Erneuerbare Energie : 3.000 PV-Paneele für Wiener Stadthalle

v.l.n.r. Wiener Stadthalle-Geschäftsführer Matthäus Zelenka, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer

Wiener Stadthalle-Geschäftsführer Matthäus Zelenka, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer (v.l.n.r.)

- © David Bohmann

Ende Oktober wurde das letzte der rund 3.000 Photovoltaik-Paneele am Dach der Halle D der Wiener Stadthalle, ein Unternehmen der Wien Holding, montiert. Damit konnten die Arbeiten an einer der größten innerstädtischen Photovoltaikanlagen planmäßig abgeschlossen werden und der Probebetrieb nach weniger als vier Monaten Bauzeit starten. Nach einer kurzen Testphase im November soll die PV-Anlage im Dezember den Vollbetrieb aufnehmen. „Unser Ziel ist es, durch das Zusammenspiel von Energiesparmaßnahmen sowie dem Ausbau weiterer Dachflächen in den nächsten fünf Jahren 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen", erklärt Stadthalle-Geschäftsführer Matthäus Zelenka.

Die Anlage kommt auf eine Gesamtleistung von 1.123 kWp. Pro Jahr können so rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden – das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 580 Einpersonen-Haushalten in Wien.
Peter Hanke, Wirtschaftsstadtrat

2.956 Photovoltaik-Module

Die mit der Photovoltaik-Anlage verbaute Fläche am Dach der Halle D ist mit fast fünfeinhalbtausend Quadratmeter so groß wie 21 Tennisplätze und befindet sich auf einer Höhe von 25 Metern. Insgesamt wurden 2.956 Photovoltaik-Module auf der Dachfläche von insgesamt 5.386 m² geschraubt.

Dabei kamen rund 16.000 Stück Dachfalzklemmen für die Montage der einzelnen Paneele zum Einsatz. Darüber hinaus wurden im Dach 2.500 Laufmeter Wechselstrom-Kabel mit einem Gesamtgewicht von 11 Tonnen und 20 Kilometer Gleichstromkabel verlegt.

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Wien Holding/Wiener Stadthalle: Riesige Photovoltaik-Anlage fertig gestellt
© David Bohmann

Pro Jahr können so rund 1,1 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Das ist in etwa so viel wie 580 Ein-Personen-Haushalte in Wien jährlich verbrauchen. Laut Berechnungstool der Österreichischen Energieagentur können damit jährlich 486 Tonnen Kohlendioxid gespart werden. Der grüne Sonnenstrom wird zu zwanzig Prozent in der Wiener Stadthalle selbst verwendet – etwa für die Kaltwasser-Erzeugung und Kühlung der Halle D oder die Eis-Erzeugung in der EisStadthalle (Halle C).

Die überschüssigen 80 Prozent werden in das Netz von Wien Strom eingespeist. Damit können 230 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden. Insgesamt wird die neue Photovoltaik-Anlage rund ein Drittel des Strombedarfs der Wiener Stadthalle abdecken. Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf rund zwei Mio. Euro und werden von der Wiener Stadthalle getragen.

Weitere Maßnahmen in Planung

Seit September 2022 ist die Wiener Stadthalle offiziell EMAS-zertifiziert. Die Abkürzung EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ und ist seit 1993 das freiwillige europäische Umweltmanagement, ein Instrument für eine nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft und in der Verwaltung. Ziel von EMAS ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Mit einer bzw. einem externen Energieberater*in werden gerade weitere kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Energiereduktion evaluiert.

Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig zusätzlich zur eigenen Produktion von grünem Strom auch konkrete Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen umzusetzen. Dazu zählen die Etablierung eines intelligenten Licht-, Wärme- und Kältemanagements, die Beschleunigung der schon eingeleiteten LED-Offensive, die Evaluierung des Potentials von Wärmerückgewinnung in der Halle D sowie die thermische Sanierung der Außenhüllen.

Gut zu wissen: Über die Wiener Stadthalle

Die Wiener Stadthalle veranstaltet jährlich über 300 Veranstaltungen mit rund einer Million Besucher*innen. Nach den Plänen von Stararchitekt Roland Rainer erbaut und 1958 eröffnet, stehen am Standort sechs unabhängig voneinander wie auch gemeinsam, bespielbare Hallen mit einem Fassungsraum von bis zu 16.000 Besucher*innen (Halle D).