Energiewende : Warum Rexel auf Gebäudeautomation und Energiemonitoring setzt

Robert Pfarrwaller Rexel

Robert Pfarrwaller sieht in der Gebäudeautomation den "blinden Fleck der Klimadebatte" - und will das ändern.

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Die Förderung: Ab 1.000 m2 Bruttogeschossfläche

Die Förderung für Gebäudeautomation vom BMK ist ein echter Meilenstein. Gefördert werden Maßnahmen in Gebäuden mit überwiegend betrieblicher Nutzung. Die Bruttogeschossfläche des Gebäudes, in dem eine automatische Steuerung angewendet wird, muss zumindest 1.000 m2 betragen, die Mindestinvestitionssumme liegt bei 100.000 Euro bzw. bei 50.000 Euro für Bildungseinrichtungen.

Für Robert Pfarwaller, CEO von Rexel Austria, ist das ein großer Erfolg für die Lobbyarbeit der Branche: "Die gemeinsame Arbeit des Bundesgremiums für den Elektro- und Einrichtungsfachhandel, der Bundesinnung der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, des FEEI und des OVE zur Gebäudeautomation trägt erste Früchte." Denn die Förderung geht auf eine Studie zurück, die von den genannten Organisationen gemeinsam initiiert wurde.

Die Stärken von Gebäudeautomatisierung und Energiemonitoring sind in der Branche bekannt: Nun gibt es erstmals eine Förderung für die Umsetzung der Maßnahmen für große Gebäude.

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Die Studie: Effiziente CO2-Einsparungen durch Gebäudeautomation

Die Kernergebnisse der Studie, die vom Industriewissenschaftlichen Institut durchgeführt wurde besagen, dass Investitionen in Gebäudeautomation kosteneffektiven Klimaschutz ermöglichen - insbesondere im Vergleich zu rein thermischer Sanierung.

Um eine Kilotonne (= 1.000 t) Kohlendioxid pro Jahr einzusparen, sind 6,55 Millionen Euro an Investitionen in thermische Sanierung notwendig – aber nur 2,29 Millionen an Investitionen in Gebäudeautomation. Diese ermöglichen somit zweieinhalb bis dreifach höhere CO2-Einsparungen bei gleichbleibender Investitionssumme. In einer Szenario-Betrachtung werden mittels Investitionen in Gebäudeautomation gesamtwirtschaftlich rund eine Milliarde Euro an heimischer Produktion sowie 7.800 Arbeitsplätze ermöglicht.

Kommentar: Es ist höchste Zeit für eine nachhaltige Energiezukunft

Klimaforschende warnen bereits seit 1965 vor Ursachen und Folgen des Klimawandels. Dennoch steigt die Nutzung fossiler Energieträger, damit der Kohlenstoffdioxid-Gehalt der Atmosphäre und so die Erderwärmung. Diese Entwicklung bringt weltweit wachsende Kosten, Schäden und Verluste mit sich. Technische, sozioökonomische und ethisch akzeptable Lösungen sind verfügbar. Mehr als ein halbes Jahrhundert Wissen haben wir mittlerweile angesammelt dafür. In der gleichen Zeit ist das Internet entstanden, das Smartphone, die bemannte Raumfahrt. Konkret: Wir müssen sehr rasch viel mehr tun, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Auch einem aktuellen, vorliegenden Bericht des Umweltbundesamts zufolge verfehlt Österreich bei Fortschreibung der bisherigen Klimaschutzmaßnahmen ganz klar die EU-Klimaziele für 2030: Die Treibhausgasemissionen würden dann bei 42 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent liegen – das wären 12 Millionen mehr als vorgesehen. Was hält uns davon ab, ein Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken und so die Energiewende zu schaffen?

Ungenutzte Hebel

Es ist höchste Zeit, dass wir uns mit den unausgeschöpften Potenzialen der CO2-Reduktion auseinandersetzen. Wie in jedem Bereich, gibt es auch in der Klimadebatte „blinde Flecken“ – einer der größten davon ist der Gebäudebereich. Weitgehend ungenutzte Hebel zur Reduktion steigender Emissionen in diesem Sektor liegen in digitalen Gebäudetechnologien bzw. in der Gebäudeautomation. Bei Verankerung von Gebäudeautomation als fester Bestandteil von Sanierungstätigkeiten könnten wesentliche Klimaschutzpotenziale realisiert werden. In Smart Buildings wird nämlich nur dann Energie verbraucht, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Das reicht von einfachen Bewegungsmeldern bis hin zu intelligenten, vernetzten Gebäudesteuerungen.

Von fossilen Energiequellen zu elektrischen Alternativen


Um die im Rahmen des „Green Deals“ der EU vereinbarten Ziele zu erreichen, muss der Gebäudesektor in Europa, somit auch in Österreich, bis spätestens 2050 CO2-neutral werden. Das ist für diesen Bereich ein sehr kurzer Zeitraum. Darüber gibt es hierzulande leider noch zu wenig konkreten Diskurs in der Öffentlichkeit und die Bewusstseinsbildung fehlt – nicht nur für die Digitalisierung von Gebäuden, sondern auch für den gesamten Heizungsbereich und andere Technologien. Ein Großteil davon wird elektrisch. Wir wenden uns von fossilen Energiequellen ab und dieser Wandel erfordert dringend eine zügige Erweiterung der Netzinfrastruktur.

Die Lösung: Smart Building und Energiemanagement

Als Marktführer im Elektrogroßhandel haben wir uns bei Rexel Austria in den letzten Jahren eine Pionierstellung im Bereich Smart Building und Energiemanagement aufgebaut. Mit dieser Expertise unterstützen wir unsere Kund:innen – zu denen mehr als 16.000 Unternehmen aus dem Elektrohandel, -gewerbe, der Industrie und dem Facility Management gehören – gesamthaft. Unabhängig von den Energiepreisen hat vor allem die Nachfrage nach Energiemonitoring-Systemen in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Diese Investitionen rechnen sich in jedem Fall und ermöglichen Unternehmen, sich nachhaltig zu positionieren. Genau diesen Weg gehen wir auch intern bei Rexel, nicht nur in der Zentrale, sondern an allen unseren 18 Standorten österreichweit.

Energieeffizienz ins Bewusstsein rücken

Unser Ziel ist es, das Thema Energieeffizienz noch stärker in die öffentliche Debatte zu integrieren. Wir möchten ein Bewusstsein für nachhaltige Energienutzung schaffen und gemeinsam mit unseren Partner:innen dazu beitragen, ein Umdenken zu bewirken – das betrifft alle Sektoren, die Wirtschaft, die Infrastruktur, die öffentliche Hand sowie die privaten Gebäude. Indem wir auf einen ganzheitlichen und nachhaltigen Energiekreislauf hinarbeiten, schaffen wir es, Ressourcen effizienter zu nutzen, Emissionen zu reduzieren und langfristig eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten. Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Anstrengungen auf die Bereiche konzentrieren, in denen wir gemeinsam etwas bewegen können.

Pfarrwaller Rexel
Rober Pfarrwaller, CEO Rexel Austria - © Ivanashoots