Energiewende : APG: Fünf Wünsche ans Energiechristkind

Österreich hat mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) den ersten Schritt in Richtung eines nachhaltigen Energiesystems gemacht. Bis 2030 sollen zusätzlich 27 TWh nachhaltige Energie produziert werden, damit 2030 der gesamte Strombedarf Österreichs aus erneuerbaren Quellen stammt. „Als zentraler Akteur in der Energiewirtschaft ebnet Austrian Power Grid (APG) mit seiner Strominfrastruktur und deren Modernisierung den Weg für die Integration der erneuerbaren Energien bei gleichzeitig sicherer Stromversorgung", erklärt Gerhard Christiner, technischer Vorstand von APG. Zusätzlich gelte es, mittels modernster, digitaler Plattformtechnologien alle Akteure des Energiesystems zu integrieren.

Schaffen von Kapazitäten

Insgesamt investierte APG alleine heuer rund 360 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur. In den kommenden zehn Jahren sind es sogar 3,5 Milliarden Euro die in die Strominfrastruktur der APG gesteckt werden. Der eben von der E-Control genehmigte Netzentwicklungsplan beinhaltet 46 Projekte. „Damit verbunden ist ein Totalumbau unseres Stromsystems durch wichtige Leitungsgroßprojekte wie die Weinviertel-, Salzburgleitung oder den Zentralraum Oberösterreich sowie die Errichtung 20 neuer Umspannwerke als Einspeisepunkte für die überregionale Verteilung der erneuerbaren Energieträger. Die damit geschaffenen Kapazitäten ermöglichen es uns zukünftig konsument:innenfreundlichen, preisgünstigen Strom für Einzelverbraucher, Wirtschaft und Industrie in Österreich verfügbar zu machen “, freut sich Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand von APG.

Das soll unter dem Christbaum liegen

Je früher die Projekte umgesetzt werden, desto früher kann ein Nutzen aus ihnen gezogen werden. „Weitere Zeitverzögerungen bei der Umsetzung der Projekte haben sowohl für die Energiewende als auch die sichere Stromversorgung negative Folgen. Zeitverzögerungen wie bei der Salzburgleitung um zehn Jahre können wir uns nicht mehr leisten. Daher ist die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren 2022 vom Gesetzgeber auf den Weg zu bringen“, sind sich beide APG-Vorstände einig. Die APG wünscht sich daher zusammenfassend folgende fünf Packerl unter dem Christbaum:

Schnellere Genehmigungsverfahren – beschleunigtes Verfahren für das Upgrade von Stromleitungen

Abgestimmte Gesamtsystemplanung (Speicher, Netz, Produktion, Reserven, Nutzung modernster digitaler Plattformtechnologien)

Schutz von Planungs- und Bestandstrassen

Gesicherte Finanzierung durch ein modernes Regulierungssystem

Ausstattung der Behörden mit genügend Ressourcen

„Wenn es uns gemeinsam gelingt, in diesen fünf Bereichen die Weichen zu stellen und gleichzeitig vom Planen ins Tun zu kommen, dann werden wir den Zielbahnhof der sicheren Energiewende erreichen“, sagen die Vorstände abschließend.

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