Projekt EECONE : Forschung an grüner Elektronik für Europa

ATS PCB Production

Leiterplatten-Produktion bei AT&S

- © AT&S

49 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, welche die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, arbeitet im Projekt EECONE (European ECOsystem for greeN Electronics) ab sofort an der Entwicklung neuer Technologien, um die Elektronikproduktion in Europa nachhaltiger zu gestalten. AT&S und Silicon Austria Labs sind österreichische Projektpartner.

EECONE ist ein groß angelegtes Forschungsprojekt unter der Führung des deutschen Chipherstellers Infineon, das neue Wege finden soll, die Elektronikindustrie in Europa entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachhaltiger zu machen. Ziel ist es, den Einsatz wertvoller Ressourcen in den Herstellungsprozessen zu minimieren, indem bessere Möglichkeiten zur Wiederverwertung, Reparatur und Aufbereitung von elektronischen Bauteilen und unter anderem auch alternativ einsetzbare Materialien erforscht werden. Das Projekt mit einem Volumen von 35 Mio. Euro ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Europäischen Union und den beteiligten Mitgliedsstaaten mit 20 Mio. Euro gefördert.

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EECONE Logo
© EECONE
Elektronik spielt eine Schlüsselrolle, um die Nachhaltigkeit von vielen Anwendungen zu verbessern. Das reicht jedoch nicht aus. Auch die Elektronik selbst muss grüner werden.
Constanze Hufenbecher, Vorstand und Chief Digital Transformation Officer von Infineon

Zehn Anwendungsbeispiele

EECONE orientiert sich am 6R-Konzept (Reduce, Reliability, Repair, Reuse, Refurbish, Recycle); Elektronik soll mit weniger Materialeinsatz auskommen und länger zuverlässig arbeiten, gleichzeitig besser reparierbar, wiederverwendbar und einfacher aufzuarbeiten sowie zu recyceln sein. An insgesamt zehn Anwendungsbeispielen aus verschiedensten Branchen soll erarbeitet werden, wie grüne Elektronik aussehen kann.

Die Anwendungen stammen aus den Bereichen Automobil, Consumer Electronics, Gesundheit, Informations- und Kommunikationstechnologie, Luftfahrt und Landwirtschaft. Dabei geht es beispielsweise darum, durch dünnere oder kleinere Leiterplatten den Materialeinsatz zu reduzieren oder durch einfach trennbare Materialien die Nachhaltigkeit zu verbessern. Nicht nur Leiterplatten, auch Halbleiter sollen austauschbar und Geräte so reparierbar werden. Mit den erforderlichen Technologien können auch die Wiederverwendung und das Recycling der Bauteile ermöglicht werden.

Auch sollen Technologien entwickelt werden, die beispielsweise in IoT-Geräten selbst Energie erzeugen und speichern. Neue Ökomaterialien sollen das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien verbessern. Künstliche Intelligenz soll zum Einsatz kommen, um die Lebensdauer von Elektronik zu verlängern. Und schließlich sollen auch Tools für nachhaltigeres Elektronikdesign einschließlich umfassender Folgenabschätzung für den Elektronikeinsatz entwickelt werden. EECONE umfasst zudem die Nutzung, Verbreitung und Standardisierung sowie die Schulung von Fachleuten im Umgang mit Elektroschrott.

AT&S forscht an grünen Leiterplatten

„Auch bei uns wird eine ganzheitliche Betrachtung des Produktlebenszyklus ins Zentrum gestellt. Wir sind stets bemüht, unsere Produkte und Produktionsabläufe so nachhaltig wie möglich zu gestalten und investieren deshalb 1,2 Mio. an Eigenmitteln und Förderungen in das Projekt", sagt Marina Hornasek-Metzl, Senior Director ESG bei AT&S.

Bei AT&S ist die „Ressource Efficiency“-Gruppe der Forschungsabteilung unter der Leitung von Christof Wernbacher und der Schirmherrschaft des ESG-Teams bereits dabei, die ersten Spezifikationen und Umsetzungskonzepte für grüne Leiterplatten zu definieren. „Elektronische Schaltungen stecken heute in fast jedem Gerät, das wir im Alltag nutzen, von der Kaffeemaschine über das Smartphone bis zum Elektroauto", erklärt AT&S CTO Peter Griehsnig.

Andere Projektpartner werden im Rahmen von EECONE parallel daran arbeiten, auch Mikrochips ressourceneffizienter herzustellen und nachhaltiger zu designen. Die Entwicklung von sparsamen, vernetzten Sensoren, die ohne externe Stromversorgung auskommen, ist ebenfalls Teil des Forschungsplans, genau wie die Nutzung von Datenanalysewerkzeugen, um die Lebensdauer von Elektronikprodukten zu optimieren.

Griehsnig Peter ATS
AT&S CTO Peter Griehsnig - © AT&S

Partner des EECONE-Forschungsprojekts

4Mod Technology (FR), Acorde Technologies Sag (ES), Agencia Estatal Consejo superior de Investigaciones cientificas (ES), Aniah SAS (FR), Arcelik A.S. (TR,) Atea Sverige AG (SE), AT&S - Austria Technologie & Systemtechnik (AT), Centre national de la Recherche scientifique (FR), Charokopeio Panepstimio (EL), Commissariat a l'Energie atomique et aux Energies alternatives (FR), Dassault Systemes (FR), Design and Reuse (FR), EcoDC AG (SE), Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der angewandten Forschung e.V. (DE), Get electronique (FR) Infineon Technologies AG (DE), Institut mikroelektronickych Aplikaci SRO (CZ), Institut polytechnique de Grenoble (FR), Interactive fully electrical Vehicles SRL (IT), Interuniversitair Microelectronica Centrum (BE), Leonardo - Societa per Azioni (IT), Luna Geber Engineering SRL (IT), Melsen Tech A/S (DK), Nerosubianco SRL (IT), Orbotech Ltd. (IL), Ozyegin Universitesi (TR), Premo, S.L. (ES), Research Institutes of Sweden AB (SE) Robert Bosch GmbH (DE), Siec Badawcza Lukasiewecz - Instytut Mikroelektronik i Fotoniki (PL), Silicon Austria Labs GmbH (AT), Smartsol SIA (LV), Soitec SA (FR), STMicroelectronics SAS (FR), Synano BV (NL), Technicka Univerzita v Liberci (CZ), Technische Hochschule Deggendorf (DE), Tecnologias Servicios telematicos y Sistemas SA (ES), Teknologisk Institut (DK), Tetradis (FR), Thales dis France SAS (FR), Università degli Studi di Perugia (IT), Université catholique de Louvain (BE), Université Grenoble Alpes (FR), Ustav teorie informace a Automatzizace AV CR VVI (CZ), Vitesco Technologies France (FR), Weeecycling (FR)