Förderung für Photovoltaik in Österreich : Positiver Start für ersten PV-Fördercall 2024
Die Bundesregierung hat für 2024 Fördermittel der Höhe von 135 Mio. Euro für Investitionszuschüsse für Photovoltaikanlagen bis zu 1.000 kWp zur Verfügung gestellt. Aufgrund des neuen Fördersystems entfällt seit dem Jahresbeginn zudem die Umsatzsteuer auf private Photovoltaikanlagen bis 35 kWp. Der Nullsteuersatz ersetzt damit den Förderantrag für Private.
Für Unternehmen und Betreiber von großen Anlagen über 35 kW gibt es auch 2024 wieder Fördercalls für die Antragstellung. Der erste startete am 15. April: In der ersten halben Stunde wurden knapp 10.000 Tickets gezogen. Diese Zahl ist zwar niedriger als in den vergangenen Jahren, was mit Blick auf den Entfall des Förderantrags für Private nachvollziehbar ist. Die Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) freut sich daher über einen „erfolgreichen Start" des ersten Fördercalls für betriebliche und große PV-Anlagen. Der Fördercall ist noch bis zum 29. April 2024 geöffnet, der nächste folgt am 12. Juni 2024.
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Start für neues EAG-Portal
Erstmals stand bei diesem Fördercall auch das neue EAG-Portal zur Verfügung. Förderwerber*innen ihr Projekt können dort bereits vor dem Call anlegen. Mit dem Start des Portals wolle man ein starkes Zeichen für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung nachhaltiger Projekte setzen, wie die beiden OeMAG-Vorstände Horst Brandlmaier und Gerhard Röthlin betonen. Eine weitere Neuerung ist, dass nun auch Unternehmen den Förderantrag nach Beginn der Arbeiten einbringen können – unter der Voraussetzung, dass der erstmalige gültige Antrag für die konkrete Anlage vor Inbetriebnahme der Anlage gestellt wird.
Neuerungen des EAG-Portals im Überblick:
- Flexibilität: Natürliche und juristische Personen können ihre Projekte bereits vor einem geöffneten Fördercall im EAG-Portal erstellen und planen.
- Ticketziehungssystem: Für einen gerechten Zugang zu Fördermitteln können Nutzer*innen am ersten Tag des Fördercalls Tickets ziehen, um sich einen Platz in der Reihung für die Antragstellung zu sichern.
- Einfache Einreichung: Nach erfolgreicher Ticketziehung können Nutzer*innen ihre Projekte ab dem nächsten Tag über das EAG-Portal einreichen und Fördermittel beantragen.
- Transparenz: Das EAG-Portal informiert die Nutzer*innen über den aktuellen Stand ihres Antrags.
Nur wenn wir über die aktuell eingespeiste Strommenge im Bilde sind, können wir auch kurzfristig auf absehbare Erzeugungsschwankungen reagieren.Horst Brandlmaier, OeMAG
Zusammenarbeit mit APG und Fronius
Ebenfalls kürzlich bekannt gegeben, wurde eine Zusammenarbeit zwischen OeMAG, APG und Fronius zur Nutzung aggregierter Erzeugungsdaten. Ziel der Kooperation ist, die durch starke Einspeiseschwankungen von Photovoltaik verursachte Netzbelastung bestmöglich auszugleichen (insbesondere in der „Mittagsspitze“). Bei einem Austauschtermin im März auf höchster Ebene wurden die ersten Schritte besprochen.
„Für uns als Übertragungsnetzbetreiber ist es essenziell zu wissen, wie viel Strom erzeugt und ins Netz eingespeist wird. Durch unsere Kooperation werden wir hier einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung und Flexibilisierung des Stromsystems machen", betont Gerhard Christiner. Umso mehr Informationen allen Akteuren im Energiesystem zur Verfügung stünde, umso besser und effizienter würde auch die versorgungssichere Transformation des Energiesystems gelingen, so der APG-Vorstand. Ziel der APG sei es, mit einem intelligenten Netzmanagement maximale Netzkapazität für die Erneuerbare Energie zur Verfügung zu stellen.
Die drei Unternehmen bündeln auf Initiative von OeMAG-Vorstandsmitglied Horst Brandlmaier ihre Kräfte, um gemeinsam die Energiewende voranzutreiben. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Nutzung qualitativ hochwertiger Onlinedaten, um so eine effizientere Nutzung der bestehenden Netzinfrastruktur sicherzustellen. Durch bessere Informationen über die Erzeugungsstruktur und Hinzunahme flexibler Kapazitäten kann auch zukünftig ein weiterer Zubau von erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen sichergestellt werden", schließt sich Horst Brandlmaier an. Nur wenn man auch über die aktuell eingespeiste Strommenge im Bilde sei, können auch kurzfristig auf absehbare Erzeugungsschwankungen reagiert werden, führt er weiter aus.
Hier kommt Fronius ins Spiel: Das österreichische Unternehmen setzt auf Wissensaustausch. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß dazu: „Das Ziel ist es, verfügbare Daten so aufzubereiten, dass diese dabei helfen, die Belastung des Stromnetzes so gering wie möglich zu halten, indem die Planbarkeit der Einspeisung verbessert wird."