MESSEN & CORONA : Light + Building und Elektrofachhandelstage entfallen

Gerechnet hatte in der Elektrotechnik- und Lichtbranche eigentlich niemand mehr mit einem Stattfinden der kommenden Light + Building. Die Frankfurter Messe war wegen der Corona Pandemie vom ursprünglichen März-Termin auf den Zeitraum von 27. September bis 2. Oktober 2020 verschoben worden. Insgeheim hatte so mancher potenzielle Aussteller sogar schon auf eine Absage gehofft: „Die Light + Building ist mit massiven Kosten und hohem Aufwand verbunden. Für eine Schmalspurversion der Weltleitmesse zahlt sich das einfach nicht aus“, meinte so jüngst ein Manager im Bereich Lichttechnik gegenüber ELEKTROPRAXIS.

Light + Building weicht Corona – zum zweiten Mal

„Die aktuellen Covid-19 Auflagen gepaart mit anhaltenden globalen Reiserestriktionen und der potenziellen Gefährdung der individuellen Gesundheit machen es im Jahr 2020 unmöglich, die Light + Building durchzuführen“, bemerkt Messe Frankfurt-Geschäftsführer Wolfgang Marzin. „Gleichzeitig müssen wir im Interesse von Ausstellern und Besuchern unnötige Kosten frühzeitig abwenden. Die Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber wir richten nun unsere Energie darauf, die nächste Light + Building turnusgemäß im Jahr 2022 durchzuführen.“ Die Entscheidung betrifft ebenfalls die Intersec Building. Als Plattform für vernetzte Sicherheitstechnik wird das Format als integraler Teil der Light + Building nun in 2022 seine Premiere feiern.

„Für die Durchführung von Messen und Veranstaltungen jeglicher Art spielen Reisebestimmungen sowie Versammlungsverbote eine zentrale Rolle“, heißt es in einem offiziellen Statement der Messe Frankfurt. Dabei sei es der Anspruch der Branche und auch der Wirtschaft generell, eine Weltleitmesse Light + Building gemäß Kundenerwartungen, Konzeption und Leistungsversprechen angemessen durchzuführen. „Dieser Anspruch kann aktuell seitens der Messe Frankfurt nicht gewährleistet werden.“

„Soziale Distanz passt nicht zu Messe“

Die kommende Light + Building wird damit nun turnusgemäß von 13. bis 18. März stattfinden. Die Entscheidung, die Veranstaltung heuer wegen Covid-19 gänzlich ausfallen zu lassen, wurde seitens der Messe Frankfurt in Abstimmung mit dem Messebeirat und den Partnern im ZVEI (Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) und ZVEH (Zentralverband der deutschen elektro- und informationstechnischen Handwerke) getroffen.

„In der aktuellen Situation hätten wir den positiven, gemeinschaftlichen und innovativen Geist, den die Light + Building seit jeher ausmacht, nicht erleben können“, kommentiert Daniel Hager in seiner Funktion als Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektroinstallationssysteme. „Soziale Distanz passt nicht zu einer Messe. Ich bin daher sicher: Mit neuer Energie haben wir im März 2022 eine bessere Ausgangslage für die Veranstaltung.“

Wegen Covid-19 abgesagt: Elektrofachhandelstage

Das Aus für die Light + Building 2020 ist der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Messeabsagen wegen Corona, die die Elektro- und Elektrotechnik-Branche international wie auch in Österreich treffen. Darunter die IFA. Wie Veranstalter Reed Exhibitions erst kürzlich bekanntgab, werden auch die Elektrofachhandelstage nicht wie geplant heuer von 25. bis 26. September im Linzer Design Center durchgeführt.

„Die Absage ist für uns bedauerlich, aber die einzig richtige Entscheidung“, erläutert Reed-COO Barbara Leithner. Die Unsicherheiten in Zeiten von Covid-19 seien einfach zu groß. Statt der Messe will der Veranstalter digitale Alternativen prüfen und Ausstellern wie auch Besuchern neue Präsentationsformen als Überbrückung bis zur Messeausgabe 2021 anbieten. Der Termin für die Elektrofachhandelstage des kommenden Jahres wurde nämlich bereits fixiert – mit 24. bis 25. September.

Elektrofachhandelstage von Mensch zu Mensch soll es erst wieder 2021 geben.

- © Reed Exhibitions/Andreas Kolarik

Zuerst verschoben, dann abgesagt: Die nächste light + building ist erst 2022.

- © Messe Frankfurt/Petra Welzel

Wolfgang Marzin: „Keine unnötigen Kosten für Aussteller und Besucher.“

- © Messe Frankfurt/Sutera