E-Mobilität : Zweites Leben für Lithium-Ionen-Akkus

Riello Power Systems, deutsches Tochterunternehmen des weltweit größten inhabergeführten USV-Herstellers Riello UPS, feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum. Während dieser Zeitspanne wurde auch die Produktpalette umfangreicher: Vor einigen Jahren erweiterte das Unternehmen sein Produktportfolio um Energiespeichersysteme, welche unter anderem in der E-Mobilität angewandt werden. So hat Riello zum Beispiel mit Second-Life-Batterien bestückte Container für das Laden von E-Autos entwickelt.

Aus 32 mach 300

„Aktuell ist in Deutschland noch keine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vorhanden. Und bei vielen bestehenden Lademöglichkeiten ist die Leistung so stark begrenzt, dass die Fahrzeuge acht bis zehn Stunden angeschlossen bleiben müssten“, erläutert Mathias Sigl, Geschäftsführer von Riello Power Systems. Zusammen mit dem Partnerunternehmen Streetscooter, einem Hersteller von Elektro-Nutzfahrzeugen, hat Riello Power Systems jedoch mobile Ladecontainer mit internem Energiespeicher entwickelt, die sich flexibel aufstellen lassen – auch an kleinen Verteilzentren, in denen es nur Standard-Stromanschlüsse gibt. „Unsere Anlagen verfügen über einen 32 A-Netzanschluss, über den der Speicher nachgeladen werden kann, stellen aber 300 Ampere zur Verfügung“, so Sigl.

Die mobilen Speichersysteme von Riello Power Systems eignen sich aber nicht nur für Nutzfahrzeuge: So baute das Unternehmen bereits auf dem Weltwirtschaftsforum 2019 in Davos eine mobile 750 kW-Speicherlösung auf. Mit diesem Container gelang es, die etwa 40 Elektroautos der dort für den Transport der Teilnehmer genutzten Audi e-tron-Flotte in einem Turnus von jeweils nur 15 min nachzuladen.

Zehn Jahre zusätzliche Nutzungsdauer

Hinzu kommt, dass sich die Riello-Speicherlösungen mit Second-Life-Batterien aus Elektrofahrzeugen bestücken lassen. „Lithium-Ionen-Akkus, die nicht mehr in E-Autos verwendet werden dürfen, können von den Automobilherstellern an uns veräußert und anschließend in den Energiespeichern noch etwa zehn Jahre genutzt werden“, so Sigl. Da hohe Entsorgungskosten für LiIon-Batterien in die derzeitigen Preise für Elektroautos mit einberechnet sind, könnte ihre Weiternutzung in Speicherlösungen in Zukunft zu sinkenden Preisen beitragen, glaubt Sigl.

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