mio. Euro oder 26 Prozent (2022: 663 Millionen Euro).

Lösungen für die Dekarbonisierung und Digitalisierung haben Infineon Austria ein erfolgreiches Geschäftsjahr gebracht, gleichzeitig spricht das Unternehmen davon, die „herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" in den letzten Monaten des Geschäftsjahres bereits gespürt zu haben. Das Bild auf den globalen Zielmärkten ist dabei zweigeteilt: Das strukturelle Halbleiterwachstum in Bereichen wie erneuerbare Energien und Elektromobilität ist ungebrochen. Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen durchlaufen jedoch weiterhin ein Nachfragetief.

„Eines hat sich gezeigt: Intelligente und nachhaltige Technologien sind für die grüne und digitale Transformation essenzielle Bausteine", schließt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG daraus. Und: „Gerade die Leistungselektronik ist ein wichtiger Hebel für das Gelingen des Green Deals, der gleichzeitig so ausgerichtet sein muss, dass er die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen stärkt.“

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Wir freuen uns über ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr, trotz einer deutlich schwierigeren wirtschaftlichen und geopolitischen Situation.
Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Austria

Leistungshalbleiter aus dem neuen Halbleitermaterial Galliumnitrid

- © Infineon

Forschungsschwerpunkt: Neue Halbleitermaterialien

Im Geschäftsjahr 2023 erhöhte Infineon seine Investitionen um zehn Prozent auf 628 Mio. Euro (2022: 569 Mio. Euro). Davon profitierten auch Entwicklung und Produktion von Technologien: Investiert wurde einerseits in Sach­anlagen für die Produktion von 300-Millimeter-Leistungs­halb­leitern auf Basis von Silizium sowie in Produktionskapazitäten für die neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN).

2023 wurde auch ein neues Fertigungsgebäude mit rund 6.000m2 Bruttogeschoßfläche für zusätzliche Produktion und Entwicklung von SiC- und GaN-Produkten in Betrieb genommen. Im neuen Gebäude wurde ein Entwicklungsbereich direkt im Fertigungsumfeld umgesetzt: Auf rund 1.000m2 Bruttogeschoßfläche befindet sich nun ein Kompetenzzentrum, das sich auf einen zentralen Produktionsschritt in der Fertigung von SiC- und GaN-Chips fokussiert, die sogenannte Epitaxie. Hier wird nun an Anlagen-Evaluierungen und dem Transfer auf größtmögliche Scheiben­durchmesser geforscht.

Die Halbleiter­materialien SiC und GaN finden sich verstärkt in Anwendungen wie Solar­anlagen, in Elektroautos, Ladestationen, Rechenzentren oder Energiespeichersystemen. Sie schalten Strom noch effizienter und ermöglichen noch kleinere Bauformen. Thomas Reisinger, Vorstand für Operations der Infineon Technologies Austria, erklärt: „Unser Anspruch ist es, über das gesamte Spektrum von Leistungs­halbleitern technologisch führend zu sein – sowohl bei Siliziumchips als auch bei Technologien auf Basis von Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Diese Materialien gewinnen, angetrieben durch die Dekarbonisierung, immer stärker an Relevanz. Österreich nimmt hier eine Vorreiterrolle im Konzern ein.“

Insgesamt wurden in Villach im Geschäftsjahr 2023 9,2 Mrd. Chips produziert. Die neue, vollautomatisierte Chipfabrik für die Fertigung auf 300-Millimeter-Dünn­wafern in Villach wird seit Produktionsstart im August 2021 sukzessive hoch­gefahren. Der Vollausbau ist 2025 geplant.

425 neue Mitarbeitende

Zum Bilanzstichtag beschäftigte Infineon Austria insgesamt 5.886 Personen (Vorjahr 5.461 Personen). „Mit 425 neuen Mitarbeitenden und damit einer Steigerung von rund acht Prozent ist die Belegschaft wieder ausgebaut worden – alleine in den letzten beiden Geschäftsjahren wurden über 1.000 neue Mitarbeitende an Bord geholt“, freut sich Jörg Eisenschmied, seit 1. November neuer Finanzvorstand von Infineon Austria.

Im September 2023 erfolgte der Spatenstich für ein neues Aus- und Weiterbildungszentrum im Technologiepark Villach, das von GPS Personalservice Kärnten errichtet wird. Infineon wird sich hier mit einem neuen Lehrlingscampus als Hauptmieter ansiedeln. Mit Start des Lehrjahres im September 2024 will Infineon in Villach auch die jährliche Lehrlingsanzahl verdoppeln. In den nächsten zehn Jahren sollen so rund 350 neue Mitarbeitende für die Fertigung bei Infineon ausgebildet werden.

Mitarbeitende Infineon
© Infineon

Sechster Standort in Innsbruck

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde in Innsbruck mit einem System-Kompetenzzentrum der sechste Standort von Infineon in Österreich eröffnet. Rund zehn Mitarbeiter*innen entwickeln erste Referenzsysteme etwa für die Elektromobilität, Life Sciences, erneuerbare Energien oder die Robotik. Die Räumlichkeiten dienen auch als Vernetzungsplattform mit Bildungspartnern und Studierenden in Tirol.