Deals & Projekte : Verbund und Microsoft arbeiten für Dekarbonisierung zusammen

Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender der VERBUND AG, Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich

Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender Verbund (links) und Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich (rechts)

- © Microsoft/APA Fotoservice/Jan Hetfleisch

Verbund und Microsoft gehen eine technologische Partnerschaft ein, die auch weit über die Grenzen der beiden Unternehmen wirken soll. Entlang der Verbund Digitalisierungs-Strategie soll auch eine digitale Plattform entstehen, die Lösungen für die Energiebranche anbieten wird. Die Details und Ziele wurden in den letzten Monaten gemeinsam ausgearbeitet. Darüber hinaus wird Microsoft auch bei der angekündigten Cloudregion Österreich in seinem neuen Rechenzentrum auf 100 Prozent nachhaltigen und CO2-freien Strom von Verbund setzen. Verbund wird künftig mit Microsoft Cloud-Technologien wie der Hybrid-Cloud-Plattform Azure arbeiten. Man hat vor, in den nächsten drei Jahren einen Anteil der Verarbeitungskapazitäten von Verbund in intelligente Cloud-Plattformen zu verlegen. Verbund wird für seine Mitarbeiter*innen außerdem Office 365 einführen.

Digitale Lösungen sind der Katalysator für eine gelungene Energiezukunft in Österreich.
Achim Kaspar, im Vorstand der Verbund AG

Im Rahmen dieser Partnerschaft möchten beide Unternehmen gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren. Die Aktivitäten umfassen die Implementierung von Digital Twin Projekten für Kraftwerke bis hin zu Nachhaltigkeitsprojekten wie etwa KI-Anwendungen bei Fischwanderhilfen für die Kraftwerke von Verbund.

Rechenzentren grün betreiben

Microsoft will zudem bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen. Einen erster Schritt wird mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreichs gemacht. „Mit unseren Bemühungen um einen vollständig CO₂-freien Betrieb all unserer Rechenzentren möchten wir zeigen, dass eine CO₂-freie Wirtschaft möglich ist“, erklärt Hermann Erlach, General Manager, Microsoft Österreich. 100 Prozent österreichische Wasserkraft aus den Verbund Kraftwerken Mayrhofen/Tuxbach und Freudenau machen das klimaneutrale Rechenzentrum bereits heute zur Realität.

„Wir freuen uns über die Kooperation mit Microsoft und das gemeinsame Vorantreiben der Energiewende. Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Erzeugung und Abwicklung von Grünstrom erfüllen wir selbstverständlich alle gesetzlichen Vorgaben bezüglich Nachweise und Zertifikate der Grünstromlieferung“, betont Achim Kaspar, Verbund CTO.

Wasserkraftwerk Freudenau
Das Wasserkraftwerk Freudenau - © VERBUND

Gut zu wissen

Rechenzentren können nicht nur grün betrieben werden, sondern auch selbst zum Energielieferanten werden: Und zwar durch ihre Abwärme. Bei der Klinik Floridsdorf gehen Digitalisierung und Klimaschutz etwa bald Hand in Hand: Ab 2023 deckt die Abwärme eines Rechenzentrums 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs des Wiener Spitals. Mehr zu diesem Projekt lesen Sie hier.