Energiegemeinschaften : Energiemonitoring-System erhält OVE-Digitalisierungspreis

Peter Reichel, OVE, Preisträger Hermann Reisenbauer und Stefan Reisenbauer, Roman Eichinger, OVE, Mark Stefan, AIT und Christoph Wanzenböck, Technologieplattform Smart Grids Austria (v.l.n.r.)

Peter Reichel, OVE, Preisträger Hermann Reisenbauer und Stefan Reisenbauer, Roman Eichinger, OVE, Mark Stefan, AIT und Christoph Wanzenböck, Technologieplattform Smart Grids Austria (v.l.n.r.)

- © OVE

Der Österreichische Verband für Elektrotechnik (OVE) hat zum ersten Mal einen Digitalisierungspreis für Energiegemeinschaften vergeben. Gesucht wurden Systeme, die Daten über Lasten und Erzeuger verarbeiten und dadurch elektrische Verbraucher sowie Speicher ansteuern können. Das Siegerprojekt kommt von Softwareentwickler Reisenbauer Solutions.

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Verlässliche Daten sind die Basis für eine optimale Integration von Energiegemeinschaften in unser Energiesystem.
Peter Reichel, OVE

Energiemonitoring für EEGs

Die Energiewende mit dem massiven Ausbau Erneuerbarer Erzeugungsanlagen und die gleichzeitig zunehmende Elektrifizierung bringen die Stromnetze immer öfter an ihre Leistungsgrenzen. Zu ihrer Entlastung können unter anderem auch Energiegemeinschaften beitragen – vor allem dann, wenn Erzeugungsdaten prognostiziert und Lasten gesteuert werden können. Vor diesem Hintergrund hat der OVE im Vorjahr den mit 2.500 Euro dotierten Digitalisierungspreis für Energiegemeinschaften ausgeschrieben. „Verlässliche Daten sind die Basis für eine optimale Integration von Energiegemeinschaften in unser Energiesystem. Wir freuen uns, dass es so viele Einreichungen mit innovativen Lösungen gab“, betonte OVE-Generalsekretär Peter Reichel im Rahmen der Preisverleihung.

Gewinner des Digitalisierungspreises ist ein Energiemonitoring-System von Reisenbauer Solutions. Dieses liefert Energiegemeinschaften Echtzeitdaten über den Verbrauch und ermöglicht ihnen damit lokales Energiemanagement und Verbrauchsoptimierung. Bei größeren Anlagen ist zusätzlich eine Überschusssteuerung über die gesamte Energiegemeinschaft möglich. Anhand einer Visualisierung können die Nutzer*innen selbst einstellen, was optimiert werden soll. Verschlüsselte Verbindungen sorgen außerdem für den nötigen Datenschutz und Cybersicherheit.

Durch ihre hohe Flexibilität sind die Software-Module von Reisenbauer für kleine private Erneuerbare-Energiegemeinschaften genauso interessant wie für große Bürgerenergiegemeinschaften mit Gewerbe- und Industriebetrieben.
Mark Stefan, AIT

Für klein bis groß

Das System kann laufend erweitert werden, ein lokaler Controller ermöglicht außerdem die Anbindung von Geräten mit unterschiedlichen Schnittstellen und Protokollen. Auch ältere Anlagen können auf diese Weise mit neuen Funktionen nachgerüstet und aktualisiert werden. Diese Modularität war ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury, wie deren Vorsitzender Mark Stefan vom Austrian Institute of Technology (AIT) erklärt: „Durch ihre hohe Flexibilität sind die Software-Module von Reisenbauer für kleine private Erneuerbare-Energiegemeinschaften genauso interessant wie für große Bürgerenergiegemeinschaften mit Gewerbe- und Industriebetrieben. Zudem kann das System immer neue Komponenten integrieren und so auf einfache Weise erweitert werden.“

Beim ersten OVE-Digitalisierungspreis für Energiegemeinschaften konnten Einzelpersonen, Start-ups, Unternehmen, Forschungsorganisationen sowie Studierende einreichen. Ausgeschrieben wurde er im Rahmen eines Runden Tisches im OVE, bei dem hochrangige Expert*innen regelmäßig offene Fragen zu den Rahmenbedingungen für Energiegemeinschaften diskutieren. Von den zahlreichen Einreichungen schafften es vier Projekte in die engere Auswahl, durchgesetzt hat sich schließlich das Reisenbauer-System.

>> Interesse am Thema? Unser Schwesternmagazin TGA hat EEGs in dieser aktuellen Reportage unter die Lupe genommen: