Energiepolitik : Branchenverbände plädieren für Mehrwertsteuer-Befreiung von PV-Anlagen

PV Aufdachanlage
© Kioto/Dipo Murska Sobota

Die von Energieministerin Leonore Gewessler angesprochene Streichung der Mehrwertsteuer auf die Anschaffung einer Photovoltaikanlage könnte eine große und unbürokratische Abhilfe bei der aktuell herausfordernden Fördersituation bei privaten Anlagen sein. „Die Bundesinnung fordert diese Maßnahme zwar bereits seit Jahren – dass es nun so weit sein könnte, ist eine positive Entwicklung in Richtung Bürokratieabbau für alle Bürger*innen und vor allem für das Elektrogewerbe, das in den meisten Fällen die Förderabwicklung übernimmt“, spricht sich Andreas Wirth, Bundesinnungsmeister, klar für den Vorstoß der Energieministerin aus.

Der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) bekräftigt den Vorschlag. „Die Streichung der MwSt. auf PV-Anlagen ist ein längst überfälliger Schritt. Andere EU- Länder wie Deutschland gingen den Schritt der Mehrwertsteuer-Anpassung bereits und dies wird positiv angenommen. Es wird Zeit, dass Österreich hier auch reagiert und diesen einfachen Hebel bewegt“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. Beide Vertreter appellieren an die Verantwortlichen der Politik und hier vor allem an Finanzminister Magnus Brunner, den Vorschlag der Mehrwertsteuer-Anpassung zu prüfen, um bei den Endkund*innen, den österreichischen Elektrotechniker*innen und der Förderstelle für Entlastungen zu sorgen.

Es wird Zeit, dass Österreich hier auch reagiert und diesen einfachen Hebel bewegt.
Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria

Dass Mehrwertsteuersätze als Instrument fungieren könnten, ist kein neues Konzept. So diente etwa eine entsprechende Absenkung bereits in der Corona-Krise als Abfederungsmaßnahme für Bereiche, die besonders schwer getroffen waren. Zudem herrschen in Österreich unterschiedliche Steuersätze auf unterschiedliche Güter – warum eine PV-Anlage zur Sonnenstromerzeugung hier nicht bereits eine Ausnahme darstellt bzw. einem niedrigeren Satz unterworfen ist, sei laut PV Austria nicht nachvollziehbar. Nun müsse diese Maßnahme rasch finalisiert und umgesetzt werden, damit auch dieses Jahr wieder ein Rekord-Zubaujahr für die Photovoltaik werde.

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