Event : Trends und Potenziale von Strom im Gebäude

(v.l.) Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH), Tobias Meßmann (Winkelmann Group), Julia Karimi-Auer (Land Steiermark), Alexander Sollböck (Reflex Austria), Johannes Huber-Grabenwarter (ODÖRFER HAUSTECHNIK KG),) und Julius A. Hübner (zt:hübner)

Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH), Tobias Meßmann (Winkelmann Group), Julia Karimi-Auer (Land Steiermark), Alexander Sollböck (Reflex Austria), Johannes Huber-Grabenwarter (Odörfer Haustechnik) und Julius A. Hübner (zt:hübner) (v.l.n.r.)

- © energytalk/GEOPHO

Mit dem Energieverbrauch steigt auch die Nachfrage nach Strom, wodurch neue Ansätze bezüglich der Strombereitstellung und -verwendung unabdingbar werden. Daher beschäftigte sich der erste energytalk des Jahres 2022 mit Trends und Potenzialen für Strom im Gebäude. Bei der Veranstaltung am Flughafen Graz am Ende März teilte unter anderem Julius A. Hübner, staatlich befugter und beeideter Zivilingenieur für Elektrotechnik, seine Expertise bezüglich Elektromobilitätslösungen im Wohnbau und Julia Karimi-Auer, Leiterin des Referats für Sanierung und Ökoförderung des Amts der Steiermärkischen Landesregierung, klärte über Förderungsmöglichkeiten des Landes zur Wohnhaussanierung auf. Abschließend wurde ein Best-Practice-Beispiel bezüglich eines innovativen Energiesystems vorgestellt.

Es ist notwendig, dass wir auch bezüglich Stroms über den fossilen Tellerrand hinausblicken und nachhaltige, skalierbare Alternativen finden und umsetzen.
Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Johannes Huber-Grabenwarter (Odörfer Haustechnik)

Elektromobilität: Trend mit Herausforderungen

Unter dem Titel „Elektromobilitätslösungen im Wohnbau“ bezog sich Hübner von zt:hübner auf mögliche Lösungen für die elektrische Infrastruktur, vor allem im Wohnbau. „Elektromobilität kann nur funktionieren, wenn wir innovative Lösungen hinsichtlich Leistungsbereitstellung und Energieverteilung im Wohnbau finden. Dabei muss eine Balance zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen, technischen Anforderungen, Investitionskosten und ökologischen Ansprüchen gefunden werden“, erläuterte Hübner. Denn nur dann bleibe Elektromobilität interessant und realisierbar. Außerdem stellte Hübner auch die Bedeutung von Abrechnungsmöglichkeiten, Lastmanagementlösungen und Betriebsführung der Ladeinfrastruktur im Planungsprozess dar.

Steirische Förderungen

Karimi-Auer hielt ihren Vortrag über Förderungsmöglichkeiten des Landes zur Wohnhaussanierung und thermischen Energieversorgung. „Unser Ziel ist es, durch gezielte Förderungen den Weg Richtung nachhaltiger Energie zu öffnen und so einen großen Beitrag zur zukunftsorientierten Energiepolitik, zum Klimaschutz und zum leistbaren Wohnen zu leisten“, erläutert sie. Jährlich werden über die Abteilung 15, die Fachabteilung Energie und Wohnbau des Landes, tausende Förderungsprojekte zum Heizungstausch und zur Solarthermie, zur Wohnhaussanierung und zur Energieberatung abgewickelt und ausbezahlt.

Vorzeigeprojekt zur Stromautarkie

Für nachhaltige elektrische Energie und dadurch eine lebenswerte Zukunft braucht es nicht nur Ansätze und Lösungen im privaten Bereich, sondern insbesondere im Gewerbe. „Für uns als Winkelmann Group war klar, dass wir für mehr Nachhaltigkeit in unserer Firma sorgen wollen und planbare Energiekosten für mehr Unabhängigkeit brauchen. Durch das neue Energiekonzept am Werksstandort in Ahlen konnten wir diese Voraussetzungen erfüllen und uns im Dezember 2018 vom öffentlichen Stromnetz abkoppeln“, erklärt Tobias Meßmann, Energiemanager der Winkelmann Group. Dabei wurde eine Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt, um den deutschen Werksstandort komplett stromautark zu gestalten. Außerdem wird durch das innovative Konzept eine zuverlässige Stromversorgung sichergestellt.

(v.l.) Alexander Sollböck (Reflex Austria) und Tobias Meßmann (Winkelmann Group) berichteten in ihrem Vortrag, wie sie den deutschen Werksstandort in Ahlen komplett stromautark umgebaut haben
Alexander Sollböck (Reflex Austria, links) und Tobias Meßmann (Winkelmann Group, rechts) berichteten in ihrem Vortrag, wie sie den deutschen Werksstandort in Ahlen komplett stromautark umgebaut haben. - © energytalk/GEOPHO