Forschung : 9 von 10 Unternehmen haben großes Interesse an Energieforschung

© marketmind/APA-Grafik

Für Energiewende und Klimaschutz ist die Energieforschung ein Schlüsselfaktor. Wie sie von der österreichischen Bevölkerung und heimischen Unternehmen wahrgenommen wird, ist Inhalt des ersten „Stimmungsbarometer Energieforschung“ des Klima- und Energiefonds. Im Fokus der österreichweiten Untersuchung, an der etwa 500 Personen und mehr als 60 Unternehmen teilgenommen haben, standen das Bewusstsein für die Bedeutung von Energieforschung, deren Akzeptanz sowie zukünftiger Handlungsbedarf. Die Befragung soll künftig regelmäßig wiederholt werden.

Obwohl Klimaschutz und Treibhausgas-Reduktion in der Bevölkerung zu den Top Drei der gesellschaftlichen Herausforderungen zählen, ist der Nutzen der Energieforschung in den Köpfen noch wenig verankert. Nur 23 Prozent der befragten Bürger*innen haben sich bereits vor der Befragung mit dem Thema beschäftigt. Bei Wirtschaftstreibenden ist der Anteil mit 84 Prozent weitaus höher. In beiden Gruppen ist Potenzial vorhanden: Jede*r zweite Österreicher*in und neun von zehn Unternehmen haben großes Interesse, in Zukunft mehr über die Aktivitäten in der Energieforschung zu erfahren.

Klimaschutz, Standortrelevanz und Versorgungssicherheit

Der positive Beitrag zum Klimaschutz ist aus Sicht der Bevölkerung (83 Prozent) der größte Nutzen der Energieforschung. Weiters zählen der Austausch fossiler durch erneuerbare Energien (81 Prozent) sowie die Versorgungssicherheit (80 Prozent) für Österreicher*innen zu den wichtigsten Argumenten. Für die Unternehmen stehen die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (96 Prozent), ebenso der Austausch fossiler durch erneuerbare Energien (mit sogar 93 Prozent) und der Beitrag zur künftigen technologischen Souveränität Österreichs bzw. Europas im Fokus. Etwa drei Viertel der befragten Unternehmen geben außerdem an, dass das Ziel der Klimaneutralität 2040 mit aktuellem Stand der Technik nicht erreichbar ist. Die Unternehmen befürworten zudem fast einstimmig, die Stärkung Österreichs als Produktionsstandort für innovative Technologien (97 Prozent), die internationale Positionierung Österreichs als Vorreiter bei innovativen Energietechnologien (96 Prozent) und die Schaffung eines Umfelds durch die Politik, welches die Entwicklung und Testung von Energietechnologien in Österreich ermöglicht (93 Prozent).

Innovationen 'Made in Austria‘ garantieren nicht nur eine sichere und saubere Energieversorgung, sondern sind auch ein wesentlicher Wirtschaftsmotor in den Regionen.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Heimische Produkte als positiv wahrgenommen

Apropos "Made in Austria": Die österreichische Bevölkerung stellt heimischen Produkten und Technologien im Energiebereich ein gutes Zeugnis aus. So ist für drei Viertel der Bürger*innen und neun von zehn Unternehmen der Kauf von innovativen Energietechnologien „Made in Austria“ vorstellbar. Dafür wären beide Gruppen auch bereit, einen höheren Preis zu bezahlen, zum Beispiel für eine Photovoltaik-Anlage. Insgesamt kommen die Studienverantwortlichen von marketmind in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass sich sehr wenige Österreicher*innen bislang mit dem Thema Energieforschung beschäftigt haben, jedoch reges Interesse vorhanden ist. Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds: „Um Klimaneutralität 2040 in Österreich erreichen zu können, brauchen wir sehr rasch gut funktionierende und leistbare Innovationen. Unsere Aufgabe ist es, einerseits das Bewusstsein dafür zu schaffen und Unternehmen genau dort zu unterstützen, wo der Schritt in vom Labor in den nationalen und auch internationalen Markt gesetzt wird.“

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