Bringt Farbe ins Licht : Auswirkungen auf die Gesundheit

Frau, die in einem weiß bezogenen Bett schläft

Die Schlafqualität kann durch äußere Faktoren wie die Lichtfarbe wesentlich beeinflusst werden.

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Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der sogenannte circadiane Rhythmus auch als „innere Uhr“ bekannt. Diese beeinflusst, wann wir müde und wann wir hellwach sind. Sie lässt sich vom Licht – egal ob Kunst- oder Naturlicht – steuern, was wir auch am Hormonhaushalt mit der Produktion von Melatonin merken. Dieses Schlafhormon produziert der Körper vor allem bei Dunkelheit.

Der circadiane Rhythmus ist in Fachkreisen unumstritten wichtig. Es gibt eine Vielzahl von positiven Wirkungen, die den Schlaf-Wach-Rhythmus perfekt unterstützen. Gleichzeitig kann mit falscher Beleuchtung genau dieser Rhythmus stark durcheinander gebracht werden. Jeder kennt diesen Effekt durch das Handy- oder TV-Licht kurz vor dem Einschlafen. Das Ergebnis können unruhiger Schlaf und schlechte Konzentration sein.

Ein Beleuchtungskonzept, das genau diesen Einfluss berücksichtigt, sollte daher in allen Innenräumen geplant werden, in denen man sich länger aufhält. Von der Privatwohnung bis zum Büro, in Produktion bzw. Industrie, an Schulen und Kindergärten sowie in vielen anderen Räumen braucht es eine Beleuchtung, die den Schlaf-Wach-Rhythmus positiv beeinflusst. Es gibt kein Objekt, das von einer biologisch unterstützenden Beleuchtung nicht profitieren könnte.

Die Rolle der Lichtfarben

Letztlich braucht es Systeme, die automatisch die richtige Lichtfarbe zur richtigen Tageszeit liefern. Die Lichtfarbe muss dynamisch sein. Konkret bedeutet dies etwa: 1.600 Kelvin am Morgen sind für die Gesundheit förderlich. Danach sollte die Lichtfarbe relativ schnell auf 6.500 Kelvin zur Mittagszeit ansteigen, um bis zum späten Abend wieder langsam auf 1.600 Kelvin abzufallen. Wichtig ist dabei, dass die Lampen keine „großen Sprünge“ machen. Der Verlauf der Lichtfarbe muss fließend sein. Bernstein-Licht geht über in Warmweiß, Naturweiß und schließlich, zur Mittagszeit, in Kaltweiß.

Doch Vorsicht: 6.500 Kelvin sind nur eine Empfehlung! Blaulicht wird von jedem Menschen anders wahrgenommen. Speziell Frauen reagieren empfindlicher als viele Männer, da sie oftmals farbechter als diese sehen. Manchen Menschen reichen daher bereits 4.500 Kelvin zu Mittag aus, um ausreichend Serotonin zu produzieren. Serotonin wiederum ist die Basis dafür, um fit durch den Tag zu kommen. Jede Steuerung sollte daher über einen „Aktiv-Limiter“ verfügen, der das Licht im Hinblick auf eine als angenehm empfundene Lichtfarbe reguliert.

Biorhythmus und Licht

Statische Lichtfarben (beispielweise 1-Kanal-LED mit 4.000 Kelvin) haben massive Nachteile für unseren Bio-Rhythmus, die innere Uhr wird gestört. Das beste Beispiel liefert das Badezimmer mit seiner häufig kühlen, blaulichtstarken Lichtfarbe. Diese eignet sich gut am Morgen. Das Blaulicht kurbelt die Serotonin-Produktion an und führt dazu, dass wir wach werden.

Beim nächtlichen Toilettenbesuch sorgt dieselbe Lichtfarbe für nachteilige Auswirkungen. Bereits eine kurze Einwirkung von Blaulicht in der Nacht – man spricht hier von zwei Minuten – kann die Melatonin-Produktion für zwei Stunden unterbrechen. Das Resultat: Man fällt nicht mehr so schnell in die Tiefschlafphase und wacht morgens gerädert auf.

Ein „mitdenkende“ Leuchte liefert hingegen immer die richtige Lichtfarbe. In unserem Beispiel würde diese Leuchte nachts 1.600 Kelvin, also Bernsteinlicht, liefern. Diese Lichtfarbe hat keinerlei Blaulicht-Anteil. Morgens jedoch bietet die gleiche Leuchte ein bereits leicht ins Kühle gehendes Licht, das den Körper dabei unterstützt, seine Funktionen langsam hochzufahren.