Controllino-Gründer Marco Riedesser : Controllino steigt in Gebäudeautomation ein
Alles begann mit einer kaputten Espressomaschine. Um das Gerät zu reparieren, programmierte Marco Riedesser ein Arduino-Prozessorboard. „In der Folge habe ich mich gefragt, ob es auch ein frei programmierbares, auf Arduino basierendes Produkt für die Industrie gibt.“ Gab es nicht, jedenfalls nicht auf professionellem Niveau.
2016 wurde schließlich das Vorgängerunternehmen von Controllino in Innsbruck gegründet und mit den Produktvarianten Mini, Maxi und Mega der Grundstock des heutigen Produktportfolios gelegt. „So bin ich als Elektroniker in die Automationswelt reingepurzelt“, erinnert sich der Controllino-CEO.
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Kontrolle liegt bei der Kundschaft
Die Internationalisierung geschah in der Folge praktisch von selbst. „Die Problemstellung und die Computing-Platform Arduino waren immer schon international.“ Heute kommen Controllino-Produkte in allen Branchen zum Einsatz – egal ob Industrieautomation, Prüfmittelbau oder Bildungswesen. Der Grund dafür: „Alles aus unserem Haus ist frei programmierbar. Kund*innen haben die totale Kontrolle über Funktionalitäten und Code. Sie müssen nicht zum Hersteller der Steuerung gehen, sondern können sofort und selbst implementieren bzw. Änderungen oder Korrekturen vornehmen.“ Immer wichtiger werde der Sicherheitsaspekt. „Auch hier kann ich unmittelbar reagieren.“
Aktoren für die Gebäudeautomation
Schon bislang waren die Produkte grundsätzlich für die Gebäudeautomation geeignet, wenn auch nicht darauf ausgerichtet. Das soll sich ändern: Für die Ende April stattfindende Hannover Messe kündigt der Unternehmenschef frei programmierbare Relais- und Dimm-Aktoren an, basierend auf Ethernet, SPE. Noch sei die Gebäudeautomatisierung in den Händen geschlossener Standards wie KNX und Dali. Das soll sich jedoch bald ändern.
„Die Basis-Firmware stellen wir zur Verfügung. Elektrotechniker*innen haben die Möglich-keit, diese eigenständig zu adaptieren.“ Als Fürsprecher von mehr Freiheit in der Automation ist Riedesser naturgemäß kein Freund von Feldbus-Systemen. Er bevorzugt Ethernet und SPE. Dass es kaum Endgeräte für Letzteres gibt, ist ein Mangel, dem er mit einem neuen Produkt, der IO-Bean, abhelfen möchte. „Bis zur Hannover Messe ist der Sensor-Adapter einsatzbereit. Geben wird es ihn in einer SPE-, CAN- sowie RS-484-Variante.“