Kühlschrank und Co. : Elektrogeräte müssen leichter zu reparieren sein

Wer kennt das nicht – das Gerät ist noch gar nicht so alt und sieht eigentlich noch gut aus, doch es geht bereits kaputt. Mangels Reparaturerfahrung landet es dann schnell einmal im Müll. Ginge es nicht auch anders?

Tatsächlich landen viele Elektrogeräte sehr schnell auf der Müllhalde – und das nicht unbedingt nur, weil sie schnell kaputtgehen, sondern auch, weil sie schwer zu reparieren sind. Eine Umfrage von Stiftung Warentest ergab, dass nur etwa 40 Prozent der Kühlschrankreparaturen erfolgreich sind.

Mit März 2021 soll sich das ändern, denn ab dann soll nur mehr leichter reparierbare Haushaltsgeräte auf den Markt kommen – per EU-Gesetz.

Und die Schraube wartet zehn Jahre

Auch ein weiterer Aspekt soll sich mit dem neuen Gesetz ändern: die Kosten der Reparatur. Denn diese ist oft nur mit Spezialwerkzeug des Herstellers möglich. In Zukunft soll auch herkömmliches Werkzeug genügen. Eine Reparatur durch einen anderen Betrieb wäre dann leichter möglich. Hersteller müssen außerdem – je nach Gerät – bis zu zehn Jahre die Versorgung mit Ersatzteilen garantieren.

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Nicht nur Verbraucher sollen von dem neuen Gesetz profitieren. Viele Rohstoffe und Energie sollen eingespart werden, da weniger neue Geräte produziert werden müssen. Der Verbrauch von Kupfer, Eisen und Aluminium etwa könnte sinken. Der Stromverbrauch der EU soll sich außerdem um 167 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr reduzieren – das ist so viel, wie Dänemark in einem Jahr verbraucht und entspricht Kohlendioxidemissionen von 46 Millionen Tonnen.

Doch es gibt auch Kritik. Die Industrie beklagt, die Ersatzteillagerung würde ins Unendliche wachsen – manche Elektrogroßgeräte haben bis zu 1.800 Einzelteile. Auch die Bereitstellung und Lagerung dieser würde Ressourcen kosten.

Das Gesetz wird trotzdem kommen. Und was Geschirrspüler, Kühlschrank und Co. Vormachen, soll in ein paar Jahren auch für Kleingeräte wie Toaster gelten.

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