Licht aus? : Umstieg von Leuchtstoffröhre auf LED

Der Beschränkung gesundheits- und umweltgefährdender Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten dient die RoHS-Richtlinie der Europäischen Union. Wobei die Abkürzung für „Restriction of Hazardous Substances“ steht. Diese Stoffe können bzw. konnten nicht nur in Verlötungen elektronischer Bauteile oder Kabelisolationen, sondern eben auch in Leuchtmitteln enthalten sein. Bei Letzteren geht es insbesondere um das Verbot des Einsatzes von Quecksilber. Genau genommen hat die Richtlinie zwar schon mehr als zwei Jahrzehnte am Buckel, sie wurde in diesem Zeitraum aber immer wieder überarbeitet und aktualisiert. Zuletzt etwa im Zuge des European Green Deal.

>> Lesen Sie hier: Vorbereitung auf die Änderung der RoHS-Richtlinie

So stand bereits seit längerem fest, dass T8-Leuchtstofflampen im September 2023 vom Markt genommen werden sollen. Nun erfolgt das Verbot bereits mit 25. August 2023, und es betrifft T8- ebenso wie T5-Lampen. Kompaktleuchtstofflampen ohne Vorschaltgerät hingegen dürfen bereits ab 25. Februar 2023 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. In ihrer ursprünglichen Fassung hatte die Richtline Ausnahmen für T5- und T8-Leuchtstofflampen, Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel sowie für HPD-Lampen und Lampen mit besonderem Zweck (beispielsweise UV-C) vorgesehen, die in der Neufassung abgeändert bzw. abgeschafft wurden.

Nicht alle Maßnahmen sind auf die RoHS-Richtlinie zurückzuführen, denn auch in ihrer Ökodesign-Verordnung 2019/2020 (SLR = Single Lighting Regulation) hat die EU-Kommission Ökodesign-Vorgaben für Lichtquellen festgelegt. So wurden und werden eine ganze Reihe wenig energieeffizienter Lampen ausgephast. Die Stichtage dafür: der 1. September 2021 und der 1. September 2023.

Eine weitere Neuerung ist die Produktdatenbank EPREL (European Product Registry for Energy Labelling). Erstmals werden hier alle relevanten Informationen zu sämtlichen Lichtquellen auf dem Markt zentral gebündelt, unter anderem nach ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten beurteilt und für alle Beteiligten zugänglich gemacht. Darüber hinaus gelten Kennzeichnungspflichten für Verpackung, Bedienungsanleitung und Bebilderung.

Bereits mit 1. September 2021 wurde ein Energie-Label für Lichtquellen eingeführt, das auf Basis der in EPREL gelisteten Daten generiert wird. Die hierfür geltende Übergangsfrist endet mit 1. März 2023. Bereits in Verkehr gebrachte Produkte können jedoch nach diesem Datum noch verkauft, gekauft oder beim Kund*innen eingebaut werden.

Nicht betroffen von den Regelungen in SLR und ELR (Energy Label Regulation):

• LED-Chips, -Dies und -Packages
• Notfallbeleuchtung
• Batteriebetriebene Lichtquellen
• Original-Kunstwerke
• Beleuchtung für Fahrzeuge, Transport und Militärausrüstung
• Bildschirme
• Medizinische Geräte
• Marine-Ausstattung
• Vordefinierte Spezial- und Nischenprodukte
• Leuchten mit austauschbaren Lichtquellen

Auch wenn die RoHS-Richtlinie die Ausphasung vorsieht, müssen nicht zwangsläufig alle Leuchtmittel ausgetauscht werden. Bereits erworbene Lampen dürfen noch in Betrieb genommen werden.

Betriebe und Händler dürfen ihre Lagerbestände darüber hinaus noch abverkaufen und installieren. Es besteht somit kein Anwendungsverbot, sondern ein Verbot der In-Verkehr-Bringung innerhalb Europas.

Eine Baustelle dürften dabei die Online-Marktplätze bleiben. Auch nach den bereits umgesetzten Beschränkungen gelang es nicht, den eigentlich illegalen Online-Verkauf zu unterbinden. Die ersten Glühlampen etwa wurden im September 2009 ausgephast und sind bis heute im Internethandel erhältlich.

Freilich rentiert sich eine Umrüstung in jedem Fall. Sie dient nicht nur der Umwelt und der Gesundheit. LED-Lösungen sind ebenso effizient wie vielseitig und resultieren damit in Kosteneinsparungen und größerem Komfort.

>> Lesen Sie hier: Warum "Licht aus" nicht die effizienteste Lösung ist

Als starker Lichtpartner unterstützt Ledvance beim Umstieg. „Wir geben einen Überblick über Produktalternativen und informieren umfassend über Umsetzung und Einhaltung der RoHS-Richtlinie“, so Österreich-Vertriebsleiter Florian Gansterer. Das breite Portfolio des Unternehmens bietet umfangreiche Alternativen aus den Bereichen LED-Lampen, -Röhren, -Leuchten und -Strips sowie für Nachrüstlösungen per Funk oder Kabel.

Der Ledvance-Vertriebsleiter unterscheidet außerdem vier Lösungsansätze:

Retrofit

Ein breites Sortiment an LED-Tubes in unterschiedlichen Wattagen, Lichtfarben und Güteklassen dient als Ersatz für herkömmliche Leuchtstoffröhren – für den einfachen 1:1-Austausch an einem KVG oder kompatiblen EVG.

Konversion

Gibt es keine Retrofit-Alternative oder stehen maximale Effizienz und geringer Wartungsaufwand im Fokus, ist Umverdrahtung die Lösung. Besonders einfach funktioniert dies mit einem Umrüst-Kit. Optimal für die Umstellung einer dimmbaren DALI-Installation auf dimmbare LED-Technologie ist das LED Tube External System aus LED-Röhre und externem Treiber.

Upgrade

Nach dem Leuchte-in-Leuchte-Prinzip lässt sich der Umrüstsatz „Linear Magnetic Batten T5“ von Ledvance in bestehende T5- und T8-Rasterleuchten aus Metall integrieren. Positionierung und Befestigung gelingen über justierbare Magnete genauso schnell und einfach wie die werkzeuglose Neuverkabelung dank Connector Box mit Klaviertastaturklemmen.

Neuinstallation

Für Neubau- oder Sanierungsprojekte, zum Beispiel bei Office-, Industry- oder Outdoor- und Parking-Anwendungen, bietet Ledvance ein großes Sortiment an innovativen LED-Leuchten. Diese überzeugen durch attraktives Design, hohe Qualität und Funktionalität, lange Lebensdauer sowie größtmögliche Effizienz.