Runder Tisch der Gebäudeautomation : Die digitale Wertschöpfungskette abbilden

Die Teilnehmenden des Runden Tisches: Alexander Wolf, Sauter, Gerhard Baumgartner, Rupert Pfaffeneder und Rolf Schulte, Eplan, Christian Hofer, EliteBuildingArchiTec, Tino Happach, Hoval, Ridvan Demirkir, Bösch, Roland Fuchs, Hoval, Alexander Hehenberger, Evon, Journalistin Luzia Haunschmidt, Martin Berger und Stephan Müller-Gerwers, Eplan (v.l.n.r.)

Die Teilnehmenden des Runden Tisches: Alexander Wolf, Sauter, Gerhard Baumgartner, Rupert Pfaffeneder und Rolf Schulte, Eplan, Christian Hofer, EliteBuildingArchiTec, Tino Happach, Hoval, Ridvan Demirkir, Bösch, Roland Fuchs, Hoval, Alexander Hehenberger, Evon, Journalistin Luzia Haunschmidt, Martin Berger und Stephan Müller-Gerwers, Eplan (v.l.n.r.)

- © Eplan

Vor drei Jahren initiierte Eplan einen „Runden Tisch der Gebäudeautomation“. Seitdem fand dieser in Deutschland und der Schweiz statt. Im Juni dieses Jahres nun trafen Experten rund um das Elektro-Engineering in Nussdorf am Attersee zusammen.

„Der Runde Tisch befasst sich mit den Voraussetzungen, um die digitale Wertschöpfungskette eines Gebäudes – von der Spezifikation einer Baumaßnahme bis zum Betrieb – möglichst perfekt mit unseren Software-Werkzeugen abzubilden“, so Rolf Schulte, Global Vertical Market Manager Building Technologies bei Eplan. Die zu behandelnden Themen reichten von der Datenerfassung und dem Datenaustausch zwischen externen Systemen und Projektbeteiligten über die Datenqualität in der Planung und die Beachtung von Normen bis hin zum Fehlen klarer Auftraggeber-Vorgaben.

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Daten-Durchgängigkeit mit BIM

Einig waren sich die Expert*innen: Für einen durchgängigen Workflow in der Gebäudeautomatisierung ist es unabdingbar, dass die Datenfortführung von der Planung über die Ausführung bis hin zum Betrieb lückenlos erfolgen kann. Die Realität zeigt aber, dass redundante oder unvollständige Daten die Durchgängigkeit behindern und die Fehlerquote erhöhen.

„Schon der Betreiber sollte Daten-Durchgängigkeit einfordern“, meint Hoval-Entwickler Roland Fuchs. „Zudem sind für den lückenlosen Workflow durchgängige Tools wie auch Cloud-Lösungen für paralleles, also unabhängiges, aber in sich konsistentes, Arbeiten notwendig.“ Eplan-Geschäftsführer Martin Berger fügt hinzu: „BIM wäre dafür ein guter Ansatz. Dazu bräuchte es jedoch ein einheitliches Verständnis und Standards zum Building Information Modeling.“ Anhand von Use Cases ließen sich möglichen Einsparungen im durchgängigen Workflow bestimmen, um Kennzahlen zu generieren.

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Das zentrale Gebäudemodell steht über der gesamten Wertschöpfungskette im Mittelpunkt. Mit Blick auf das Electrical Engineering – elektrische Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung im Gebäude sowie Gebäudeautomation – müssen Daten jederzeit mit dem BIM-Modell in Bezug gebracht werden können. Schulte: „Am Ende muss eine vollumfängliche Dokumentation der Elektrotechnik und Gebäudeautomation stehen, auf die alle Projektbeteiligten zugreifen können. Dazu benötigt man das Knowhow aller Beteiligten.“

Dem Fachkräftemangel lässt sich entgegenwirken, indem man weiter standardisiert und automatisiert.
Tino Happach, Hoval

Dem Fachkräftemangel abhelfen

Ein wichtiges Thema des Runden Tisches war auch der allgegenwärtige Fachkräftemangel. „Dem lässt sich nur entgegenwirken, indem man weiter standardisiert und automatisiert“, ist Tino Happach überzeugt.

Der Projektleiter Systemtechnik bei Hoval erzählt beispielhaft von der Einführung einer ersten Linienfertigung bei einem Kunden: „Unser Auftraggeber hatte Bedenken, die dafür nötigen Fachkräfte zu bekommen. Indem wir mit den Eplan-Methoden Smart Wiring und Smart Mounting die Fertigungslinie aufbauten und mit den Ausleitungen aus den Kabel-Listen in ProPanel-Taktung installierten, konnte die Linienfertigung von ungelernten Arbeitskräften nach nur kurzer Einschulung bedient werden.“ Heute beschäftigt das Unternehmen 53 Mitarbeitende an 13 Linien, Fachpersonal ist nicht erforderlich.

Martin Berger bringt dazu den technischen Gegenpol auf den Punkt: „Auch für Facharbeiter sind Arbeitserleichterungen zu entwickeln, indem man Wissen in die Engineering-Systeme bringt. Damit befreit man qualifizierte Mitarbeiter von Routinearbeiten und ermöglicht ihnen, sich kreativ auf wesentliche Arbeiten zu konzentrieren.“