"Die mit den Schaltern" : Generationenwechsel bei Gira
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Der im Bergischen Radevormwald beheimatete Hersteller Gira zählt zu den international führenden Komplettanbietern intelligenter Systemlösungen für die vernetzte Gebäudesteuerung. Und das sowohl im privaten Wohnungs- und Hausbau wie auch in öffentlichen und gewerblichen Projekten von Bürokomplexen über Einkaufszentren und Hotels bis hin zu Sportstadien.
Mit mehr als 700 Patenten prägt das Familienunternehmen seit mittlerweile 117 Jahren die Welt der intelligenten Gebäudeautomation. Seit der Gründung durch Gustav und Richard Giersiepen hat sich viel getan. Als größte Investition der Unternehmensgeschichte darf der Gira Campus Röntgenstraße gelten, mit dem eine Vielzahl angemieteter Halle und Büroflächen an einem Standort zusammengeführt wurden.
Auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern sind Forschung und Entwicklung, Montage und die gesamte Logistik untergebracht. Rund 550 Beschäftigte sind hier – zum Teil im Dreischichtbetrieb – tätig, um Produkte zu entwickeln, herzustellen und in 40 Länder zu verschicken. An sechs Wochentagen verlassen im Schnitt 5.000 Auftragspositionen bzw. 150.000 Geräte den Industriebau.
Bei uns gibt es keine Low-Interest-Produkte, alles wird einem Designprozess unterzogen.Hans-Jörg Müller, Design-Chef Gira
Fertigung in Deutschland und Österreich
Der 2018 eingeweihte und 2020 vollständig abgeschlossene Bau ist ein Bekenntnis zum Fertigungsstandort in einem europäischen Hochlohnland. Der Hintergrund ist nicht „nostalgische Gefühlsduselei“, wie Dirk Giersiepen ausführt: „Gemeinsam mit unseren vielen tollen, loyalen Mitarbeitenden gelingt es uns immer wieder aufs Neue, die Wirtschaftlichkeit hier in Radevormwald nachzuweisen. In der Pandemie hat es uns sehr geholfen, dass wir bis auf wenige Ausnahmen bei uns fertigen und mit Vorlieferanten in Deutschland und Österreich zusammenarbeiten.“
Giersiepen entstammt der Gründerfamilie. Zur Jahresmitte zog er sich in den Aufsichtsrat zurück, die Unternehmensführung übergab er an Dominik Marte und Sebastian Marz. Der bisherige geschäftsführende Gesellschafter spricht von einem „Generationenwechsel 4.0“, der sich in der Geschäftsführung wie auch im Gesellschafterkreis vollziehe. „Mit Marte und Marz übergebe ich quasi an zwei Ururenkel des Gründers im Geiste.“ Marte war zuletzt Vertriebsleiter für Deutschland. Marz startete 2001 als Auszubildender bei Gira und war ab 2012 Leiter des Bereichs „Organisation & IT“.
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Auch 2030 setzen wir auf den dreistufigen Vertriebsweg.Dominik Marte, Geschäftsführer Gira
Näher an Endkund*innen
Mit dem Strategiepapier „Gira 2030“ haben die beiden Neo-Geschäftsführer bereits den Wachstumspfad für dieses Jahrzehnt vorgezeichnet. Ein Ziel wird darin bestehen, näher an die Endkund*innen zu rücken. Marte: „30 Prozent interessieren sich für die Themen Smart Home und Smart Building. 65 Prozent davon informieren sich darüber vorab im Netz.“
Im Netz ist auch der Home Assistant von Gira zu finden. Hier können Nutzer*innen einen Warenkorb auswählen und werden direkt zum/zur Elektrotechniker*in ihrer Wahl weitergeleitet. In den drei Jahren seit Bestehen wurde das Tool von 150.000 Menschen in Anspruch genommen. 12.000 davon haben nicht nur tatsächlich ein Angebot ausgewählt, sondern sich auch an einen Betrieb weitervermitteln lassen.
Klar ist für Dominik Marte: „Auch 2030 setzen wir auf den dreistufigen Vertriebsweg.“ Angesichts eines wachsenden Geschäftsfeld braucht es jedoch die Partner für Planung und Umsetzung: „Hierbei wollen wir die Elektrotechniker*innen unterstützen.“ Dies geschieht mit Trainings, über die Meister-Hotline sowie ab Dezember 2022 mit dem auf der Light + Building vorgestellten Gira Planungs-Assistenten (GPLA). Damit können Elektrotechniker*innen Projekte einfach, zeitsparend und auf Wunsch sogar herstellerübergreifend anlegen und planen.
Veränderung in Österreich
Ein Wechsel hat sich heuer auch in Österreich vollzogen, wo Alfred Mölzer die Nachfolge von Franz Einwallner angetreten hat. Mölzers Ziel als Geschäftsführer von Gira Österreich ist es, die Marktposition auszubauen. Die ersten Monate nach Antritt der neuen Position hat er bereits für eine Österreich-Tour genutzt, um sich bei den Kund*innen und Partnern persönlich vorzustellen. Die Betreuungsqualität wird jedenfalls steigen: „Wir wollen unsere Partner fördern und die Betreuung ausbauen. Dazu suchen wir unter anderem zwei bis drei Systemaggregatoren pro Bundesland.“
Gut zu wissen: Frisch aus Frankfurt
Das sind die Messenews von der Light + Building:
- Gira Esprit: Neue Akzente im Schalterdesign – die Gira-Esprit-Rahmen gibt es mit November in allen Farben des Gira-Systems 55.
- Gira E2: Gira E2-Aufputzgehäuse für Schalter und Steckdosen zum einfachen Nachrüsten gibt es nun auch in Schwarz matt.
- Gira Tastsensor 4 im System 55: Der Tastsensor im System 55 vereint zahlreiche Funktionen in einem Gerät und ist in vielen Designs verfügbar – ab 2023.
- Gira Tastsensor 4: Ab Dezember des Jahres ist der Tastsensor 4 auch KNX-Secure-fähig und damit vor Manipulation von außen geschützt.
- Gira HomeServer: Ab Dezember ist der HomeServer noch einfacher über Apple Mac und iPad Pro zu steuern. Auch der Anschluss von Solaranlagen ist möglich.
- Gira System 3000 Touchaufsatz: Licht und Jalousie lassen sich mit dem Touchaufsatz intuitiv über die berührungsempfindliche Oberfläche steuern.
- Gira One: Der ab 2023 lieferbare Gira One garantiert für unkomplizierte Installation und Steuerung des Smart Homes.
- Gira Raumtemperaturregler: Praktische Funktionserweiterungen sorgen bei den mit November lieferbaren Varianten zur Raumtemperaturregelung für Komfortgewinn.
- Gira Unterputz-Radio IP: Intuitiv zu bedienen und platzsparend zu installieren ist das Unterputz-Radio samt Wecker und Wetterbericht.