Photovoltaik : Bremst der österreichische Föderalismus den PV-Boom?

PV-Freiflächenanlage
© Sun Contracting AG

Auch wenn in Österreich einige Bundesländern sehr engagiert sind, was den Ausbau der Photovoltaik betrifft, stellte der Branchenverband Photovoltaic Austria ein eher zurückhaltendes Zeugnis aus (Elektropraxis@Punktum berichtete). Bis auf Oberösterreich hat keines der neun Bundesländer seine Ausbauziele erreicht. Ein Grund: Die legistischen Rahmenbedingungen seien durchwachsen und wurden im letzten Jahr nur punktuell verbessert, so PV Austria.

Zum "PV-Machtkampf in Österreich" meldet sich nun auch die Sun Contracting Gruppe, Anbieter von Photovoltaik Contracting für Gewerbe, Industrie und den öffentlichen Sektor, zu Wort. Wien positioniere sich im Bereich des Erneuerbaren-Ausbaus zwar gerne als österreichischer Musterschüler – die Realität sei aber ernüchternd: Es gebe zwar aktuell Solarpflichten – der große Schlag bleibe allerdings überall aus, lautet das Fazit der Gruppe. Einzig die Steiermark engagiere sich im Bereich Agri-Photovoltaik derzeit stark. Der Fokus liege hierauf auch in Oberösterreich.

Die Ursache der Zurückhaltung verortet Sun Contracting im österreichischen Föderalismus. Unterschiedliche Kompetenzaufteilungen zwischen Bund und Ländern würden dafür sorgen, dass der rechtliche Rahmen keiner konsequenten Linie folgt, die Bundesländer ihre eigenen Regeln machen und die Klimaziele selbst festlegen – ebenso wie die Erreichung dieser Ziele. Doch um ernste und greifende Maßnahmen setzen können brauche es ein Miteinander. Bei ebendiesem Miteinander hakt Sun Contracting mit dem Contracting-Geschäftsmodell ein. Derzeit hält die Unternehmensgruppe bei einer installierten und projektierten Photovoltaikleistung von 106,7 Megawattpeak in vier europäischen Ländern.

Gut zu wissen: Was ist Photovoltaik Contracting?

Photovoltaik Contracting ist ein Geschäftsmodell, bei dem leerstehende Dächer oder freie Flächen gepachtet werden, darauf eine Photovoltaikanlage errichtet und betreiben sowie dafür eine Vergütung bezahlt wird. Der Strom, der dadurch produziert wird, kann entweder direkt vor Ort verbraucht werden oder zu einem beliebigen Prozentsatz ins öffentliche Netz gehen.

Keine Investitionskosten

Die Kosten für Material, Lieferung und Montage der Photovoltaikanlagen trägt die Sun Contracting Gruppe bei Photovoltaik Contracting selbst, die Wartungs- und Instandhaltungskosten während der Contracting Laufzeit ebenso. Bei voller Einspeisung ins Netz wird der Strom vom Netzbetreiber vergütet, bei teilweiser oder gänzlicher Nutzung vor Ort wird eine fixe Energievergütung vereinbart, die die gesamte Vertragslaufzeit - mindestens 20 Jahre - überdauert.

>> Tipp der Redaktion: Diese Beiträge könnten Sie außerdem interessieren!

PV Austria stellt Zeugnisse für PV-Ausbau der Bundesländer aus

CLEEN Energy baut Sonnendeponien in Deutschland

Suntastic.Solar steigt ins Contracting-Geschäft ein