Trotz gesetzlicher Vorschrift : In jedem zweiten Wohnhaus keine Kennzeichnung von Fluchtwegen
Eine aktuelle Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) und Erfahrungen der Wiener Rauchfangkehrer*innen zeigen, dass in puncto Brandschutz noch Aufholbedarf in Österreichs Haushalten herrscht. Weit mehr als die Hälfte der Mehrparteienhäuser in Österreich weis etwa verstellte Fluchtwege auf. „Gegenstände, die im Hausflur abgestellt sind, leicht umstürzen, einengen oder brennbar sind, können im Ernstfall jedoch eine Stolperfalle darstellen, eine stärkere Brandentwicklung forcieren und somit einer ungehinderten Flucht sprichwörtlich im Wege stehen“, warnt Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV.
Auch bei der Umsetzung weiterer Sicherheitsvorkehrungen ist noch Luft nach oben: In jedem dritten Stiegenhaus ist kein Feuerlöscher (27 Prozent) und in jedem zweiten Wohnhaus keine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung von Fluchtwegen (53 Prozent) vorhanden. Die Überprüfung der Fluchtwege sollte jedoch nicht nur in Stiegenhäusern und Gängen, sondern auch in besonders sensiblen Bereichen wie Kellern und Dachböden erfolgen. Auch erschweren blockierte Hausgänge im Brandfall besonders im Dunklen, falls die Beleuchtung ausfällt, eine effiziente Brandbekämpfung durch die Feuerwehr.
Neues Service?
Bisher sind Rauchwarnmelder nur in einem Teil der Wiener Wohnungen, nämlich in den seit Juli 2008 neu errichteten bzw. umgebauten Objekten, vorgeschrieben. Deshalb empfiehlt die Landesinnung der Wiener Rauchfangkehrer die Nachrüstung von Rauchmeldern in allen älteren Wohnungen. „Da aber nur funktionierende Brandmelder vor Rauch und Flammen warnen und eine rasche Flucht ermöglichen, bieten wir an, diese Geräte, im Zuge der jährlichen stattfindenden Kehrtermine, auf ihre Funktionsfähigkeit zu kontrollieren“, schlägt der Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer*innen, Christian Leiner, ein neues Service der Rauchfangkehrer*innen vor.
Um zu verdeutlichen, welche einfachen Maßnahmen bei Wohnungs- oder Hausbränden helfen können, Leben zu schützen und zu retten, haben die Innung und das KFV nun zwei Videos produzieren lassen: