Licht : Wien ökologisiert Straßenbeleuchtung weiter

Bezirksvorsteher Franz Prokop und Stadträtin Ulli Sima

Bezirksvorsteher Franz Prokop und Stadträtin Ulli Sima

- © PID/Christian Fürthner

Voll im Zeitplan befindet sich die aktuelle Ökologisierung der Wiener Straßenbeleuchtung. Während die sogenannten 50.000 Seilhängeleuchten bereits in den letzten Jahren auf LED umgerüstet wurden, läuft nun seit über einem Jahr Phase 2. Im Rahmen dieser werden bis 2026 die 80.000 Ansatzleuchten - also jene, die an einem Mast befestigt sind - modernisiert. Seit Jänner 2021 werden die neuen Ansatzleuchten produziert und angeliefert, mit Ende des 1. Quartals 2022 waren das rund 14.500 Stück.

„Die Umrüstung auf moderne LED-Lampen ist ein wesentlicher Beitrag für unsere Klimamusterstadt, wir sparen so nicht nur bis zu 60 Prozent der bisher benötigten Energie, sondern seit dem Umrüstungsbeginn 2017 rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein“, so die für die Beleuchtung zuständige Stadträtin Ulli Sima. Bereits im Rahmen der Phase 1 wurde mit der Umrüstung Seilhängeleuchten aktiver Klimaschutz betrieben. Rechnet man all diese 50.000 Leuchten zusammen, sind das immerhin 11,3 Mio. kWh pro Jahr – das entspricht dem jährlichen Energiebedarf von 2.500 Wiener Haushalten.

Eigenentwicklung der MA 33

Die für die Wiener Straßenbeleuchtung zuständige "MA 33 – Wien leuchtet" hat eigene Leuchtmittel-Modelle entwickelt, die den hohen Anforderungen für die öffentliche Beleuchtung in Wien gerecht werden. „Dies hat den Vorteil, dass die Stadt Wien an keinen bestimmten Hersteller gebunden ist. Die neuen Leuchten bieten aufgrund ihres modulartigen Aufbaus die notwendige Flexibilität für den ständigen Technologiewandel. Zudem sind sie aufgrund geringer Wartungskosten und einer langen Lebensdauer ideal für eine Großstadt wie Wien“, erläutert der stellvertretende Abteilungsleiter der MA33 und Projektleiter Gerhard Grasnek.

Gezielte Lichtführung

Durch die neuen Leuchten wird eine gleichmäßige Helligkeit von Straßen und Gehwegen erzeugt, die für eine gute Wahrnehmung von Verkehrshindernissen sorgt. Künftig werden alle Leuchten in einem Straßenzug dieselbe Lichtfarbe haben, Konfliktzonen wie ungeregelte Kreuzungen und Schutzwege werden intensiver beleuchtet. Die Straßenbeleuchtung wird aus Effizienzgründen gedimmt. Ausgenommen davon sind Konfliktzonen sowie die Geh- und Radwege in Wien.

Zudem vermeiden die neuen Leuchten durch die gezielte Lichtführung nach unten die direkte Aufhellung des Nachthimmels. Das wiederum reduziert die Lichtverschmutzung. Das Licht schützt auch die Wiener Insektenpopulation und trägt so zum Artenschutz bei: Vergleichsstudien mit modernen LED-Leuchten haben gezeigt, dass diese bis zu 80 Prozent weniger Insekten als die bisherigen Leuchten anlocken. Abgesehen vom aktivem Klima- und Insektenschutz bringen die neuen Leuchten auch einen angenehmen Nebeneffekt: durch die verbesserte Lichtführung dringt weniger Licht in die Wohnräume und lässt die Wiener*innen so künftig besser schlafen.