Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften : Für EEGs: Landkarte, Dienstleistungs-Liste und Benefit-Tool
Die Gründung und das Betreiben einer Energiegemeinschaft ist für viele Neuland, doch das Rad muss dafür nicht neu erfunden werden. Erfahrungsaustausch mit anderen EGs oder die Inanspruchnahme externer Unterstützung können dabei helfen. Dafür bietet die Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften nun eine EG-Landkarte und eine Liste von Dienstleistenden auf ihrer Website an.
Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG) und Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) können sich in der Online-Landkarte „Energiegemeinschaften in Österreich“ eintragen. Die Informationen umfassen den Namen und die Art der EG, eine kurze Beschreibung, Kontaktdaten sowie die Zusammensetzung der Energieaufbringung. Beim Reinzoomen auf der Karte werden dann sogar die einzelnen Erzeugungsanlagen sichtbar. „Die Landkarte erleichtert es, mit anderen EGs in Kontakt zu treten, um sich über Herausforderungen, Lösungsansätze und Erfahrungen auszutauschen“, beschreibt Eva Dvorak, die Leiterin der Koordinationsstelle, die Benefits des neuen Tools. Gleichzeitig biete die Karte eine gute Möglichkeit, auf die eigene EG aufmerksam zu machen und neue Mitglieder zu finden.
Auf der Suche nach Unterstützung?
In der ebenfalls neuen Dienstleistenden-Liste werden Expert*innen und Unternehmen aufgenommen, die partielle oder umfassende Dienstleistungen für Energiegemeinschaften anbieten: Zum Beispiel Unterstützung bei der Erstellung eines Tarifsystems oder beim Ausbau der Erzeugungskapazitäten, Datenerfassung, -verarbeitung und Abrechnungen oder Rechtsberatung, etwa bei der Vertragsgestaltung. Weiters enthalten die Einträge eine Kurzbeschreibung der Anbietenden sowie Referenzprojekte – und natürlich die Kontaktdaten.
Vom Benefit-Tool profitieren
Mit dem „Benefit-Tool“ stellt die Koordinationsstelle ein weiteres praktisches Online-Tool zur Verfügung: Es hilft vor allem dabei, das optimale Verhältnis von Erzeugung und Verbrauch innerhalb einer EEG zu finden. Um die gewünschten Informationen zu erhalten, benötigt man die wichtigsten Daten der EEG: Den Gesamtverbrauch der Mitglieder ohne eigene Erzeugungsanlagen, Stromverbrauch und Leistung der Überschusseinspeisenden sowie die Leistung von reinen Erzeugungsanlagen – Photovoltaik, Kleinwasserkraft und Wind.
Sind diese Daten eingegeben, werden Autarkie- und Nutzungsgrad sichtbar. Man sieht einerseits, wie viel Prozent des Stromverbrauchs private Eigendeckung und Bezug aus der EEG ausmachen und wie viel Prozent aus dem Stromnetz bezogen werden müssen. Andererseits erkennt man auf einen Blick, wie viel des erzeugten Stroms innerhalb der EEG genutzt wird und wie viel ins Netz fließt. Gleichzeitig wird die CO2-Einsparung der EEG im Vergleich zum reinen Netzbezug (österreichischer Strommix) ausgewiesen. Bei der Eingabe des Netzgebiet, werden die Ersparnisse bei den Gebühren – derzeit vor allem durch das reduzierte Netznutzungsentgelt – angezeigt.
Der Bereich „Mein Objekt“ bietet die Möglichkeit nachzuvollziehen, wie es sich auswirkt, wenn die EEG ein weiteres Mitglied aufnimmt – einen Haushalt oder Betrieb mit oder ohne PV-Anlage und Batteriespeicher. Die EEG sieht dadurch sofort, welche Folgen das für die gesamte Energiegemeinschaft hat. Und das potenzielle neue Mitglied erfährt, wie viel Prozent seines Strombedarfs es aus der EEG beziehen könnte, aber auch wie viel Sonnenstrom es der EEG liefern könnte – aus der bestehenden oder geplanten PV-Anlage. Natürlich können auch fiktive Werte eingegeben werden. So lässt sich mit dem Benefit-Tool beispielsweise rasch festzustellen, ob sich eine EEG lohnen würde.