PV auf Bahnsteigüberdachung : Wiener Westbahnhof bekommt größte innerstädtische Photovoltaikanlage
Moderner, komfortabler und umweltfreundlicher soll es zukünftig auf und über den Bahnsteigen am Wiener Westbahnhof zugehen. Die sanierungsbedürftigen Bahnsteige werden erneuert, mit einem großen Hallendach überspannt und die dadurch entstehende Dachfläche wird zur größten innerstädtischen PV-Anlage: Zur Gewinnung von Grünstrom steht dann einer Fläche 25.000m² oder rund vier Fußballfeldern zur Verfügung. Geplant ist der Baustart im Jahr 2028, die Dächer werden voraussichtlich 2030 fertiggestellt – die PV-Anlage wird im Anschluss errichtet.
Sonnenhauptstadt Wien
Die Photovoltaikanlage auf der Bahnsteigüberdachung soll rund 3.400 MWh Grünstrom pro Jahr erzeugen - das entspricht dem durchschnittlichen Jahresstrombedarf von rund 850 Haushalten. Dieser Strom soll direkt in die Versorgung des Westbahnhofes und aller dort befindlichen Geschäfte und Büros fließen. Zusätzlich wird das Regenwasser durch Retentionslagen im Kiesdach aufgefangen, um es verzögert verdunsten zu lassen. Dies leistet einen Beitrag zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel sowie zur Minderung negativer Hitzeinseleffekte in der Stadt.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler freut sich über das Grünstrom-Projekt: „Die Vorteile der Sonnenenergie liegen auf der Hand. Mit jedem Sonnenkraftwerk gewinnen wir Unabhängigkeit, sauberen Strom, geringere Energiekosten und heimische Wertschöpfung. Zusätzlich sehen wir hier ein Vorzeigeprojekt, bei dem neben dem gewonnenen Strom auch etwas für das Mikroklima und damit für die Aufenthaltsqualität getan wird."
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In Vertretung von Bürgermeister Michael Ludwig ergänzt der Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderat Josef Taucher: „Schon jetzt ist Wien Sonnenhauptstadt. Seit Beginn der Wiener Sonnenstrom-Offensive 2021 konnte die Photovoltaik-Leistung in Wien vervierfacht werden. 10.000 Photovoltaik-Anlagen liefern heute genug Sonnenstrom, um mehr als 57.500 Wiener Haushalte mit klimafreundlichem Strom zu versorgen."
Die Energiestrategie der ÖBB
Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partnern den Eigenversorgungsgrad beim Bahnstrom von 60 auf 80 Prozent und bei den Betriebsanlagen von 11 auf 67 Prozent steigern. Außerdem soll die innerbetriebliche Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25 Prozent gesteigert werden. So werden die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferanten und entlasten auch das öffentliche Stromnetz. Dafür investieren die ÖBB bis 2030 1,6 Mrd. Euro.